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Circus Lorch

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Der Circus Lorch war ein traditionsreicher deutscher Zirkus.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Circus Lorch - Wurzeln

Das Unternehmen wurde von der jüdischen Familie Lorch bereits im 19. Jahrhundert betrieben. Wie der Vater Hirsch (auch Heinrich genannt) besaßen später die Brüder Adolph und Louis einen eigenen Zirkus. Vor der Jahrhundertwende taten sich die Brüder zusammen. Sie reisten nun vorrangig im südlichen Deutschland sowie der Schweiz als Circus Gebrüder Lorch. Zum Programm gehörten z.B. anspruchsvolle Pferdedressuren und artistische Attraktionen. So traten die Kinder von Louis als erstklassige Ikarier – 6 (später 7) Geschwister Lorch – auf.

Sein Winterquartier hatte der Circus Lorch in Eschollbrücken. In dem kleinen Ort (heute zu Pfungstadt gehörend) in Südhessen hatte sich die Zirkusfamilie gegen Ende des 19. Jahrhunderts angesiedelt. Während der ältere Bruder Adolph das Unternehmen weiter führte, machte sich Louis Anfang des 20. Jahrhunderts mit seiner Ikariergruppe selbstständig.

[Bearbeiten] Die Ikarier der Lorchs

Die Ikariergruppe – Lorch-Familie – war weltberühmt. Mit bis zu 11 Artisten traten die Lorchs auf. Größere Ikariergruppen hat es auch später nicht mehr gegeben. Die Lorch-Familie, zu der neben den Geschwistern zeitweise weitere Artisten und Lehrlinge gehörten, hatte Engagements in Europa, Nord- und Südamerika. Als „The Lorch Family“ erlangten die Ikarier in den USA Weltruhm. Beispielsweise gastierten sie 1910 im Zirkus der Ringling-Brüder, in „Ringling Bros World's Greatest Shows“. Die Tournee in den Staaten dauerte mehrere Jahre.

Gleichwohl der Gründer Louis immer mit dabei war, wurde die Ikariergruppe der Lorchs später durch seinen ältesten Sohn, Julius Lorch, geleitet. Er wurde als „König der Ikarier“ bekannt. Julius war in der Lage, seinen Sohn Egon dreimal hintereinander mit den Füßen so nach oben zu stoßen, dass dieser jeweils einen Doppelsalto vollführte. Die Familie Lorch begleitete auch den Zirkus Sarrasani bei seiner ersten Südamerikareise (1923 bis 1925). Louis verstarb 1924 während dieser Tournee in Palermo, Argentinien.

[Bearbeiten] Circus Lorch Ende der 1920er Jahre

Zirka 1927 erwarben die Brüder Julius, Arthur und Rudolf den wirtschaftlich in Not geratenen Circus W. Althoff und gründeten ein eigenes Zirkusunternehmen. Sie reisten als CIRCUS LORCH G.M.B.H. Neben der Lorch-Familie trat z.B. auch Therese Renz auf (Kunstreiterin aus der bekannten Zirkusfamilie). Doch Anfang der 1930er Jahre mussten die Brüder aufgeben. Der aufkommende Antisemitismus, die damit verbundenen Anfeindungen und Boykott trugen wesentlich zum Ruin bei.

[Bearbeiten] Die Zirkusfamilie Lorch

Wie es Metier und das Reisen mit sich bringen, waren auch die Lorchs mit anderen Zirkusfamilien verwandt. Diese Verbindungen waren familiär und auch beruflich vorteilhaft. So war die Familie Lorch u.a. mit den berühmten Althoffs verschwägert. Louis Lorchs älteste Tochter Rosa heiratete Alphonse Althoff aus der Althoff-Zirkusdynastie und ging mit ihm Anfang des 20. Jahrhunderts nach New York. Die Töchter der Eheleute waren später in den USA bekannte Varieteekünstlerinnen.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden viele Mitglieder der Zirkusfamilie Lorch von der Gestapo verschleppt und u.a. im KZ Auschwitz ermordet. Julius Lorchs Enkelin Irene war Zirkusreiterin. Sie verliebte sich in den beim Circus Adolf Althoff tätigen Clown Peter Bento. Mit ihrer Familie, einschließlich ihrer Mutter Alice Danner, geb. Lorch, und ihrer Schwester Gerda überlebte sie im Circus Adolf Althoff das Naziregime, dank der Courage des Zirkusdirektors Adolf Althoff und seiner Frau Maria.

[Bearbeiten] Literatur

  • August H. Kober: Die große Nummer. Geschichte und Schicksale berühmter Zirkus- und Varieténummern. Ullstein Verlag, Berlin 1925.
  • Marlies Lehmann-Brune: Die Althoffs. Geschichte und Gescchichten um die größte Circusdynastie der Welt. Umschau, Frankfurt/M. 1991, ISBN 3-524-69096-3.
  • Ingeborg Prior: Der Clown und die Zirkusreiterin. Eine Liebe in finsterer Zeit. Piper, München 1999, ISBN 3-492-22832-1.
  • Wolfgang Roth: Juden in Eschollbrücken. Selbstverlag, Pfungstadt 1996.

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