Faulbaum
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Faulbaum | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Frangula alnus | ||||||||||||
Miller |
Der Faulbaum (Frangula alnus) (Syn.: Rhamnus frangula), auch Pulverholz oder Schusterholz genannt, ist eine Pflanzenart, die zu den Kreuzdorngewächsen (Rhamnaceae) gehört. Sein Name rührt her vom fauligen Geruch der Rinde.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
Der Faulbaum wächst als Strauch oder als kleiner Baum, der bis zu 6 m hoch werden kann. Die eiförmigen Laubblätter haben Seitennerven, die leicht nach vorn hin gebogen; sie wachsen vermehrt an den Enden der Zweige.
[Bearbeiten] Blütezeit
Mai bis Juni, in der Rheinebene bereits ab Mitte April, allgemeiner: Zur Zeit der Apfelblüte. Die Faulbaumblüte ist gekennzeichnet durch einen intensiv-süßlichen, angenehmen Geruch, den man auf der windabgewandten Seite des Baumes noch einige 10 m weit wahrnehmen kann.
Faulbäume sind die Nahrungspflanze der hellgelben Zitronenfalter-Raupen. Diese Schmetterlinge sind deshalb häufig (?) in der Umgebung von Faulbäumen anzutreffen.
[Bearbeiten] Früchte
Es werden zuerst grüne, dann rote und im reifen Zustand blauschwarze beerenartigen Steinfrüchte gebildet. Ein interessantes Merkmal ist, dass die „Beeren“ nicht gleichzeitig reifen und so neben schwarzen auch rote „Beeren“ wachsen. Die Beeren können eine stark giftige Wirkung haben und sind dann besonders für kleine Kinder gefährlich.
[Bearbeiten] Verbreitung
Der Faulbaum ist in Europa, Sibirien und Vorder- bis Mittelasien beheimatet; auch in einem Teilareal im westlichen Nordafrika ist er heimisch. Im nordöstlichen Nordamerika ist der Faulbaum eingebürgert worden.
Der Faulbaum wächst vorwiegend auf sauren Lehm-Tonböden in offenen Wäldern, sowie an Wasserläufen und in Mooren. Er gedeiht bis in Höhenlagen von 1000 m NN.
[Bearbeiten] Wirkung der Pflanze im Körper
Unreife Beeren sowie Blätter und junge Rinde können nach Einnahme zu Magen- und Darmbeschwerden führen. Die Rinde enthält die Wirkstoffabkömmlinge Anthron und Anthraol. Erhitzen oder mind. einjähriges Lagern oxidiert die Wirkstoffe zu Anthrachinonen. Danach kann die Rinde als Tee zubereitet werden, der zusammen mit anderen Pflanzen als Abführmittel oder gegen Blähungen wirkt (Karminativum). Ein Extrakt aus der amerikanischen Faulbaumart wird unter dem Namen Cascara sagrada als Abführmittel verwendet.
[Bearbeiten] Nutzung
Holzkohle aus Faulbaumholz ist wegen ihrer niedrigen Graphitierung und wegen geringer Ascherückstände bei der Verbrennung besonders geeignet zur Herstellung von Schwarzpulver. In diesem Zusammenhang wird der Faulbaum daher auch als Pulverholz bezeichnet. Mit Einführung des Zellulosenitrats ging diese Verwendung seit Ende des 19. Jh. stark zurück und beschränkt sich heute auf die Herstellung von Jagdschwarzpulver.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Frangula alnus – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |