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Cum hoc ergo propter hoc

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

cum hoc ergo propter hoc (lat. „mit diesem, also wegen diesem“) bezeichnet einen logischen Fehler, bei dem zwei gemeinsam auftretende Ereignisse als Ursache und Wirkung erklärt werden. Der Schließende begeht dabei zum einen den Fehler, ohne genauere Prüfung einen Zusammenhang zwischen beiden Ereignissen zu unterstellen, zum anderen definiert er willkürlich Ursache und Wirkung.

Eine als stabil erscheinende Korrelation zwischen zwei Ereignissen bietet grundsätzlich einen Anlass für die Suche nach einem etwaigen Zusammenhang, aber sie stellt für sich genommen noch keinen Beweis für diesen Zusammenhang dar und legt auch nicht fest, welches der Ereignisse die Ursache und welches die Wirkung ist.

Zwei gemeinsam auftretende Ereignisse A und B lassen sich stets in vier Kategorien einteilen:

  1. A verursacht B
  2. B verursacht A
  3. eine gemeinsame Ursache X hat sowohl A als auch B zur Folge
  4. A und B treten – ohne jeden Zusammenhang – zufällig zur gleichen Zeit auf

Grundsätzlich muss man davon ausgehen, dass zwei Ereignisse in die vierte Kategorie fallen. Um dies zu prüfen, bedient man sich statistischer Signifikanztests, welche die Unwahrscheinlichkeit eines Zusammenhangs zahlenmäßig angeben.

Kann die vierte Kategorie ausgeschlossen werden, kann man durch wohlüberlegte Experimente oder verbesserte Beobachtungsmethoden herausfinden, wie es um die Kausalität bestellt ist.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Beispiele

[Bearbeiten] Schokolade und Akne

  • „Jugendliche essen viel Schokolade.“
  • „Jugendliche haben Akne.“

⇒ „Daher muss Schokolade Akne verursachen.“

Diese Aussage schließt aus dem gemeinsamen Auftreten auf eine Ursache-Wirkung-Beziehung (Kausalität) zweier Ereignisse, obwohl die Korrelation auch auf purem Zufall beruhen könnte. Zudem wird willkürlich ein Ereignis als Ursache, das andere als Wirkung erklärt.

Vielmehr sind hier vier logische Schlüsse vorstellbar:

  • Häufiger Schokoladenkonsum führt tatsächlich zu einer Erkrankung an Akne (z. B. wegen besonderer Inhaltsstoffe von Schokolade, etwa Fette oder Serotoninauslöser).
  • Eine Erkrankung an Akne führt zu einem Heißhunger auf Schokolade.
  • Häufiger Schokoladenkonsum und eine Erkrankung an Akne haben beide eine dritte Ursache (z. B. könnten jugendliche Hormonausschüttungen sowohl zu Appetit auf Schokolade als auch zu Akne führen).
  • Häufiger Schokoladenkonsum und eine Erkrankung an Akne haben nichts miteinander zu tun, die festgestellte Korrelation ist also rein zufällig.

Rein logisch lässt sich allerdings zwischen diesen vier Alternativen keine eindeutige Entscheidung fällen, sondern man muss weitere Untersuchungen vornehmen. Dies ist typisch für diesen logischen Fehlschluss.

[Bearbeiten] Störche, Geburten und die Königin von England

Dass in Europa die Zahl der Störche seit Jahrzehnten abnimmt – und die Geburten bei Menschen ebenso, ist Gegenstand eines bekannten Beispiels. Dies ist kein Beleg dafür, dass der Storch die Babys bringt, sondern ein Beleg für den wachsenden Wohlstand in Europa. Der Siedlungsbau auf dem Land wurde immer erschwinglicher; und immer mehr Landschaft wird in Siedlungsfläche verwandelt. Dies zerstört den Lebensraum der Störche. Die Geburtenzahl nimmt ab, weil Frauen öfter berufstätig sind – ein Umstand, der den Wohlstand erhöht und den Siedlungsbau eher beschleunigt.

Ein anders Beispiel, das hin und wieder in Lehrbüchern erwähnt wird, ist, dass die weltweite Bevölkerung offenbar an das Alter der englischen Königin gekoppelt sei: beide Größen steigen jedes Jahr. Dabei tritt wieder eine gemeinsame Ursache auf: die Zeit.

[Bearbeiten] Ähnliche Ausdrücke

Will man ausdrücken, dass ein Fehlschluss nach dem Muster cum hoc ergo propter hoc vorliegt, so sagt man cum hoc non est propter hoc (lat. „mit diesem ist nicht wegen diesem“).

Mit post hoc ergo propter hoc (lat. „nach diesem, also wegen diesem“) ist ein verwandter Fehlschluss gemeint. post betont im Gegensatz zu cum, dass die angebliche Wirkung später als deren Ursache eintritt. Ein Beispiel für einen solchen Fehlschluss wäre die Behauptung, dass die Nacht den Tag bedinge, weil dieser auf jene folge.

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