Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions DRG Baureihe 01 - Wikipedia

DRG Baureihe 01

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

DRG Baureihe 01
Description
Technische Daten
Bauart 2'C1' h2
Gattung S 36.20
Länge über Puffer 23.940 mm
Ø Treib- und Laufrad 2.000 mm
Ø vorderes Laufrad 850 mm (Betriebsnummer 01 001-010 und 01 012-101; sowie 01 011, 01 233 - 242 (Umbau der ex BR 02))

1.000 mm (Betriebsnummer 01 102-232)

Ø hinteres Laufrad 1.250 mm
Leistung 2.240 PSi
Höchstgeschwindigkeit vorw. 120 / 130 rückw. 50 km/h
Kesselüberdruck 156,9 N/cm²
Zylinderdurchmesser 600 mm
Kolbenhub 660 mm
Rostfläche 4,41 m²
Verdampfungsheizfläche 247,35 m²
Überhitzerfläche 85,00 m²
Achslast 198,0 kN
Lokreibungslast 580,6 kN
Lokdienstlast 1.067,9 kN

Die Lokomotiven der Baureihe 01 waren die ersten in Serie gebauten Einheits-Schnellzuglokomotiven der Deutschen Reichsbahn.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Die Firmen AEG und Borsig, welche die Haupthersteller dieser Maschinen waren, sowie Henschel, Hohenzollern, Krupp und Schwartzkopff lieferten zwischen 1925 und 1937 insgesamt 231 Fahrzeuge dieser Einheitslokomotive für den schnellen Reisezugverkehr an die Reichsbahn. Weitere 10 Maschinen entstanden durch Umbau der Vierzylinderlokomotiven der Baureihe 02 in Zweizylindermaschinen. Die erste Lok, die dem Betriebsdienst übergeben wurde, war übrigens nicht die 01 001, sondern die 01 008, welche noch erhalten im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen steht.

Ursprünglich war die Höchstgeschwindigkeit auf 120 km/h begrenzt. Man änderte den Durchmesser der vorderen Laufräder von ursprünglich 850 mm ab der Lok mit der Betriebsnummer 01 102 auf 1.000 mm ab und verstärkte die Bremsen, so dass diese auf 130 km/h heraufgesetzt werden konnte. Die Luft- und die Speisepumpen waren in Rauchkammernischen hinter dem großen Wagner-Windleitblech angeordnet, was ihre Zugänglichkeit für Wartungsarbeiten erschwerte. (Spätere Einheitslokbaureihen trugen daher die Pumpen ab Werk in Fahrzeugmitte.) Die Deutsche Bundesbahn rüstete ihre Maschinen mit den kleineren Witte-Windleitblechen aus und verlegte die Pumpen in die Umlaufbleche in Fahrzeugmitte. Die Deutsche Reichsbahn der DDR scheute aber die so geänderte Gewichtsverteilung, sodass ihre Lokomotiven bis zum Schluss ihr Aussehen nur gering veränderten.

Die Lok wurde mit Tendern der Bauarten 2'2 T 30, 2'2' T 32 oder 2'2' T 34 eingesetzt. Der Brennstoffvorrat beträgt 10 t Steinkohle, der Wasservorrat 30, 32 bzw. 34 Kubikmeter Wasser. Die Vorserienlokomotiven 01 001 bis 01 010 wurden mit den kleinen Tendern 2'2 T 30 geliefert, da noch nicht genügend große Drehscheiben vorhanden waren. Später verwendete man diese Tender nur noch dann, wenn sie unbedingt notwendig waren, z. B. im Grenzverkehr mit den Niederlanden. Geliefert wurden die BR 01 in der Regel mit den genieteten Tendern 2'2' T 32. Die geschweißten Tender 2'2' T 34 kamen erst auf dem Tauschweg (häufig von fabrikneuen Lokomotiven der Baureihe 44) zur BR 01, waren dann aber die fast ausschließlich verwendete Bauart.

