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Düsseldorfer Malerschule

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Die Düsseldorfer Malerschule war eine im 19. Jahrhundert um den Künstler Wilhelm von Schadow gebildete Künstlergruppe mit nazarenisch-romantischer Schwerpunktsetzung.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Seit der Neugründung der Düsseldorfer Kunstakademie ebneten ihre Leiter Peter von Cornelius, Direktor zwischen 1819 und 1826, und sein Nachfolger Wilhelm von Schadow, Direktor von 1826 bis 1859, den Weg zu einer international beachteten Kunsthochschule, die auch auf junge Künstler aus dem Ausland eine große Anziehungskraft ausübte.

Bereits ab Mitte der dreißiger Jahre des 19. Jahrhunderts traten jedoch Differenzen zwischen den Künstlern und Kunstrichtungen auf, die schließlich den Rückzug Wilhelm von Schadows und zur Spaltung des Instituts führte. Die Gründe für die Differenzen waren unterschiedlicher Art. Auf der einen Seite ließ sich Schadows Gedanke einer homogenen Vereinigung von Künstlern kaum aufrecht erhalten. Zum zweiten fühlten sich die rheinischen Schüler gegenüber den preußischen benachteiligt. Und schließlich führten die revolutionären Veränderungen in den Nachbarländern zu einer von Schadow ungern gesehenen Schwerpunktverlagerung von der klassischen nazarenischen Kunst hin zur Landschafts- und Genremalerei.

Die jungen Künstler der Landschaftsklasse unter Johann Wilhelm Schirmer orientierten sich an niederländischen Künstlern wie Jacob Izaaksoon van Ruisdael oder Everdingen, im Gegensatz zu dem auf italienische Vorbilder ausgerichteten Kreis um Schadow. Die Künstler der Genreklasse beschäftigten sich unter anderen mit Themen sozialer Problematik, sie bezogen politisch Stellung zu den politischen Veränderungen und der wirtschaftlichen Rezession der 1840er Jahre. Zwar versuchte der im Revolutionsjahr 1848 gegründete Künstlerverein „Malkasten“, die Künstlerschaft der Akademie wieder zu vereinigen, doch die Spannungen innerhalb der Akademie waren so groß, dass Schadow 1859 schließlich resigniert aufgab.

Die fünfziger und sechziger Jahre der Düsseldorfer Malerschule waren durch einen bemerkenswerten Zulauf von ausländischen Schülern gekennzeichnet und der Bekanntheitsgrad der Schule machte die Düsseldorfer Kunstwerke der einheimischen und der zugewanderten Künstler zu einem beliebten Exportartikel.

Nach der Reichsgründung (1871) stieg die Bevölkerungszahl der Stadt Düsseldorf stark an, die Hochkonjunktur bescherte der Stadt ein buntes und vielfältiges kulturelles Leben und die Akademie war nicht mehr der Mittelpunkt der Künstlerschaft, die Düsseldorfer Malerschule als gemeinschaftliche Verbindung gab es nicht mehr.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gründeten einige Maler der Landschaftsklasse, Bretz, Clarenbach, Deusser und Ophey, den „Sonderbund“, der versuchte, den Kontakt mit dem französischen Expressionismus und Impressionismus zu vertiefen. In zwei Ausstellungen 1909 und 1912 wurden französische Impressionisten zum ersten Mal in Deutschland der breiten Öffentlichkeit vorgestellt, darunter auch Vincent van Gogh, Paul Gauguin und Pablo Picasso. Der Erste Weltkrieg beendete dann fürs erste nicht nur die Kontakte mit französischen Künstlern, sondern er bedeutete auch das Ende für die Düsseldorfer Malerschule.

[Bearbeiten] Künstler

Zwischen 1819 und 1918 gehörten der Düsseldorfer Malerschule etwa 2.000 Künstler an, unter anderem:

[Bearbeiten] Literatur

  • Rudolf Wiegmann: Die Königliche Kunst-Akademie zu Düsseldorf. Ihre Geschichte, Einrichtung und Wirksamkeit und die Düsseldorfer Künstler. Düsseldorf 1856.
  • Die Düsseldorfer Malerschule. Ausstellungskatalog, herausgegeben von Wend von Kalnein. Redaktion: Dieter Graf. Kunstmuseum Düsseldorf 1979. ISBN 3-8053-0409-9
  • Martina Gödecke-Behnke: Das bürgerlicher Frauenporträt der Düsseldorfer Malerschule im Zeitraum von 1820 bis 1848. Eine kunstgeschichtliche und kulturhistorische Betrachtung anhand von zehn Beispielen.. Diss. 1982 an der Fakultät der Abteilung Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum. Wissenschaftliche Reihe Bd. 7. Verlag Dr. Bernd Kretschmer, St. Augustin 1983. ISBN 3-88873-004-X
  • Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819-1918 (Hg.: Kunstmuseum Düsseldorf, Galerie Paffrath). 3 Bde. München: Bruckmann, 1997-1998. ISBN 3-7654-3009-9, ISBN 3-7654-3010-2, ISBN 3-7654-3011-0, ISBN 3765430110.
  • Wolfgang Hütt: Die Düsseldorfer Malerschule 1819-1869. Leipzig: E. A. Seemann 1995. ISBN 3-363-00634-9.
  • Andreas Wartmann: Studien zur Bildnismalerei der Düsseldorfer Malerschule (1826-1876). Uni Press Hochschulschriften; 80. Lit Verlag, Münster 1996. ISBN 3-8258-2845-x

[Bearbeiten] Weblinks

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