Das Lied von der Glocke
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Das Lied von der Glocke wurde von Friedrich Schiller (1759–1805) im Jahr 1799 geschaffen und zählt einst zum ehernen Bestand deutscher Gedichte. In dem Gedicht thematisiert Schiller die Französische Revolution von 1789. Einerseits bringt er seine Wertschätzung der Ideale zum Ausdruck, andererseits kritisiert er die unmenschlichen jakobinischen Exzesse. Er verbindet eine kundige Darstellung eines handwerklichen Glockengusses mit allgemeiner Anschauung und Kommentierung des Menschenlebens, seiner Möglichkeiten und Gefahren. Die erste, eingerückte Zeile zwischen Titel und erster Strophe ist auf lateinisch und lautet: „Vivos voco. Mortuos plango. Fulgura frango.“, was übersetzt in etwa bedeutet: „Die Lebenden ruf’ ich. Die Toten beklag’ ich. Die Blitze brech’ ich.“
Die immer noch sehr bekannten Eingangsverse lauten
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- Fest gemauert in der Erden
- Steht die Form, aus Lehm gebrannt.
- Heute muss die Glocke werden.
- Frisch Gesellen, seid zur Hand.
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Das Lied war bis etwa 1950 im Gymnasium unumgänglich und ein universales deutsches Bildungsgut. Thomas Mann angesichts eines Hofschauspielers, der „Die Glocke“ rezitierte: Er war der Einzige im ganzen Saal, der in der Glocke nicht ganz sicher war. Noch Bertolt Brecht hat sein Langgedicht Die Erziehung der Hirse als entsprechenden Ersatz für die DDR verfasst.
[Bearbeiten] Vertonungen
- Andreas Romberg: Das Lied von der Glocke, op. 111
- Max Bruch: Das Lied von der Glocke, op. 45
[Bearbeiten] Sonstiges
Die Band „Die Ärzte“ haben in ihrem Lied Madonnas Dickdarm eine Strophe aus „Die Glocke“ verwendet.
[Bearbeiten] Weblinks
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