Chemin de fer Orbe-Chavornay
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| Kursbuchfeld 211: Chavornay–Orbe | ||||||||||||||||||||||
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| Streckenlänge | 3,9 km | |||||||||||||||||||||
| Spurweite | 1435 mm | |||||||||||||||||||||
| Stromsystem | 750 V = | |||||||||||||||||||||
| Maximale Neigung | 30 ‰ | |||||||||||||||||||||
| Minimaler Radius | ? m | |||||||||||||||||||||
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Die Chemin de fer Orbe-Chavornay ist eine Bahngesellschaft und war die erste elektrische Normalspurbahn der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Schon seit Mai 1856 fuhren die Züge der Compagnie de l'Ouest-Suisse durch die Orbe-Ebene und hielten in Chavornay. Der 4 Kilometer abseits gelegene Bezirkshauptort Orbe aber hatte keinen Bahnanschluss. Als sich dort die Industrie mit Mühlen und einer Nestlé-Fabrik vergrösserte, musste ein geeigneter Anschluss an den Rest der Schweiz gefunden werden. So wurde am 17. April 1894 die normalspurige, 4 Kilometer lange Überlandbahn Orbe-Chavornay eröffnet. Da das Trassee nur kurz vor dem Endbahnhof Orbe auf kurzer Distanz mit 30 Promille ansteigt, entschied man sich für die elektrische Traktion. Man wählte Gleichstrom mit 750 Volt. Die drei Triebwagen des Types CFe 2/2 bezogen ihren Strom zunächst mit Rollenstromabnehmern von der Oberleitung, und ihre zwei Motoren leisteten 70 PS (51,5 kW). Der Personenverkehr war bescheiden, aber der gewichtige Güterverkehr verlangte schnell noch stärkere Triebfahrzeuge. 1902 beschaffte man daher einen doppelt so starker Gütermotorwagen.
Heute wickelt die OC den Personenverkehr mit einem modernen elektrischen Schienenbus, den Güterverkehr mit zwei elektrischen Güterlokomotiven und einer Diesellokomotive ab.
Am 1. Juni 2003 übernahm die Gesellschaft TRAVYS die Geschäftsleitung der OC.
[Bearbeiten] Rollmaterial
- Triebwagen
- BDe 4/4 12 (1915)
- BDe 4/4 13 (1920)
- Be 557 614, ex Be 2/2 14 (1990); Schienenbus (Einzelanfertigung) von Stadler
- Güterlokomotiven
- Ee 2/2 1–2 (1970)
- Em 3/3 3 (1985); Diesellokomotive Henschel DHG 700
- Historische Fahrzeuge
- CFe 2/2 11 (1895), im Verkehrshaus der Schweiz, ausgezeichneter Zustand, im Ursprungszustand
- De 2/2 32 (1902), ausgezeichneter Zustand, weitgehend im Ursprungszustand
[Bearbeiten] Anekdoten
Ende der 1980er, Anfangs 1990er Jahre hatte der Autor dieser Zeilen einige Zeit eine Arbeitsstelle in Orbe inne. Noch jung, und noch nicht ganz trocken hinter den Ohren, war man noch auf die Bahn Orbe-Chavornay angewiesen. Besitzer eines Autos war man noch nicht und die Züge fuhren am Wochenende auch noch spätabends. Nicht nur wegen der Nachtschwärmer oder zu ihren Familien zurückkehrenden Au paire Mädchens, sondern auch wegen vom Urlaub zurückkehrenden Schweizer Soldaten, die in den Zeiten des Kalten Krieges, in Orbe häufig ihre Wiederholungskurse absitzen mussten. Orbe war natürlich für letztere nicht nur geeignet sich im Kriegshandwerk zu üben, sondern auch die Wirtschaftsgeografie zu studieren, was nichts anders hiess, sich in den vielen guten kleinen Restaurants des Städtchens kulinarisch verwöhnen zu lassen. Den Durst zu löschen, oder aber auch nur vorsorglich dafür sorgen, dass man gar nicht erst Durst kriegt.
Nun so kam es denn vereinzelt vor, dass eben der Autor dieser Zeilen auch spätabends am Sonntagabend noch mit dem Zug von Chavornay nach Orbe wollte. Mit der Betonung mit dem Zug von Chavornay nach Orbe wollte. Aber in Chavornay angekommen stand keine Rumpelkiste auf dem Bahnhof, und die Rumpelkiste kam auch nicht, selbst dann nicht, als ich in Begeigung eines hübschen Au pair Mädchens in der dunklen Nacht eigentlich eine Fahrt in netter Begleitung hätte verbringen können. Nun was bleibt in einer solchen Situation zu tun. Mann sucht die sich beim Bahnhof befindende Telefonkabine auf, Natels (Handys) gab es damals noch nicht und rief mit ein bisschen Wut auf die kleine Bahn und seine Mitarbeiter ein Taxi herbei. Beruhigt durch die Stimme des Taxihalters, ich sei nicht der Erste den sie in Chavornay abholen müssen, weil der Wagenführer des letzten Zuges gedacht habe: Keine Wiederholungskurse in Orbe, somit gibt es um diese Zeit eh keine Passagiere mehr in Chavornay abzuholen...
...so ging ich dann wieder „mein“ Au pair Mädchen beschützen, dass ihm den in der dunkeln Nacht auf dem verlassenen Bahnhof beim Warten auf das Taxi ja nichts passiert. Zahlen für das Taxi musste man nichts, der Autor dieser Zeilen kann deshalb nicht wiedergeben wie sich der entsprechende Wagenführer am folgenden Tag nach dem entsprechenden Donnerwetter gefühlt hat. Vielleicht waren zu dieser Zeit die wenigen Mitarbeiter der Bahn Orbe-Chavornay deshalb so Net und Zuvorkommend zu ihren Reisenden, weil jeder einmal in Überschreitung seiner Kompetenz den letzten Zug hatte ausfallen lassen.
[Bearbeiten] Besonderes
Die sich in der Westschweiz befindende Orbe-Chavornay Bahn, hat in vielen Merkmalen eine erstaunliche Übereinstimmung mit der sich in Süddeutschland befindenden Trossinger Eisenbahn.
