Der Namenlose
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Der Namenlose (oder „Das Namenlose“ - der frz. und engl. Artikel lässt schließlich beides zu) ist ein 1953 erschienener Roman von Samuel Beckett und erschien als der dritte Teil der Trilogie, die mit Molloy begann und Malone stirbt fortgesetzt wurde. Veröffentlicht wurde er zunächst in französischer Sprache als L'Innommable und dann auf englisch als The Unnamable in der Olympia Press, Paris.
Der Roman besteht zur Gänze aus einem unzusammenhängenden und teilweise hysterischen Monolog und wird aus der Perspektive eines namenlosen und unbeweglichen Ichs geschildert.
Namenlosigkeit ist programmatisch zu verstehen für ein ebenso subjektloses sprechendes Ich wie für eine nicht näher zu bestimmende Umgebung, in der dieses Ich situiert ist. Das Ich hinterfragt sich in endlosen Wortkaskaden und überlässt sich den Assoziationsketten eines anonymen Bewusstseins und einer frei changierenden Welt der Sprache.
Ich-Recherche und Recherche nach dem richtigen Wort eskalieren hier zu einem nicht mehr nachvollziehbaren Wortschwall, der sich auf Nullwerte wie das Nichts und das Schweigen hin zu bewegt. Mit dem "Namenlosen" gelingt es Beckett endgültig, sich von traditionellen Erzählmustern zu lösen und eine Art inneren - an Joyce geschulten - Monolog zu entwickeln, der schwindelerregend und um sich selbst kreisend keine mimetischen Rückschlüsse mehr zulässt.
Der Redezwang geht einher mit der Hoffnung, im Schweigen zu münden, das in den folgenden immer kürzer werdenden Publikationen tangentenartig erreicht wird. Der Namenlose ist somit ein poetisches Dokument für das Dilemma des modernen Dichters, der der Sprache nicht mehr traut und sich dennoch nicht von ihr zu lösen vermag. Das Ideal einer "neuen Sprache" wird angedacht, kann aber kaum realisiert werden. Es bleiben Relikte tradierter konventionell bestimmter sprachlicher Versatzstücke untilgbar.