Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Diether von Isenburg - Wikipedia

Diether von Isenburg

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Diether von Isenburg (* 1412 in Büdingen; † 7. Mai 1482 in Aschaffenburg) war zweimal Erzbischof von Mainz und war maßgeblich an der Mainzer Stiftsfehde beteiligt. Außerdem war er Kurfürst und Erzkanzler der Deutschen Nation.

Seine Eltern waren Diether I. von Isenburg in Büdingen (ab 1442 Graf) und Elisabeth von Solms-Braunfels. Diether wurde schon früh für den geistlichen Stand bestimmt, er studierte in Köln und dann in Erfurt, wo er 1434 Rektor wurde, begab sich dann nach Mainz, wo er seit 1427 Domherr war, ab 1453 dann Kustos der Domkirche. Das Trierer Domkapitel entschied sich 1456 bei der Wahl des Trierer Erzbischofs gegen Diether

Bei einer Wahl zum Trierer Erzbischof konnte sich Diether 1456 nicht gegen Johann von Baden durchsetzen, da er im Domkapitel nur eine Minderheit hinter sich hatte.

Nachdem er sich verpflichtet hatte, dem Bund Dietrichs von Erbach mit dem Markgrafen Albrecht Achilles von Brandenburg gegen den Kurfürsten Friedrich von der Pfalz beizutreten wurde Diether am 18. Juni 1459 mit knapper Mehrheit vor Adolf Graf von Nassau zum Erzbischof und Kurfürsten von Mainz gewählt, jedoch nie vom Papst bestätigt.

1461 berief von Isenburg in Nürnberg einen Fürstentag ein, auf dem er für eine Reichs- und Kirchenreform warb. So verlangte er hier energisch die Abschaffung der päpstlichen Annatenforderungen durch ein allgemeines Konzil.

Wappen Diethers von Isenburg an der Höchster Stadtmauer
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Wappen Diethers von Isenburg an der Höchster Stadtmauer

Durch seine kritische Position zu Papst Pius II. und Kaiser Friedrich III. kam es zum Eklat, zur sog. Mainzer Stiftsfehde. Nachdem er sich weigerte seine Reformbestrebungen aufzugeben wurde Diether am 21. August 1461 durch den Papst gebannt und abgesetzt. Er setzte diesem Verfahren Gewalt entgegen, und es entstand ein verheerender Krieg zwischen ihm und dem vom Papst eingesetzten neuen Erzbischof Adolf von Nassau und ihren beiderseitigen Verbündeten, in dem Diether letztlich unterlag. Adolfs Truppen eroberten in der Nacht zum 28. Oktober 1462 die Stadt Mainz. Bis dahin hielten ihm die Mainzer Bürger die Treue, doch nun mussten er und seine Freunde – unter ihnen auch Johannes Gutenberg – aus der Stadt flüchten. 400 Menschen fanden in dieser Nacht den Tod, 400 weitere wurden aus der Stadt vertrieben.

1463 erhielt er die mainzischen Ämter Höchst, Steinheim und Dieburg als eigene Herrschaft, seine Residenz war das erzbischöfliche Höchster Schloss.

Als Adolf von Nassau 1475 auf dem Sterbebett lag, hat er seinen Vorgänger und einstigen Widersacher Diether als seinen Nachfolger vorgeschlagen. Am 9. November 1475 wurde Diether von Isenburg dann tatsächlich erneut zum Erzbischof gewählt. Dieses Mal wurde seine Wahl durch Papst Sixtus IV. bestätigt.

Er war nun nicht mehr bestrebt, weitreichende Reformen durchzusetzen und bemühte sich fortan um die Durchführung strenger Kirchenzucht. So veranlasste er u. a. die Beendigung der "Niklashäuser Wallfahrt" von 1476 und leitete den Ketzerprozess gegen Johann von Wesel. In Rom war er zeitweilig primus inter pares.

1477 stiftete Diether zu Mainz eine Universität.

Nach seinem Tode 1482 wurde Diether von Isenburg im Mainzer Dom beigesetzt.

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Hinweis: Die Schreibweise des Namens ist nicht ganz klar, einige Quellen schreiben ihn als Diether von Ysenburg. Das Y im Stammesnamen taucht jedoch erstmals 1442 im Zusammenhang mit der Erhebung seines Vaters in den Grafenstand auf. Dessen Nachfolger schrieben sich abwechselnd mit I oder Y. Siehe auch in der Diskussion.


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