Druschba-Trasse
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Die Druschba-Trasse (Freundschaftstrasse; nach dem russischen Wort Дружба) ist eine Pipeline, die von Orenburg im Ural beginnend bis Uschhorod an der Westgrenze der Sowjetunion von 1975 - 1986 als Erdöl-/Erdgastrasse von den damaligen sog. Ostblock-Staaten errichtet wurde. Somit erhielten in der Reihenfolge, die VR Bulgarien, die Tschechoslowakei, die VR Polen, die DDR und die Ungarische VR je einen ca. 550 km langen Bauabschnitt. Der Bauabschnitt der DDR verlief durch die Ukraine von Krementschug am Dnepr bis Bar (Ukraine) in der Westukraine. Es war die größte Investitionsbeteiligung der DDR und FDJ-Jugendobjekt. Die Standorte (Baustellen) waren Krementschug (am Dnepr), Alexandrowka, Talnoje, Gaisin und Bar, sowie Tscherkassy (am Dnepr), wo die Baustellendirektion ihren Sitz hatte.
Lt. Greenpeace ist der Hauptimporteur das französische Unternehmen Total Fina Elf, das durch diese Trasse pro Jahr bis zu 20 Millionen Tonnen westsibirsches Erdöl bezieht. Inzwischen ist die Trasse stark sanierungsbedürftig. Aufgrund von defekten Leitungen kommt es zu erheblichen Umweltverschmutzungen.
Alle Kosten für die Planung, benötigte Technik, bis zu 10000 Beschäftigte gleichzeitig, die nötige Infrastruktur, eine Luftbrücke und sogar Wohnungen der sowjetischen Betreiber waren von der DDR zu tragen. Refinanziert wurde die Trasse über die kostenlose Abgabe eines Teils des Erdgases an die DDR und später über den Einigungsvertrag an die BRD. Auf der 276 km langen Trasse wurden Rohre aus Japan, Italien und der BRD mit 1420 mm Durchmesser und zumeist 16 mm - 19 mm Wandstärke verlegt. Es wurden 105 km Schweißnähte an 26.000 Rundnähten in Handarbeit gezogen. Dabei wurden 1.113.000 Elektroden des Typs Fox-cel und 5.300.000 Elektroden des Typs KbXs verbraucht. Auf den Schweißbasen wurden zusätzlich 55 t UP-Schweißdraht u. 105 t Schweißpulver zu Schweißnähten bei dem Zusammensetzen von Einzelrohren zu Segmenten verbraucht. 31 Straßen wurden geschlitzt, 8 unterirdische Unterquerungen von Verkehrslinien, 21 Freileitungen auf Stützen, 9 Sümpfe gequert, 1 Stausee und der Fluss Dnepr. Es wurden neuartige Verfahren zur Querung von Sümpfen, dem Bezwingen von Steilhängen und dem Einsatz von Schweißautomaten entwickelt.
