Delay (Video)

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Delay ist das englische Wort für Verzögerung (siehe auch Begriffsklärung: Delay). Im Deutschen wird damit ein Verzögerungseffekt ∆t bezeichnet, der unter anderem bei Bildübertragungen aus mehreren Gründen eingesetzt wird. Die beiden häufigsten sind:

in Zusammenhang mit PA (Beschallungsanlagen) bei audivisuell unterstützten Veranstaltungen in großen Räumen und open-air.
bei "live"-Übertragungen etwa im TV um die Verzögerung für etwaige Zensurmaßnahmen zur Verfügung zu haben bevor die Sendung "on air" ist.

Delay bei Großveranstaltungen:

Ein Delay ist deswegen notwendig, weil der Schall langsamer ist als die Übertragungsgeschwindigkeit eines Kabels/Funksystems und langsamer als das Licht. Man kennt den Effekt, wenn man etwa bei Windstille auf einer ruhigen Wiese im Abstand von ca. 100m steht und seinem Gegenüber etwas zuschreit, was man gleichzeitig per Handy demjenigen überträgt. Das Gegenüber wird zuerst das Geschrei im Handy hören und mit einer Verzögerung von ca. einer Drittelsekunde das "Original" aus der Ferne. Ebenso kennt man den Ton-Lichteffekt auch, wenn man bei einem Gewitter zuerst den Blitz sieht und Sekunden später erst den Donner hört.

Bei Veranstaltungen tritt dieses Phänomen nur in größeren Räumen mit verteilten Lautsprechern auf. Schon diese Lautsprecher werden laufzeitverzögert geschalten. Das bedeutet, dass die hinteren Publikumsreihen den Ton ungefähr eine Drittelsekunde (pro 100 Meter Abstand zur Bühne) nachdem er ins Mikrofon gesprochen/gesungen wurde zu hören bekommen. Damit nun das Videosignal gleichzeitig in den hinteren Publikumsreihen ankommt, muss es mit der entsprechenden Verzögerung an die Anzeigetafeln übertragen werden. Dabei ist naturgemäß zu berücksichtigen, welche Publikumsteile wahrscheinlich auf welchen Bildschirm blicken bzw. den Ton von welchem Lautsprecher hören.

Delay bei "live"-Übertragungen:

Da es gesetzliche Einschränkungen gibt, was über Massenmedien verbreitet werden darf, ergibt sich bei "live"-Übertragungen naturgemäß eine Problematik, da man über die Sendeinhalte nur eine eingeschränkte Kontrolle hat. In Europa trägt der Gesetzgeber dem Rechnung, indem es meistens Ausnahmeregelungen für "live"-Übertragungen gibt. In den USA hingegen war ein Zwischenfall ("Nipplegate") in der Pause des Superbowlfinales 2004 der Anlass dafür, dass bei großen TV-live-Übertragungen seither eine Delay, also eine Verzögerung, von einigen Sekunden gesetzt wird. Bei besagtem Zwischenfall in den USA traten als Pausenact Janet Jackson und Justin Timberlake auf. Angeblich versehentlich ist Janet Jackson ein Kleidungsstück heruntergefallen, wodurch Millionen Zuseher eine Ihrer Brustwarzen erblicken konnten, die allerdings durch eine sternförmige Klebefolie ohnehin verdeckt war. Jedenfalls erregte dieser Zwischenfall mediales Aufsehen, weil Nippel in manchen amerikanischen Bundesstaaten zur Familiensendezeit nicht gezeigt werden dürfen. Angeblich gab es Sammelklagen von besorgten Elternverbänden gegen die Sender. In Zukunft werden derlei Vorfälle bei US-weiten Ausstrahlungen zensuriert, also nicht gesendet werden.