Copperbelt-Streik

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Der Copperbelt-Streik fand im Mai 1935 in drei Kupfererzbergwerken von Mufulira, Kitwe (Nkana) und Luanshya in Sambia statt. Es war ein Streik der Bantu-Arbeiter, die mit diesem gegen die als ungerechte empfundene Steuern protestierten, die die britische Kolonialregierung ihnen auferlegt hatte. Der Streik in Luanshya endete tragisch mit dem Tod von sechs Bergleuten, die von der britischen Polizei erschossen wurden. Danach wurde der Streik abgebrochen, obwohl das Streikziel nicht erreicht worden war.

Dieser Streik war die erste industriegewerkschaftliche Aktion in Sambia. Er wird bis heute von den Bantu als erste Revolte gegen die britische Kolonialherrschaft betrachtet. Tatsächlich war er mehr als das. Er war die Wiege aller politischen Organisationen der Bantu. Organisiert worden war der Streik von den Wohlfahrtsorganisationen der Bantu, die keine Gewerkschaften gründen durften, wohl aber soziale Einrichtungen. Aus diesen Wohlfahrtsorganisationen entstanden der Northern Rhodesian African National Congress, aber auch die United National Independence Party, aus der sich alle weiteren Parteien Sambias bis heute abgespalten haben.

In den Streiks der 1940er und 1950er Jahre entpuppten sich diese Wohlfahrtsorganisationen endgültig als Kaderschmiede der politischen und Gewerkschaftlichen Elite der Bantu in Sambia. Zudem erwies sich die Tatsache, dass im Copperbelt Menschen aus allen Teilen Afrikas arbeiteten und durch die gemeinsame Arbeit integriert wurden, also nicht in Stämme zerfielen, wie es allerorten sonst üblich ist in Schwarzafrika, als grundlegend für die spätere staatliche Einheit Sambias. Die Integration im Copperbelt ist verbindliche politische Norm für alle 70 Stämme in Sambia geworden. Wer immer nach Sambia zuwandert, hat sich dieser Norm zu unterwerfen - selbst die UNITA. Zudem hat keine Partei auf der politischen Bühne in Sambia eine Chance, die keine Akzeptanz im Copperbelt findet. Selbst die völlig anders gelagerten und begründeten Autonomiebestrebungen von Barotseland sind letztlich daran gescheitert. Regionalismus und ethnische Seperation werden noch lange keine Chance haben in Sambia und werden sie vermutlich nie haben - was Bürgerkriege unwahrscheinlich macht.