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Fegefeuer der Eitelkeiten

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Der Roman Fegefeuer der Eitelkeiten (The Bonfire of the Vanities, erschienen 1987 bei Farrar, Strauß & Giroux, New York), ist das wohl wichtigste und bekannteste Werk des amerikanischen Schriftstellers Tom Wolfe. Der Roman wurde 1990 von Brian De Palma verfilmt.

[Bearbeiten] Die Hauptpersonen

Nach einem Prolog, der schildert, wie der New Yorker Bürgermeister von einer wütenden Menge in Harlem niedergeschrieen wird, folgt die Vorstellung der handelnden Personen.

Sherman McCoy ist achtunddreißig Jahre alt und verdient als Broker an der Wall Street Millionen, mit denen er sich eine Wohnung an der exquisiten Park Avenue und einiges Dienstpersonal leisten kann. Sein Vater war ebenfalls reich, hatte jedoch einigen Stil, welcher dem neureich auftretenden Sherman völlig abgeht - und ebenso seiner Frau Judy, einer hysterischen Zugewanderten aus der Mittelklasse des Mittleren Westens, welche Innenarchitektin ist und das Geld ihres Mannes für kitschiges Interieur ausgibt. Die verwöhnte Tochter Campbell besucht eine noble Privatschule. McCoy ist der Prototyp des elitären WASP, er hat ein edles Yale-Kinn, welches zu seinem arroganten Auftreten passt.

Der jüdische Unterstaatsanwalt Larry Kramer ist über fast alle Aspekte seines Lebens frustriert: Dass sich seine ehemals attraktive Frau Rhonda allmählich zu einer Schtetl-Mama entwickelt, dass die Geburt seines Sohnes sein Fitnesstraining durchkreuzt und ihn damit - ein sehr feines Symbol - für immer an seine Familie bindet, da Kramer befürchtet, mit dem Schwinden seiner Muskelberge schwinde auch seine Anziehungskraft auf fremde Frauen; und schließlich dass er weniger verdient als seine Arbeitskollegen, ganz zu schweigen von seinen ehemaligen Kommilitonen an der New Yorker Columbia University, von denen einer bereits Partner einer großen Anwaltsfirma geworden ist.

Der britische Journalist Peter Fallow ist bei der (fiktiven) New Yorker Boulevardzeitung The City Light nicht gerade erfolgreich. Seine Motivation für seinen Beruf ist längst verloren gegangen, und er beschäftigt sich jetzt hauptsächlich damit, die Spesen für seine Artikel so weit als möglich auszudehnen und bei Einladungen kostenlose Verpflegung zu erschleichen, was ihm besonderes Vergnügen bereitet, da er die Amerikaner verabscheut.

[Bearbeiten] Die Handlung

Sherman McCoy hält sich eine rassige Geliebte aus den Südstaaten, die er eines Abends mit dem Wagen vom Flughafen abholt. Er verirrt sich mit ihr in der Bronx, wo die beiden zwei Schwarzen begegnen; da sie sich von ihnen bedroht fühlen, fahren sie überstürzt davon, wobei einer der Schwarzen von McCoys Mercedes touchiert wird. Shermans Probleme kumulieren sich in den nächsten Kapiteln, da seine Frau zuerst herausfindet, dass er sie betrügt, und er danach ein millionenschweres Wertpapiergeschäft vermasselt.

Währenddessen ist der junge Schwarze, welcher angefahren wurde, ins Koma gefallen, und Reverend Bacon, ein machtgieriger und manipulierender Prediger aus Harlem, macht den Fall mit Hilfe von Peter Fallow, welcher sich eine Wiederbelebung seiner Karriere erhofft, zu einem Politikum. Fallow bringt die Geschichte in seiner Zeitung groß heraus, und kurz darauf gelingt es zwei (großartig karikierten) irischen Polizisten, McCoy, dessen vermeintliche Selbstsicherheit unter ihrem Verhör zusammenbricht, als Fahrer des Wagens zu identifizieren.

Der Fall wird nun an Larry Kramer übergeben, welcher damit Karriere machen will - sein ehrgeiziger Vorgesetzter Abe Weiss fürchtet um seine Wiederwahl als Bezirksstaatsanwalt, falls er durch eine allzu nachlässige Verfolgung des Falles bei der schwarzen Mehrheit in seinem Bezirk (der Bronx) in Misskredit gerät, da er als Weißer und Jude ohnehin nicht sonderlich beliebt ist. Durch eine gezielte Indiskretion gelangt McCoys Name an die Öffentlichkeit, und durch die sensationsgierigen Medien wird er sogleich vorverurteilt. Bürgerrechtler demonstrieren vor seinem noblen Apartment, während Kramer McCoys Geliebte dazu überredet, gegen ihn auszusagen, um selbst straffrei auszugehen. McCoy wird verhaftet und zu seinem Entsetzen zusammen mit einigen gewöhnlichen Kriminellen auf der Hauptwache der Bronx untergebracht, bis die Kaution entrichtet ist.

Nun schlägt er zurück: Auf Anraten eines von ihm engagierten Anwalts unterhält er sich verkabelt mit seiner Geliebten und kann dabei, obwohl sie die Wanze entdeckt, den Beweis erbringen, dass Kramer sie beeinflusst hat. Das Band wird schließlich vor Gericht abgespielt, und Kramer, der sich anhören muss, wie ihn McCoys Geliebte als aufgeblasenen kleinen Mistkerl bezeichnet, verliert den Fall. McCoy wird aber, wie ein Epilog in Form eines fiktiven Artikels der New York Times berichtet, ein Jahr später erneut angeklagt, da der Schwarze nun gestorben ist; Kramer ist inzwischen in Misskredit geraten, da seine Affäre mit einer Geschworenen ans Tageslicht gekommen ist, und Fallow hat Karriere gemacht, während McCoy von seiner Frau geschieden ist und durch die Gerichtsprozesse praktisch sein ganzes Vermögen verloren hat.

[Bearbeiten] Stilbetrachtung

Fegefeuer der Eitelkeiten besteht trotz seiner epischen Ausmaße zu einem großen Teil aus Dialogen und inneren Monologen und ist in einem teilweise sehr journalistisch anmutenden Realismus gehalten. Der ganze Text ist durch und durch satirisch, und Wolfe lässt seine Figuren mit einer ironischen Distanz ins Verderben gehen; zynisch hingegen mutet der Triumph jener an, welche aus der Hexenjagd gegen McCoy ihre Vorteile ziehen. Die Gespräche sind wie Protokolle und teilweise lautmalerisch wiedergegeben, die höchst verschiedenen Jargons zeugen von Wolfes genauer Beobachtungsgabe; der foggeddaboudafuckingshit-Slang der Polizisten und Staatsanwälte wird ebenso parodiert wie die Sprache der Anwälte, Börsenmakler und Politiker sowie das Ghetto-Idiom der Schwarzen und die südstaatliche Aussprache von McCoys Geliebter. Der ungeheure Erfolg des Werkes ist hauptsächlich mit der genau getroffenen Beschreibung der Stadt New York beziehungsweise ihrer Bewohner zu erklären, teilweise aber auch dadurch, dass das Buch sehr flüssig und locker geschrieben ist.

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