[Bearbeiten] Umbauten 1950 bis 1957 (DB)

Umbauten der DB 1950-1957
Abweichende technische Daten
Leistung 2.450 PSi
Rostfläche 4,31 m²
Verdampfungsheizfläche 216,23 m²
Überhitzerfläche 95,00 m²
Achslast 195,2 kN
Lokreibungslast 585,5 kN
Lokdienstlast 1.089,5 kN

Die Fahrzeuge mit den Betriebsnummern 01 042, 01 046, 01 112, 01 154 und 01 192 wurden in den Jahren 1950 und 1951 durch die Deutsche Bundesbahn umgebaut. Sie wurden um Mischvorwärmer vom Typ Heinl der Firma Henschel und um Turbospeisepumpen ergänzt. Zudem wurden Verbrennungskammern in den Kessel eingebaut. Abgeschlossen wurde der Umbau mit dem Austausch der ursprünglichen Windleitbleche durch Witte-Bleche, welche trotz der wesentlich kleiner Abmessungen genauso wirksam waren wie ihre großen Vorgänger. Vier der fünf umgerüsteten Loks blieben nur bis 1968 in Betrieb.

[Bearbeiten] Umbauten 1957 bis 1961 (Neubaukessel DB)

Umbauten der DB 1957-1961
Abweichende technische Daten
Leistung 2.330 PSi
Rostfläche 3,96 m²
Verdampfungsheizfläche 193,09 m²
Überhitzerfläche 100,54 m²
Achslast 194,2 kN
Lokreibungslast 565,4 kN
Lokdienstlast 1.062,1 kN

Ab 1957 rüstete die Deutsche Bundesbahn weitere 50 Fahrzeuge um. Diese Fahrzeuge bekamen geschweißte Hochleistungsdampfkessel, welche bereits in den Fahrzeugen der Baureihe 01.10 verwendet wurden. Zudem wurde in die Rauchkammer eine neue Mischvorwärmanlage eingebaut und zahlreiche Gleitlager durch Walzenlager ersetzt. Durch Änderungen am Zylinderblock, am Umlauf, durch den niedrigeren Schornstein, den nun fehlenden Speisedom und geänderte Rahmenteile bekam die Lok ein anderes Äußeres.

[Bearbeiten] Baureihe 01.5 der DR

DR Baureihe 01.5
01 515
Abweichende technische Daten
Rostfläche 4,88 m²
Verdampfungsheizfläche 219,17 m²
Überhitzerfläche 97,90 m²
Lokreibungslast 593,3 kN
Leistung 2.500 PSI
Lokdienstlast 1.088,5 kN
Kesseldruck 16 bar

