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David Premack

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David Premack (* 1925) ist ein US-amerikanischer Psychologe und Verhaltensforscher, der zusammen mit seiner langjährigen Mitarbeiterin und Ehefrau Ann James Premack u.a. wesentliche Beiträge auf dem Gebiet des Behaviorismus leistete, die Sprachfähigkeit von Schimpansen erforschte und zu einer Theory of Mind ("Theorie des Geistes") beitrug.

Vor seiner Emeritierung war er Professor an der University of Pennsylvania.

[Bearbeiten] Forschungsschwerpunkte

David Premack hat mindestens drei wesentliche Beiträge zum Fortgang der Wissenschaften geleistet.

  • Zum einen hat er 1962 das so genannte Premack-Prinzip formuliert, eine Fortentwicklung auf dem Gebiet der Verhaltensformung durch Belohnung (der operanten Konditionierung). Schon lange vorher waren Testtiere – zum Beispiel in einer Skinner-Box – dazu gebracht worden, einen Hebel zu drücken, weil dieses Verhalten durch Futter belohnt wurde. Premack hatte seinerzeit den Gedanken, dass man einen solchen Zusammenhang (zum Beispiel: auf das Laufen in einem Laufrad folgt eine Belohnung in Form von Trinken-Dürfen) gleichsam auf den Kopf stellen könne: Bei Ratten konnte er tatsächlich zeigen, dass einerseits das Trinken-Dürfen nach einem Lauf im Laufrad - aus einer zuvor nicht verfügbaren Flasche - das Laufverhalten beförderte, dass umgekehrt aber auch das Laufen-Dürfen (sprich: das Lösen einer Bremse am Laufrad durch den Versuchsleiter, wenn an der Wasserflasche geleckt wurde) zu einer Steigerung des Leckens an der Wasserflasche führte. Die Erkenntnis einer Umkehrbarkeit der Zusammenhänge deckte eine überraschende Unzulänglichkeit der damals vorherrschenden Lerntheorien auf, besagt das Premack-Prinzip doch nichts anderes als: Verhaltensweisen mit hoher Auftretenswahrscheinlichkeit (beim Menschen zum Beispiel spielen) können als Verstärker für Verhaltensweisen mit geringer Auftretenswahrscheinlichkeit (zum Beispiel Vokabeln lernen) verwendet werden. Auch mehr als 40 Jahre nach seiner Formulierung hat das Premack-Prinzip nichts von seiner Bedeutung für die Verhaltensformung verloren.
  • David Premack hat ferner einen wesentlichen Beitrag geleistet zum Verständnis der kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten von Schimpansen. Im Unterschied zu Roger Fouts, der seinen Schimpansen eine Zeichensprache für Gehörlose beibrachte, lehrte Premack seine Testtiere den Umgang mit Plastikchips. Hierbei knüpfte er an frühere Experimente von Wolfgang Köhler an, der bereits Anfang des 20. Jahrhunderts den Werkzeuggebrauch als Beispiel für intelligentes Verhalten von Affen erforscht hatte. Premacks Veröffentlichungen über die von Schimpansen mit Plastikwörtern "geschriebene" Sprache (zum Beispiel: Mary, give chocolate to Sarah) gehören zu den wichtigen Pionierarbeiten auf diesem Gebiet und haben letztlich auch dazu beigetragen, dass der "Verbrauch" von Menschenaffen für Forschungszwecke auch von vielen Forschern als nicht mehr akzeptabel angesehen wird und dass von einer wachsenden Anzahl sogar Menschenrechte für die Menschenaffen eingefordert werden.
  • David Premack hat schließlich wichtige Beiträge zu einer Theory of mind ("Theorie des Geistes") geliefert und dazu beigetragen, ein neues Gebiet innerhalb der Kognitionswissenschaften zu eröffnen: Die Suche nach einer Antwort auf die Frage: Was wissen wir über unser Wissen? Als Meilenstein für dieses Gebiet gilt seine 1978 zusammen mit einem jungen Kollegen geschriebene Veröffentlichung über Metakognition bei Schimpansen, d.h. über die Fähigkeit dieser Menschenaffen, zu verstehen, was in einem anderen Individuum vor sich geht. Diese Publikation regte eine Vielzahl experimenteller Studien über menschliche Kognition und soziale Intelligenz an. So wurde beispielsweise herausgefunden, dass Kinder unter drei bis vier Jahren noch nicht erkennen, dass andere Personen das, was sie (die Kinder) im Experiment sehen können, nicht sehen können.

[Bearbeiten] Werke

  • David Premack, Ann Premack: Original Intelligence. Unlocking the Mystery of Who We Are. McGraw-Hill, New York 2003, ISBN 0-07-138142-2
  • David Premack, Ann Premack: The Mind of an Ape'.' W. W. Norton & Co Inc, 1984, ISBN 0393301605 (das Buch gewann den Award for Excellence der American Psychological Association )
  • Premack, D. & Woodruff, G.: Does the chipmanzee have a theory of mind? Behavioral & Brain Sciences 1978, 1, S. 515-526
  • David Premack: Intelligence in Ape and Man. Lawrence Erlbaum Assoc. Inc., 1977, ISBN 0470989092

[Bearbeiten] Weblinks

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