Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Dreifaltigkeitskloster von Sergijew Possad - Wikipedia

Dreifaltigkeitskloster von Sergijew Possad

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Das Kloster der Heiligen Dreifaltigkeit und des Heiligen Sergij in der rund 80 km nordöstlich von Moskau gelegenen Stadt Sergijew Possad (während der Sowjetzeit: Sagorsk) eines der bedeutendsten religiösen Zentren der russisch-orthodoxen Kirche.

Es war von 1946 bis 1988 Sitz des Patriarchen von Moskau und ganz Russland. Das Kloster wurde 1340 vom Heiligen Sergij von Radonesch gegründet und steht seit 1993 unter Weltkulturerbe. Die wichtigste Feier des zur Lawra erhobenen Klosters ist das Dreifaltigkeitsfest, zu dem Gläubige aus der ganzen Umgebung, manche sogar aus weit entfernten Regionen, zur Heiligen Ölung pilgern.

Panorama des Dreifaltigkeitsklosters
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Panorama des Dreifaltigkeitsklosters

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Die Klosteranlage

Die Anlage gleicht einer Festung: acht Wehrtürme und eine Mauer boten immer wieder Schutz gegen monatelange Belagerungen. Innerhalb der Mauern befinden sich neun Kirchen, der riesige Glockenturm, die Maria-Himmelfahrts-Kathedrale, die Sergiokirche, das Refektorium, der Palast des Metropoliten, die Theologische Akademie im ehemaligen Zarenpalais, die Schatzkammer und die Mönchsklausen. Alle Bauten stehen heute unter Denkmalschutz. Immer wieder musste das Kloster verteidigt werden: gegen Tartaren, Litauer, Schweden und Polen zum Beispiel. Über dem Heiligen Tor, dem Haupteingang des Klosters, dokumentieren Fresken diese Geschichte.

[Bearbeiten] Geschichte

Klostermauer
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Klostermauer

Der Klostergründer Sergius von Radonesch war ein charismatischer Anführer, der das Land urbar machte und großen Einfluss auf das geistige Leben ausübte. In einer Vision hatte er eine Lichtgestalt gesehen, die ihm verkündet haben soll: „Genauso wie die Zahl der Vögel, die jetzt zu dir gekommen sind, sich vermehrt, genauso wird sich die Zahl deiner Lehrlinge vermehren, und auch nach dir werden sie deinen Spuren folgen.“ Da die Ideen des Heiligen Sérgij von seinen Schülern weitergetragen wurden, gewann das Kloster immer mehr an Einfluss. Bis ins 18. Jahrhundert hinein wurde es immer weiter ausgebaut, und bis heute sind alle Bauten erhalten geblieben.

Der berühmteste Wehrturm ist der Ententurm. Als Peter der Große sich während des Machtkampfes gegen seine Schwester Sofia im Kloster verborgen hielt, soll er von hier aus Enten gejagt haben.

Zaren und Bojaren sollen jedes Jahr zu Fuß von ihren Prunkschlössern zum Dreifaltigkeitskloster gepilgert sein, unten ihnen sogar Iwan der Schreckliche. Im Klosterhof vor dem Glockenturm gibt es einen Brunnen, der Wasser spendet, welches den Gläubigen als „Heiliges Wasser“ gilt. Man glaubt daran, dass dieses Wasser Krankheiten kuriert und für das seelische und körperliche Wohlbefinden gut ist. Bis heute kommen Menschen von nah und fern, um dieses Wasser zu holen.

[Bearbeiten] Die Dreifaltigkeits-Kathedrale

Die 1422 erbaute Dreifaltigkeitskathedrale ist das älteste Gebäude des Klosters und wurde über dem Grabmal des Heiligen Sérgij errichtet. Auf einen bescheidenen Vorraum folgt der Kirchenraum mit einer prächtigen Ikonostase, die den Altar von der Kirchengemeinde trennt. Die Ikonenreihen erzählen, von oben nach unten und von links nach rechts gelesen, die biblische Geschichte in Bildern. Der Mönch Andrej Rubljow hat Ikonostase und den Innenraum ausgeschmückt. Rechts von dem zum „Königreich Gottes“ führenden „Zarentor“ hängt die Haupt-Ikone: die Dreifaltigkeits-Ikone.

Das Kloster
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Das Kloster

Wie in allen orthodoxen Klöstern wird die Gottesmutter Maria sehr verehrt. Rechts neben der Ikonostase steht ein Sarkophag. Hier ruht der Heilige Sérgij von Rádonesh. Von ihm sind viele Botschaften überliefert worden. Zum Beispiel:

  • „Lernt von mir, denn ich bin demütig, und eure Seelen werden Ruhe finden.“
  • „Gehorsam bedeutet, daß man auf jegliches Argumentieren verzichtet, angesichts alles überstrahlender Vernunft“
  • „Wer gelernt hat, die Schwäche zu ermessen, hat Demut in Vollendung erworben.“

Das Kloster hat jahrhundertelang Kunstschätze gesammelt, darunter kostbare Ikonen. Später kam hinzu, was von alten zerstörten Kirchen übrig blieb. Zum Beispiel das „Zarentor“ aus der Schule des Andrej Rúbljow: die Ikonenmalerei gehört bis heute zur Tradition in der Umgebung von Sérgijew Posad. Das Kloster wurde von Zaren und Bojaren reich beschenkt. In diesem Buch sind die Namen der Spender verzeichnet. „Je größer die Sünden, desto reicher die Gaben.“ Ein Beispiel: eine gestickte Decke; sie war für einen Sarkophag bestimmt. Durch feinste Stickereien versuchte man, Damast und Brokat der Syrer nachzuahmen, das Geschenk einer wohlhabenden Familie, die sich vermutlich einen Platz im Paradies erkaufen wollte.

Überreich wurde das Kloster von Boris Godunow beschenkt. Angeblich soll sein schlechtes Gewissen ihn bewogen haben, die Ikone der Dreifaltigkeit verschwenderisch mit Gold und Edelsteinen verkleiden zu lassen. Boris Godunows Neigung zur Prachtentfaltung hat eine ganze Generation von Juwelieren beschäftigt, und es wurde ein völlig neuer Stil entwickelt. Zar Boris Godunow ist mit seiner Familie im Klosterhof beigesetzt worden.

Das Kloster wurde 1917 verstaatlicht. Die Mönche mussten fliehen und sich verstecken. Viele von ihnen wurden ermordet. Andere fanden Unterschlupf in den alten Mauern des nahen Klosters Tschernígowski Skit. Zur Lawra gehörten einst viele Einsiedeleien und kleine Klöster, die sogenannten Skiten, die alle in Sichtweite voneinander lagen. Im Jahr 1943 konnte das religiöse Leben in der Lawra der Heiligen Dreifaltigkeit wieder aufgenommen worden.


[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Troitse-Sergiyeva Lavra – Bilder, Videos und/oder Audiodateien


Koordinaten: 56° 18′ 37" n. Br., 38° 7′ 46" ö. L.

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