Ab dem Jahr 1962 rekonstruierte für die Deutsche Reichsbahn der DDR unter der Regie der VES-M Halle das RAW Meiningen 35 Maschinen der Baureihe 01. Die Gründe waren: Man wusste, dass man die Maschinen der Baureihe 01 noch eine Weile würde brauchen müssen. Die Rahmen der Loks der Baureiheihe 01 waren jedoch schon verschlissen, sodass die Rekonstruktion notwendig wurde. Ebenso wie bei der DB, wurden dafür nur Lokomotiven mit verstärkter Bremse (ab 01 102) ausgewählt. Alle diese Loks wurden mit neuen Windleitblechen, ähnlich den Witte-Blechen der Deutschen Bundesbahn und mit einem neuen Kessel versehen. Dieser wies eine Verbrennungskammer, einen Mischvorwärmer und eine durchgehende Verkleidung der Dome auf der im vorderen Bereich einen Giesel-Flachejektor enthielt. Dieser Kessel war der Beste, der in Deutschland je für eine Dampflok gebaut wurde. Die Maschinen erhielten Trofimoff-Schieber und häufig auch neue Zylinder in Schweißkonstruktion. Eingebaut wurde auch ein neues geschweißtes Führerhaus mit gepolsterten Sitzen, Seitenzugregler und anderen Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für das Lokpersonal sowie eine Indusi für den grenzüberschreitenden Verkehr nach Bebra und Hamburg-Altona. Da die Radsätze bei vielen Maschinen ersetzt werden mussten, wurden acht Exemplare mit Boxpok-Rädern, wie sie von Lokomotiven aus der UdSSR und den USA bekannt sind, versehen. Diese bewährten sich jedoch auf Grund von Fertigungsfehler nicht und wurden wieder gegen Speichenräder ausgetauscht. Speziell diese, aber auch einige andere Fahrzeuge wurden auch mit einer Umlaufschürze versehen. Ab Betriebsnummer 01 519 erhielten alle Loks beim Umbau eine Ölhauptfeuerung; bis auf die sieben Loks des Bw Berlin Ostbahnhof wurden alle anderen damit nachgerüstet. Im Tender können13,5 t Schweröl mitgeführt werden. Im Zuge der Ölkrise Anfang der 80er Jahre wurden alle Loks der BR 01.5 mit Ölhauptfeuerung abgestellt. Jede der Loks sollte 2 Betriebsabschnitte (12 Jahre in Betrieb bleiben. Jede Lok hat diese Zeit überschritten.

Bei der DR wurden diese Rekoloks unter der Bezeichnung Baureihe 01.5 geführt.

5 Dampflokomotiven der Baureihe 01.5 blieben erhalten. Betriebsfähig sind die kohlegefeuerten 01 533 der ÖGEG in Österreich und die 01 519 der Eisenbahnfreunde Zollernbahn. Die Traditionslokomotive 01 531 des DB Museums ist im Bahnbetriebswerk Arnstadt/historisch hinterstellt. Die 01 509 (ölgefeuert) der Ulmer Eisenbahnfreunde steht zur Zeit mit Kesselschaden in Meiningen. Die 01 514 ist im Technik Museum Speyer ausgestellt.

Die 01 516, damals schon mit der EDV-Nummer 01 1516-2, erlangte traurige Berühmtheit, als am 27. November 1977 ihr Kessel im Bahnhof Bitterfeld wegen Wassermangels zerknallte. Dies war der bisher letzte Kesselzerknall in Deutschland. Ein solches Unglück erschien eigentlich schon damals als unvorstellbar, da der technische Zustand von Kesseln zuverlässig überwacht wird und man glaubte, darauf vertrauen zu können, dass das entsprechend ausgebildete Personal - auch im eigenen Interesse - die entsprechenden Sicherheitsvorschriften beachtet.

[Bearbeiten] Literatur

  • Weisbrod/Petznick: Baureihe 01. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1979
  • Großes Lok-Portrait 01.05 EK Verlag Freiburg
  • Lucas/Schnabel: Die Baureihe 01.05. Die legendäre Reko-01 der Deutschen Reichsbahn. EK Verlag, Freiburg 2002, ISBN 3-88255-113-5
  • Gustav Nagel: Dampf, letzter Akt. 1962: Die Rekonstruktion der Baureihe 01 beginnt. In: LOK MAGAZIN. Nr. 248/Jahrgang 41/2002. GeraNova Zeitschriftenverlag GmbH München, ISSN 0458-1822, S. 92-95.
  • Peter Melcher: Vom Winde verweht ... . Abschied von der DB-01. In: LOK MAGAZIN. Nr. 263/Jahrgang 42/2003. GeraNova Zeitschriftenverlag GmbH München, ISSN 0458-1822, S. 104-111.
  • Konrad Koschinski: Legendäre Baureihe 01. Verlagsgruppe Bahn, 2006 (Eisenbahn-Journal : Sonderausgabe 2006,2). ISBN 3-89610-156-0
  • Dirk Endisch: transpress Fahrzeugportrait: Baureihe 01.5. transpress 2001, ISBN 3613711672
Andere Sprachen

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