Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Charles Irénée Castel de Saint-Pierre - Wikipedia

Charles Irénée Castel de Saint-Pierre

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Charles Irénée Castel de Saint-Pierre, bekannt als Abbé de Saint-Pierre (* 18. Februar 1658 in Saint-Pierre-Église; † 29. April 1743 in Paris) war ein französischer Geistlicher, Publizist, Philosoph und Schriftsteller.

[Bearbeiten] Leben

Charles Irénée Castel war von zerbrechlicher Natur und konnte deshalb keine Karriere mit den Waffen machen und studierte bei den Jesuiten.

Castel entwickelte in den Jahren 1713/17 den Plan eines ewigen Friedens in Europa (Projet pour rendre la paix perpétuelle en Europe) als bedeutender Aufklärer. Als Mitglied der Académie française entfachte Charles-Irénée Castel einen Streit zwischen Konservativen und Modernen, der das Ende der Akademie herbeizuführen drohte.

Der Abt von Saint-Pierre kann als der erste Vertreter der neuen Ideen angesehen werden, die das Zeitalter der Aufklärung ankündigten. Als mutiger Aufklärer stellte er als "Abbé de Saint-Pierre" die Frage, ob sich das naturrechtliche, innerstaatliche Vertragsmodell auch auf die zwischenstaatliche Ebene übertragen ließe.

Er verkündete: die Fähigkeit des Menschen, sich zu vervollkommnen und durch die Ausschaltung von Vorurteilen und Unwissenheit wunschlos glücklich zu werden; schlug vor, durch einen europäischen Staatenbund Kriege unmöglich zu machen.

Abbé de Saint-Pierre war Unterhändler des Vertrages von Utrecht (1712–13), ließ sich von den schwierigen diplomatischen Verhandlungen anleiten, um sein Projekt des "universellen Friedens zwischen den Nationen" zu planen, für das er berühmt geworden ist. Dieses Werk beeinflusste Jean-Jacques Rousseau und Immanuel Kant. Das Konzept von Abbé de Saint-Pierre kann als die "erste Vorstellung einer europäischen Vereinigung" (1919) angesehen werden. Diese Idee wurde erst im 20. Jh. mit internationalen Organisationen wie der UNO umgesetzt.

Im Jahr 1718 veröffentlichte er die "Polysynodie oder die Mehrheit der Räte", ein Werk, in dem er offen die Politik des verstorbenen Louis XIV. kritisierte. Diese "Frechheit" war es ihm wert, von der französischen Akademie ausgeschlossen zu werden. Er besuchte trotzdem die literarischen Salons und kämpfte weiterhin für die Entwicklung der öffentlichen Instruktion.

Seine Vorstellungen gelten bis heute als ein unrealistischer und widersprüchlicher Versuch, einen absolutistischen Monarchen von der Notwendigkeit zu überzeugen, seine äußere Souveränität durch die Errichtung eines staatsübergreifenden Schiedsgerichts zu beschränken. Weitsichtig wollte Abbé de Saint-Pierre "zwischen allen christlichen Herrschern ein dauerndes, ewiges Bündnis zum Zweck der Erhaltung eines ununterbrochenen Friedens in Europa" erreichen. Sein Entwurf beinhaltete einen ständigen Bundesrat in einer freien Stadt, dessen Umfang 24 Mitgliedstaaten betragen sollte. Jeder Staat sollte autonom bleiben, und die Kompetenzen der Streitschlichtung, des Heeres, der Außen- und Zollpolitik, sowie bezüglich der Mindestbeiträge sollten abgegeben werden. Eine Abänderung sollte nur mit der Zustimmung sämtlicher Mitglieder möglich sein.

Rousseau und auch später Kant stimmten mit Abbé de Saint-Pierre darin überein, dass die "Überwindung des Absolutismus" sowie die "Errichtung einer republikanischen Verfassung" notwendige Bedingungen einer internationalen Rechts- und Friedensordnung darstellten. Die Zeit war für eine Umsetzung dieser Ideen allerdings noch nicht gekommen.

Man muss ihm die Wörter: Gloriole, Wohltätigkeit und die Idee des Einmischungsrechts zu Gute halten.

[Bearbeiten] Werke

  • Politische Annalen 1694
  • Projekt, um den Frieden fortwährend zu machen in Europa 1713
  • Rede auf Polysynodie 1719

[Bearbeiten] Weblinks

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