Falkenhagen (Mark)

Der Ort liegt auf der Lebusplatte, einer Grundmoräne der Weichsel-Eiszeit, im südwestlichen Vorland der Eisrandlage der Frankfurter Staffel an einer Stelle, wo eine subglaziale Rinne diese Platte und die Eisrandlage quert. Innerhalb der Rinne ist der Ort von Nord über Ost bis Süden von 6 Seen und weiteren Kleingewässern umgeben.

[Bearbeiten] Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus dem Ortsteilen Falkenhagen (Mark), Regenmantel und Georgenthal, sowie den Wohnplätzen Grüner Baum, Jochenshof, Luisenhof und Schmermühle.

[Bearbeiten] Geschichte

Bis zum 17. Jahrhundert hatte Falkenhagen Stadtrecht, davon zeugt noch heute die größte frühgotische Ostbrandenburgs, die als Basilika - Bischofssitz im 13. Jahrhundert gebaut wurde. Die 2 Seitenschiffe wurden 1801 abgebrochen. Grabfelder der frühen, mittleren und späten Bronzezeit am Seehotel Luisenhof zeigen von sehr früher Besiedlung. Zur slawischen oder polnischen Herrschaft entstand hier wahrscheinlich eines der beiden Schlösser Thorin oder Rukkowe, welche in einer Urkunde von 1336 vorkommen aber nicht zugeordnet werden können.

1313 findet man die erste urkundliche Erwähnung - Castrum et districtus.
1321 oppidum (Stadt) Fernhandelstrasse Magdeburg Poznán.
1375 Ritter Johann von Wulkow.
1412 von Uchtennhagen, von Bernfelde und die von Scharpelow waren Besitzer.
1472 kamen für über 300 Jahre die schlesischen von Hohendorff .
1600 die Stadt Falkenhagen besitzt schon eine Schule.
1624 Falkenhagen zählt 535 Einwohner.
1650 nach Ende des 30-jährigen Krieges nur noch 52 Hofställe.
1773 kaufte Legationrath Johann Anton von Junck Falkenhagen und baute ein "Lustschloss".
1792 heiratete Albertine von Junck Franz Alexander von Kleist.
1793 Das Paar zog nach Falkenhagen in das neu erbaute "Lustschloss". Die Schrift "Das Glück der Ehe" ist hier seiner Frau gewidmet.
1794 verstarb Franz Alexander von Kleist.
1796 Falkenhagen wurde an Reichsgrafen zu Münster-Meinhöfel verkauft.
1799 Graf von der Göltz ist Besitzer von Falkenhagen.
1805 Freiherr von Eckardstein - ca. 1815 verwandelte seine Frau das "Lustschloss" in ein prächtiges Herrenhaus und legte einen schönen Park an.
1830 Julius von Eckardstein und seine Ehefrau Reichsgräfin Wilhelmine Finck von Finkenstein.
1852 wurde das Neue Schloss - höchst stattlich im Tudorstyl neu erbaut, es liegt außerordentlich anmutig zwischen Wasser und Wald.
1862 kaufte Dr. Walter Schulz-Wulkow Schloss und Anwesen Falkenhagen.
1923 das Seengebiet wird Landschaftsschutzgebiet.
1938/39 "Enteignung" durch die Nazis.
1939 Abriss des Schlosses Falkenhagen. Schulz-Wulkow erwarb Schloss Vichtenstein in Oberösterreich.
1940/43 Bau eines unterirdischen Werks zur Herstellung von Chlortrifluorid (N-Stoff).
1943/45 Bau einer Sarin-Großanlage (Giftgas) Fertigstellung frühestens Mai-Juni 45.
1945 im Februar 45 wurde das komplette Chemiefabrik evakuiert. Im April 45 wurde das Chemiewerk von sowjetischen Truppen kampflos übernommen.
1950 Schulneubau.
1954 Gründung der LPG.
1958/64 Umbau der Bunkeranlage durch die UDSSR zur ABC sicheren Ernstfall Einsatzkomandozentrale des Warschauer Vertrages.
1958/62 Plasma Forschung in Teilen der Wehrmachtsanlage.
1962 Gründung des Institutes für Werkstoffbearbeitung (Halbleitertechnik).
1990 Wiedervereinigung.
1995 Hotelneubau am Gabelsee "Seehotel Luisenhof".