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Fürstenstein (Kärnten)

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Der seit März 2006 im Wappensaal des Klagenfurter Landhauses aufgestellte Fürstenstein
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Der seit März 2006 im Wappensaal des Klagenfurter Landhauses aufgestellte Fürstenstein

Der Fürstenstein (slowenisch: Knežji kamen), das älteste Rechtsdenkmal Kärntens, diente dazu, die nach der slawischen Besiedlung von Kärnten in Karnburg am Zollfeld residierenden Fürsten von Karantanien rituell einzusetzen. Um das Jahr 600 wurde hier das erste unabhängige slawische Staatsgebilde Europas gegründet. Dieser Brauch wurde später durch die Kärntner Herzöge ab 976 n. Chr. aufgegriffen und in das Ritual der Kärntner Herzogseinsetzung integriert. Der Fürstenstein bildete später, neben dem erst im 9. Jahrhundert entstandenen Herzogsstuhl, das zweite wichtige, aber deutlich ältere Rechtsdenkmal der mittelalterlichen Geschichte Kärntens.

Er besteht aus dem umgedrehten Basisteil einer römisch-ionischen Säule, die aus Virunum, der Hauptstadt der römischen Provinz Noricum stammt. Auf der Oberfläche des Steines wurde im Mittelalter das Kärntner Wappen eingemeißelt. Bis 1862 befand sich der Fürstenstein im Blachfeld, nordwestlich der Pfarrkirche von Karnburg. Danach wurde er vom Geschichtsverein für Kärnten erworben (der als Austellungsort den Großen Wappensaal des Landhauses auserkoren hatte). Von 1905 bis November 2005 befand sich der Fürstenstein in der Aula des Landesmuseums. Vier Monate lang wurde er im Foyer der Landesregierung in Klagenfurt gezeigt, ehe er seit März 2006 wieder im Großen Wappensaal des Landhauses zu besichtigen ist.

1161 wird der Fürstenstein erstmals als "sedes Karinthani ducatus" erwähnt, eine weitere Erwähnung findet sich im "Liber certarum historiarum" des Abtes Johann von Viktring aus dem 14. Jahrhundert, der über die Erhebung Meinhards II.von Görz-Tirol zum Herzog im Jahr 1286 berichtet: Meinhard wurde die Macht von einem auf dem Fürstenstein sitzenden Freibauern übertragen, nach der formalen Unterordnung unter den neuen Herzog nahm dieser den Platz auf dem Fürstenstein ein. Die Zeremonie endete auf dem Herzogsstuhl. Zuletzt wurde der Fürstenstein am 18. März 1414 bei der Einsetzung Herzog Ernsts des Eisernen von Habsburg benutzt. Der ursprüngliche Ort der Inthronisation der karantanischen Fürsten ist vermutlich im Nahbereich der Pfarre Karnburg am Zollfeld, nördlich von Klagenfurt anzusiedeln. Die Zeremonie wies auf eine bäuerlich-demokratische Tradition hin, die auf Slowenisch abgehalten wurde.

Der Fürstenstein auf der nationalen Seite des Entwurfs für die slowenischen Euromünzen
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Der Fürstenstein auf der nationalen Seite des Entwurfs für die slowenischen Euromünzen

Der Entwurf der slowenischen Euromünzen bildet auf der nationalen Seite der 2-Cent-Münze den Fürstenstein ab. Diese Entscheidung wird von vielen Kärntnern und einigen österreichischen Politikern stark kritisiert, da ihrer Ansicht nach der Fürstenstein kein historisches Element der Republik Slowenien sei. Nach der Bekanntgabe der slowenischen Regierung den Fürstenstein auf den 2-Cent-Münzen abzubilden ließ Landeshauptmann Haider den Fürstenstein aus dem Kärntner Landesmuseum demonstrativ in das Foyer der Kärntner Landesregierung verbringen. Derzeit steht der Fürstenstein im Großen Wappensaal des Landhauses (Stand 3. Juni 2006), wo er bereits zwischen 1870 und 1905 aufgestellt gewesen war.

[Bearbeiten] Trivia

Als Reaktion auf den Streit um die historische Bedeutung des Fürstensteins für Slowenien und Kärnten und auf den Kärntner Ortstafelstreit haben sieben Klagenfurter Geschäftsleute in Zusammenarbeit mit dem steirischen Schokoladenhersteller Zotter eine zweisprachige Sonderedition mit dem Abbild des Fürstensteins erstellt. Der umgekehrte Fürstenstein auf der Rückseite erinnert in dieser Darstellung stark an einen Reindling/Pohača, das Motto ("fia uns zwa aus Kärnten"/"za naju dva iz Koroške") ist zweisprachig aufgedruckt.

[Bearbeiten] Weblinks

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