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Die Schachspieler

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Filmdaten
Deutscher Titel: Die Schachspieler
Originaltitel: शतरंज के खिलाड़ी
(Shatranj Ke Khilari)
Produktionsland: Indien
Erscheinungsjahr: 1977
Länge (PAL-DVD): 113 Minuten
Originalsprache: Urdu/Hindi, Englisch
Stab
Regie: Satyajit Ray
Drehbuch: Satyajit Ray nach einer Geschichte von Munshi Premchand
Produktion: Devki Chitra Productions, Suresh Jindal
Musik: Satyajit Ray
Kamera: Soumendu Roy
Schnitt: Dulal Dutta
Besetzung

Die Schachspieler (hindi: शतरंज के खिलाड़ी, Śatrañj Ke Khilāṛi) ist ein indischer Spielfilm des Oscarpreisträgers Satyajit Ray aus dem Jahr 1977.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Handlung

Im Jahr 1856 in Lakhnau, Hauptstadt des Königreichs Awadh, treffen sich die vom Reichtum ihrer Vorfahren lebenden Nichtstuer Mirza und Mir täglich zum Schachspielen. Der Nawab von Awadh, Wajid Ali Shah, vergnügt sich mit Tanz, Religion, schönen Frauen und Dichtung und hat für die Regierungsgeschäfte wenig Interesse. General Outram, der Gesandte des Generalgouverneurs Lord Dalhousie, ist mit der Absicht nach Lakhnau gekommen, den Nawab zur Aufgabe der Verwaltungshoheit über Awadh zugunsten der East India Company zu bewegen.

Durch einen überraschenden Besucher werden Mirza und Mir darüber informiert, dass sich Gerüchte über eine gewaltsame Übernahme Awadhs durch die East India Company verbreiten. Er klärt sie auch darüber auf, dass Schach – Spiel der Könige und König der Spiele – nicht aus Persien kommt, sondern indischen Ursprungs ist und dass die britische Spielweise von der indischen abweicht.

General Outram eröffnet Ali Naqi Khan, dem Premierminister Awadhs, dass der Generalgouverneur die Übernahme Awadhs beschlossen hat, da der Nawab trotz Warnung keine Anstrengung zur Verbesserung der Verwaltung unternommen hat. Als der Premierminister ihn die schlechte Nachricht überbringt, genießt er gerade eine Musik- und Tanzdarbietung.

Mirzas Frau fühlt sich vernachlässigt und ruft ihren Mann unter einem Vorwand zu sich, um ihn vom Spielen abzuhalten, aber ihre Verführungskünste bleiben letztendlich erfolglos. Sie entwendet dann am nächsten Tag die Schachfiguren, woraufhin Mirza und Mir beginnen, mit Tomaten, Limetten, Chillies und Nüssen als Figuren zu spielen. Wutentbrannt ob ihrer Ohnmacht wirft Mirzas Frau die Schachfiguren wieder ins Zimmer. Die Schachspieler vereinbaren, ab dem nächsten Tag bei Mir zu spielen, um ungestört zu sein.

Der Nawab beschwert sich bei seinen Ministern über deren Untätigkeit, ist selbst aber nicht gewillt, den Thron abzugeben. Outram befürchtet die Notwendigkeit einer gewaltsamen Übernahme und damit den Bruch des bestehenden Freundschaftsvertrages verantworten zu müssen.

Für Mirs Frau unerwartet, tauchen Mirza und Mir zum Schachspielen auf. Als Mir im Schlafzimmer einen Neffen (ihren Liebhaber) bei ihr antrifft, ist er ahnungslos und lässt sich über den Grund dessen Anwesenheit täuschen. Er glaubt der ihm aufgetischten Geschichte, dass die Armee des Nawab nach wehrfähigen Männern Ausschau hält und sein Neffe sich hier verstecke. Verängstigt beschließen Mirza und Mir außerhalb der Stadt in einer verfallenen Moschee weiterzuspielen.

Der Nawab sieht der Übernahme Awadhs entgegen und entwaffnet seine für eine Verteidigung zu schwache Armee. Bei einen darauffolgenden Empfang für General Outram weigert er sich zwar, den ihm unterbreiteten Vertrag zu unterzeichnen, jedoch überlässt Awadh den Briten.

Da Mir und Mirza keine Moschee finden, gehen sie in nahegelegenes Dorf spielen. Als Mirza das Spiel verliert, offenbart er Mir die Untreue dessen Frau. Mir zieht beleidigt eine Pistole und erschrocken durch die Nachricht, dass die Briten auf Lakhnau marschieren, schießt er aus Versehen auf Mirza. Beschämt resigniert er: Wenn wir unsere Frauen schon nicht in den Griff bekommen, wie sollen wir es dann mit den Briten schaffen. Sie versöhnen sich, da sie als Spielpartner füreinander unverzichtbar sind.

[Bearbeiten] Bemerkungen

Dieser Film war die teuerste Produktion im Werk Satyajit Rays und sein erster nicht-bengalischer Film. Er ist in seiner Anlage streng formal. Ray stellt das Schachspiel im Kleinen wie im Großen nebeneinander und zeigt, dass Spieler und Figuren austauschbar sind und die Briten nach anderen Regeln spielen als die Inder. Gleich nach einer historischen Einleitung, kommt ein Dialog zwischen General Outram und Captain Weston, wie er britischer kaum sein kann. Ray zeigt hier sein Gespür für subtilen Humor und seine profunde Kenntnis der britischen Psyche.

Der Film ist mehrsprachig; die indischen Darsteller sprechen Urdu und Hindi, die Briten Englisch.

[Bearbeiten] Auszeichnung

[Bearbeiten] Weblinks

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