Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Ergenekon-Legende - Wikipedia

Ergenekon-Legende

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Das Ergenekon (Herkunft des Wortes unbekannt) ist eine Legende, die vom Zerfall und Wiederaufbau des Göktürkischen Reiches berichtet. Es wird gemeinhin als Ursprungsmythos der türkischen Stämme bzw. der heute existierenden türkischen Staaten betrachtet. Die Legende ist nach dem sagenhaften Tal benannt, in dem die fliehenden Göktürken Heimat und Zuflucht fanden.

[Bearbeiten] Inhalt des Ergenekons

Das Ergenekon beginnt mit der Flucht der überlebenden Göktürken (auch Köktürken genannt), nach dem Zerfall ihres einst mächtigen Reiches, das vernichtende Niederlagen gegen das Chinesische Reich und andere (nicht türkische) Stämme verursacht haben. Die Völkerflucht führt die Göktürken in ein unwegsames Berggebiet, in dessen Zentrum sie ein gewaltiges fruchtbares Tal vorfinden. Sie beschließen zunächst, in diesem Tal zu bleiben und schweißen mittels ihres gesamten Eisenbesitzes den einzigen Zugang zum Tal zu. Hier, in Ruhe vor ihren Feinden, beginnen die Clans wieder aufzublühen und die Göktürken kommen wieder zu Kräften. Nach mehreren Generationen sind sie so zahlreich, dass das Tal überbevölkert ist, daher beschließen Sie, das eiserne Tor einzuschmelzen, um daraus wieder Waffen zu schmieden. Allerdings ist der Völkerzug nun dem Labyrinth aus Pässen, Tälern und Schluchten ausgesetzt, durch die ihre Vorfahren einst durchgereist waren. Da aus dieser Generation niemand verblieben ist, irren Sie durch die Berge, bis ihnen ein grauer Mutterwolf (das Wappentier der Göktürken) begegnet, die sie aus den Bergen führt. Wieder auf den Steppen erlangen die Göktürken nach zahlreichen Rachefeldzügen ihre alte Bedeutung wieder. Obwohl ihnen nicht gelingt, die alte Einigkeit zu erhalten, errichteten die aus Ihnen hervorgehenden Stämme eigene bedeutende Reiche.

[Bearbeiten] Heutige Bedeutung des Ergenekons

Alle heute bestehenden Türkstaaten und Stämme, die ihre Identität bewahren konnten, führen ihre Herkunft auf die Zersplitterung der Göktürken zurück. Inwieweit das historisch fundiert ist, ist jedoch unklar, da aus dieser Phase nur chinesische Überlieferungen bekannt sind.

So eröffnete man den ersten Zentralasien-Gipfel der Türkischen Republiken nach dem Zerfall der Sowjetunion dadurch, dass die einzeln eintretenden Staatschefs mit einem kleinen Hammer auf ein Stück Eisen schlugen, als Symbol für das eiserne Tor, dass die Göktürken beschützte und eingerissen werden musste, um das Weltgeschehen wieder betreten zu können.

Große Bedeutung erlangte das Ergenekon durch die rechte Bewegung in den 40 Jahren der heutigen Türkei. Die zu diesem Zeitpunkt schon vergessene Legende, wurde zum Grundpfeiler der faschistischen und anderen rechten Ideologien, die in dieser Legende ein Gleichnis für die heutige Lage der Türkei und ihre Pläne für deren Zukunft sahen. Das Reich der Göktürken zerbrach, ähnlich wie das Osmanische Reich, wofür in der Legende, wie auch in der Meinung der rechten Kräfte hauptsächlich äußere, "nichttürkische" Völker verantwortlich gemacht werden. Was, aber zumindest für die Göktürken irrelevant gewesen ist, da Stammeszugehörigkeit bzw. Loyalität gegenüber einem Stammesoberhaupt und nicht Ethnie ausschlaggebend für das Weltbild der Reiternomaden war und die Stämme dazu neigten, sich mit nichttürkischen Stämmen zu mischen.

Ähnlich wie die Göktürken flohen die Türken in ein verheißungsvolles Paradies (das Ergenekon Tal der Goktürken / Anatolien für die Neuzeitlichen) und mussten sich erst einmal regenerieren (die freiwillige Isolation der Göktürken / die politische Isolation der türkischen Republik nach ihrer Gründungsphase), bevor sie erneut ihren Platz in der Weltgeschichte zurück erkämpfen konnten. Das Ziel der Geschichte sei das erneute Aufblühen der türkischen Stämme in Zentralasien und das verheißene Großtürkische Imperium, das sich die rechten Kräfte erträumten. Das Ergenekon und der graue Wölfin sind daher ungeheuer beliebte Motive in der rechten Strömung, die neben der Geschichtsdarstellung auch in deren Musik und Kunst benutzt werden.

[Bearbeiten] Kommentar

Zu diesem Thema gibt es bisher keine politisch meinungsfreien, unbelasteten Untersuchungen. Dieses Thema wurde in der politisch brisanten Zeit der 1960er und 1970er Jahre von beiden politischen Außenkräften instrumentalisiert: Von den Rechten um die eigene Herkunft zu mythologisieren und zu verherrlichen und ein Übermenschenbild zu erschaffen, von der Linken und Gemäßigten, um die Rechten zu diffamieren. Zudem handelt es sich um einen Mythos, bzw. eine Sage, die ihrer Natur gemäß viele Varianten kennt und je nach Erzählung verschieden gedeutet werden kann.

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