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Fauststoff

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Der Fauststoff gehört zu den am meisten verbreiteten Stoffen in der europäischen Literatur seit dem 16. Jahrhundert.

Die Faustfigur hat sich aus mittelalterlichen Allegorien der Todsünde Hochmut entwickelt (siehe etwa Vice). Seit der Renaissance gewinnt die Faszination gegenüber dem Fauststoff zunehmend Oberhand über dessen Verachtung.

Unter dem Namen des historischen Johann Faust verbinden sich in der Faust-Figur mehrere antike und neuzeitliche Figuren: Prometheus (der Mensch, der den Göttern Konkurrenz macht), Pygmalion (der Künstler, der sein Kunstwerk lebendig macht), Don Juan (der überhebliche Frauenheld) oder die Figur des Dottore aus der Commedia dell'Arte (der gelehrte Schwätzer).

Faust ist der über seine Grenzen hinaus strebende Mensch. Im Zwiespalt zwischen egozentrischer Selbstverwirklichung und sozialer Anerkennung spielen der Teufel und Gott, stellvertretend für Gut und Böse, eine entscheidende Rolle. Das menschliche Ringen um die Entscheidung für die Kraft des Glaubens oder die Sicherheit wissenschaftlicher Erkenntnis ist ein Hauptbestandteil der Faustthematik seit dem 19. Jahrhundert. Daneben halten sich in der Populärkultur die älteren Vorstellungen von Faust als Bösewicht oder lächerlicher Figur.

Die Faust-Figur wird in ihren literarischen Ausgestaltungen oft zum Gegenstand einer Wette zwischen einer Gottheit und einer Macht des Bösen, um die Standhaftigkeit seines Charakters zu testen. Besteht der Erwählte die ihm auferlegten Prüfungen, wird er belohnt. Verfällt er den Versuchungen, findet er den Tod oder verliert seine Seele.

Johann Wolfgang von Goethes Faustbearbeitungen konzentrieren sich auf Fausts Wunsch nach Erkenntnis und Erfahrungsvielfalt („Daß ich erkenne, was die Welt/ im Innersten zusammenhält.“ Faust I, V. 382/383 ). Die Gelehrtentragödie gelangt zu einem Höhepunkt, als Faust sich eingestehen muss, die von ihm gewünschte Welterkenntnis aus eigener Kraft nicht erlangen zu können. Goethe rechtfertigte damit den Teufelspakt durch eine nicht grundsätzlich verwerfliche Gesinnung. Schon Lessing bezeichnete die Wissbegier als den edelsten Trieb des Menschen. Außerdem verband Goethe Fausts Suche nach Erkenntnis mit der Gretchentragödie. Gretchen, die von Faust Verführte, wird zur Personifizierung der ihm gegenübergestellten reinen Unschuld („Über die hab ich keine Gewalt“, V. 2626).

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