Dom der heiligen Barbara
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Der Dom der heiligen Barbara in Kutná Hora (Böhmen) gilt als eine der außergewöhnlichsten gotischen Kirchenbauten in Mitteleuropa. Mit dem Bau wurde im Jahre 1388 begonnen, die Bautätigkeit wurde jedoch mehrmals unterbrochen. Sie ruhte infolge der Hussitenkriege mehr als 60 Jahre bis 1482, 1588 waren die Arbeiten infolge Geldmangels eingestellt, die Kirche wurde mit einer provisorischen Zwischenmauer quasi abgeschlossen, die letzte Bauphase folgte dann zwischen 1884 und 1905.
Der erste Baumeister und Architekt war Johann Parler, Sohn des berühmten Peter Parler (der auch der Veitsdom in Prag schuf), später dann die aus Prag herbeigerufenen Architekten Matyáš Rejsek und Benedikt Rejt (auch Ried). Es gibt allerdings auch Meinungen, dass Peter Parler sich zumindest als Co-Autor am Entwurf der Kirche beteiligte.
Der ursprüngliche Entwurf sah einen fast doppelt so großen Bau vor, doch die Bautätigkeit hing mit der Prosperität der Silberminen in der Stadt zusammen. Das Langhaus der Kirche ist eine fünfschiffige Emporenhalle; diese geht in einen Chor mit Chorumgang über, der in 15 Seiten eines 28-Ecks schließt und äußerlich fast die Form eines Zylinders hat. Das Strebewerk befindet sich - im Gegensatz zu den meisten deutschen Kirchen - außerhalb der Kirche.
Ihr markantes Äußeres mit den drei Zeltdächern erhielt der Dom erst im 19. Jahrhundert. Im Zuge der Neogotik wurde das vormals wohl eher schlichte Dach durch die neue Konstruktion ersetzt. Im Innern wird das Dach jedoch vom ursprünglichen, spätgotischem Stern- und Kreuzrippengewölbe getragen.
Der Dom beherbergt wertvolle Kunstschätze aus verschiedenen Stilepochen, darunter ein Altar des Meisters des Dreifaltigkeitsaltars (um 1480), zahlreiche Statuen und Wandgemälde sowie original erhaltenes, gotisches Chorgestühl.
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Commons: Dom der heiligen Barbara – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Koordinaten: 49° 56' 42" N, 15° 15' 49" O