Esch-sur-Sure-Talsperre
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[Bearbeiten] Esch-sur-Sure Talsperre
Das Einzugsgebiet der Talsperre bei Esch sur Sure in Luxemburg die mit einer Fläche von knapp zwei Dritteln auf belgischem Staatsgebiet liegt. In etwa zwischen Arlon, Bastogne und Neufchateau. Die Sauer, welche in den Ardennen entspringt, und ihre zahlreichen Zuflüsse, liefern jährlich 175 bis 240 Millionen m³ Wasser.
[Bearbeiten] Das Projekt
Als die natürlichen luxemburgischen Trinkwasserreserven Ende der 40 Jahre nicht mehr ausreichten, beschloss die Luxemburger Regierung Anfang der 50 Jahre, auf Flusswasser, sg. Oberflächenwasser für die Trinkwassergewinnung zurückzugreifen.
Es bedurfte dazu eines sauberen, ganzjährig fließenden Gewässers, in dessen Umgebung weder größere Städte noch Industrien angesiedelt waren.
Das Problem ausreichender Wasserreserven konnte nur durch einen Staudamm gelöst werden, da es hier in Luxemburg keine großen natürlichen Seen gibt. Das enge Flußtal der Sauer und die felsigen Ufer, die dem Staudamm guten und festen Halt geben bieten beste Voraussetzungen für das Anlegen eines künstlichen Sees.
Die Bauzeit für die 47 Meter hohe Bogenstaumauer betrug knapp 3 Jahre, von 1955 bis 1957. Die Wandstärke variiert zwischen 1,5 m an der Krone und 4,5 m am Fuß der Mauer. Der hohe Druck des Wassers bei dem herausfließen der 2 unteren Schotten wird zur Energieproduktion benutzt. Dort wurden 2 Turbinen zur Stromgewinnung installiert, in Spitzenstunden produzieren sie bis zu 15000 kw.
Der Stausee bedeckt bei maximaler Füllung eine Fläche von 3,8 km² und hat ein Fassungsvermögen von 60 Millionen m³ Wasser. Der See ist bis zu 43 m tief.
In dem Tal befand sich ein kleines Dorf, dass vor dem Bau der Staumauer umgesiedelt werden musste. Heute können Taucher an dieser Stelle in ca.40 m tiefe noch die alten Gebäude besuchen die seit der Flutung 1959 immer noch stehen. Gerüchte zufolge befindet sich dort auch eine Kirche samt Turm.
Um das Seewasser so sauber wie möglich zu halten, errichtete man unterhalb von Pont Misère und unweit der Ortschaft Bavigne Vorstaumauern mit Stauhöhen von 9,6 m bzw. 23 m.
Dort werden Treibholz, Baumstämme und Sandpartikel abgefangen, bevor sie in den See gelangen können.
[Bearbeiten] Die SEBES
SEBES bedeutet: Syndicat des Eaux du Barrage d'Esch sur Sure. Das Syndicat wurde 1962 ins Leben gerufen. Es handelt sich dabei um ein Gemeindesyndicat gebildet vom SES, von der DEA, Der Gemeinde Luxemburg und dem Luxemburger Staat.
Die Aufgaben der SEBES sind das Aufbereiten des Rohwassers aus dem Stausee Esch sur Sure zu Trinkwasser und die anschließende Einspeisung in die Verteilernetze der verschiedenen Gemeinden. Erst durch den Aufbau der SEBES-anlagen 1969 war die Zentrale Wasserversorgung des Landes möglich. Nun nach über 35 Jahren werden rund 80% der Bevölkerung mit SEBES-wasser versorgt.
[Bearbeiten] Das Entleeren des Stausees
Der gesamte Stausee wurde in seiner bisherigen Bestandszeit nur zwei mal komplett entleert.
- 1969 Entleerung um den Einbau einer festen Rohwasser-entnahme Leitung zu ermöglichen.
- 1991 Entleerung zu reparaturzwecken und des aufstellen eines höhenverstellbarem Saugarms (siehe unten) in 140 m Entfernung zur Staumauer.
Die Entleerung des Stausees erfolgt nur unter offizieller Absprache mit den Staustufen im Tal um Hochwasser zu vermeiden. Bei der Entleerung werden die Schleusen der Staumauer maximal 15 cm geöffnet ! Der auftretende Luftsog an der Schleusenöffnung ist gewaltig. Arbeiter müssen sich dort anseilen um nicht durch den Luftsog mitgerissen zu werden. Der ganze Prozess dauert dann ca. 4 Wochen. Das wiederauffüllen braucht ca. 3 Monate abhängig von der Jahreszeit und den Niederschlagsmengen. Natürlich wird der See nicht komplett entleert, er schrumpft auf die ursprüngliche Flußgröße zurück, die im Vergleich mit vollem See wie ein Rinnsal wirkt. Die Fische die in dem See schwimmen müssen dann per Hand eingefangen werden und in ein künstliches Becken in der nähe der SEBES Hallen noteinquartiert werden.
Selbstverständlich kamen bei der Entleerung 1991 so einige Gegenstände ans Tageslicht, darunter einige Boote, Fahrräder und jede menge weggeworfene Haushaltsgeräte.
Die nächste vollständige Entleerung des Staubeckens ist 2016 vorgesehen.
[Bearbeiten] Der höhenverstellbare Saugarm
Der höhenverstellbare 16 m lange Saugarm im Stausee von Esch-sur-Sure war ein Kind der notwendigkeit. Als die Algenplage in den 80 Jahren des Stausees rapide zunahm, musste eine Entscheidung getroffen werden. Die fest installierte Rohwasser-entnahme Leitung am Fuß der 47 m tiefen Staumauer saugte zusehends immer mehr Algen an. So entschied man sich für eine ganz neue Konstruktion: Ein 22 m hoher, höhenverstellbarer Saugarm, der in den verschiedenen Jahreszeiten, Rohwasser aus der saubersten Schicht des Staubeckens abpumpen kann. Er wurde während der Entleerung 1991, in einem Abstand von ca. 140 m zur Staumauer installiert.
Dort wird das Rohwasser in der Wasserschutzzone 1 entnommen. Der Saugarm sitzt auf einem Gestell dass mit 4 Betonblöcken im Boden verankert ist. Als Baumaterial für das Gestell und des Saugarms wurde Rostfreies Inox verwendet. Von weitem betrachtet, hat die Konstruktion die Entnahmevorrichtung genannt wird, eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Bohrinsel.
Das Waser wird mit Hilfe von Zentrifugalpumpen in einen Rohwasserbehälter gefördert, Fassungsvolumen: 5000 m³. Der Behälter steht am höchsten Punkt der Aufbereitungsanlage, so durchfließt das Wasser dank der Schwerkraft alle weiteren Stationen der Anlage selbstständig.
Der Durchmesser des Saugarms beträgt 70 cm. Die Förderkapazität beträgt 1200 l/s.
