Dynamische Radlastverteilung

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Unter dynamischer Radlastverteilung versteht man das Wandern des Schwerpunktes eines Fahrzeuges zwischen den beiden Radachsen bzw. deren Reifenaufstandsflächen während des Fahrbetriebes.

[Bearbeiten] Motorrad

Bedingt durch die Massenträgheit und die Nachgiebigkeit der Federelemente in Gabel und Schwinge führt Bremsen am Vorderrad (VR) dazu, dass sich das Kraftrad zum VR hin absenkt und der Schwerpunkt in dessen Richtung wandert, wobei gleichzeitig das Hinterrad (HR) entlastet wird. Dies führt im Extremfall zum Stoppie, bei dem das Fahrzeug ausschließlich auf dem VR fährt.

Der umgekehrte Effekt tritt ein, wenn stark beschleunigt wird: das HR wird belastet und das VR entlastet, was bei Krafträdern mit relativ hohem Schwerpunkt bis zum Wheelie führen kann, bei dem das Kraftrad nur auf dem HR fährt. Beide Extreme enden im ungünstigsten Fall im Überschlag des Fahrzeugs.

[Bearbeiten] Automobil

Auch beim Automobil wandert der Schwerpunkt beim Bremsen nach vorne und beim Beschleunigen nach hinten. Auf Grund dieser Tatsache drehen bei einem Fahrzeug mit Vorderradantrieb die Antriebsräder beim Beschleunigen schneller durch, als bei einem Fahrzeug mit Hinterradantrieb, dessen Antriebsräder durch die dynamische Radlastverteilung stärker auf den Boden gedrückt werden.
Im Rennsport wird vor Kurven einerseits gebremst, um die Geschwindigkeit zu reduzieren, andererseits aber auch, um die lenkenden Vorderräder stärker auf den Asphalt zu pressen und so eine stärkere Seitenführungskraft beim Einlenken in die Kurve zu erzielen. Die Grenzen dieser Fahrtechnik ergeben sich dabei allerdings durch den mit Hilfe des Kammschen Kreises zu berechnenden Traktionsverlust.
Überschläge wegen der dynamischen Radlastverteilung sind bei Automobilen nur von Dragstern bekannt.