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Carl Johannes Verbeen

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Carl Johannes Verbeen (*4. Mai 1922 in Amsterdam; † vermutlich 1994 im Libanon) ist ein fiktionaler schweizerisch-holländischer Schriftsteller, dessen folgende Biographie und dessen Werke eine Erfindung des Schriftstellers Alban Nikolai Herbst sind. Er ist nicht identisch mit dem tatsächlich existierenden Autor dieses Namens, dessen „Neuen Katechismus“ (s. Bibliographie) Albert Vigoleis Thelen ins Niederländische übersetzte.

Alle folgenden Angaben beruhen lediglich auf einem Radioessay Herbsts vom April 2006, in dessen Zusammenhang es leider versäumt wurde, auf den fiktionalen Charakter Verbeens hinzuweisen.

Verbeen ist einer der „vergessenen Wilden“ der deutschsprachigen Literatur und Komponist. Sein Werk steht am Beginn der postmodernen Ästhetik und vereint hochgradig vitalistische, teils sexistische, teils esoterische Tendenzen mit einem bemerkenswerten Bilderreichtum und hoher Stilistik, in deren Ausprägung sowohl der literarische Symbolismus (etwa Lautréamonts) wie ein Expressionismus döblinscher Prägung maßgeblich eingeflossen sind. Daneben speisen sich die Romane und Gedichte offenbar aus dem persönlichen Erleben seiner zahlreichen Reisen insbesondere in den Orient. In seinen späten Jahren wurde Verbeen zum Verkünder einer neuen, durchweg eklektizistischen Religion, der sog Poesia Divina. Von der Kritik wird Verbeen, wenn überhaupt erwähnt, als Scharlatan betrachtet.

Verbeen war der Sohn eines niederländischen Kaufmanns und dessen afghanischer Ehefrau. Schon als Kind kam Verbeen zusammen mit seiner Familie nach Frankfurt am Main. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde die Lebenssituation mit der Zeit immer schlimmer, so daß die Familie 1937 in die Schweiz emigrierte und sich in Zürich niederließ.

Finanziell äußerst großzügig abgesichert, konnte sich Verbeen immer schon der Musik und Literatur widmen. Ausgedehnte Reisen führten Verbeen häufig in den Orient und in seinen späteren Jahren nach Südamerika, wo er von 1983 bis 1990 in Manaus, Brasilien lebte. 1964 hielt sich Verbeen einige Zeit in Teheran, Iran, auf.

1942 konnte er mit dem Gedichtband Chohan debütieren, hatte aber bis zu Schatten (1953) mit seinen Werken keinen Erfolg zu verzeichnen. Erst dieser Roman Schatten (1953) machte ihn kurzfristig berühmt. Doch schlug er ein Jahr später, nach der Uraufführung seines happeningartigen Theaterstücks "Hagen von Tronia ohne n" (Bern 1954), einen Schweizer Kritiker nieder und verletzte ihn schwer. Diese Tat wurde mit fünf Jahren Haft geahndet, welche Verbeen bis 1960 in der Zürcher Strafanstalt Regensdorf verbüßte. Seither wurde er in der deutschsprachigen Literaturgeschichte als persona non grata behandelt und kam praktisch nicht mehr darin vor.

Während seiner Haft konvertierte Verbeen vom calvinistischen Christentum zum katholischen Glauben und setzte sich auch sehr intensiv mit religiösen Fragen auseinander. Als er nach Ende seiner Haftstrafe und einem Aufenthalt im Iran (1964; damals noch Persien) seine spätere Ehefrau Chagai kennenlernte, kam er mit dem Islam in Kontakt und konvertierte noch vor seinem befristeten Umzug nach Teheran zum Islam.

Anläßlich eines Besuchs bei seinem Verleger Geert van Oorschot in Amsterdam lernte Verbeen den Schriftsteller Albert Vigoleis Thelen kennen. Als dieser zwischen 1960 und 1973 in Blonay bei Vevey das Gut „La Colline“ verwaltete, besuchte ihn Verbeen öfter mit Frau und Tochter. Thelen übersetzte nicht nur einige Werke von Verbeen, er schätzte ihn auch als Freund und Kollegen. Versuche Thelens, Verbeen mit Hans Werner Richter bekannt zu machen, schlugen anscheinend wegen beiderseitigem Desinteresse fehl.

Als Komponist schuf Verbeen u.a. „Zelil“ (für großes Orchester), welches 1967 unter dem Dirigenten Ernest Bour auf den Donaueschinger Musiktagen seine Uraufführung erlebte.

Bedauerlicherweise enthält das ansonsten sehr präzise Archiv der Donaueschinger Musiktage zwar einen Hinweis auf Ernest Bour, unterschlägt jedoch sowohl Verbeen wie sein Werk, als wäre es dort niemals aufgeführt worden ...

Im Alter von 72 Jahren ist Carl Johannes Verbeen 1994 angeblich im Libanon verschollen.

[Bearbeiten] Werke

  • Chohan. Gedichte (1942)
  • Krempel. Gedichte (1943)
  • Schweine. Kurzgeschichten (1942)
  • Tolle Trümmer. Gedichte (1946)
  • Immer noch Trümmer. Beharrende Gedichte (1950)
  • Erstes Streichquartett (1950)
  • Gott. Gedichte (1952)
  • Schatten. Roman (1953)
  • Weshalb ich gerne impotent bin. Kampfschrift (1954)
  • HAGEN VON TRONIA OHNE N, Eine Heitere Mythologie mit reichlich viel Blut (1954)
  • Aus einer Zelle. Dostojewski-Meditationen (1957)
  • Der neue Katechismus. Meditationen zum Christentum. Rascher-Verlag, Zürich 1958
  • Offener Brief an Johannes XXIII. (1959)
  • Ihr seid Idioten. Romanfragment (1962)
  • Chalil. Erotische Gedichte (1966)
  • Zelil für großes Orchester (1967)
  • ALLAH’S PEOPLE für Violine, Chor, kleines Orchester und Zuspielband (1971)
  • Licht oder Die Verkündigung. Roman (1973)
  • Sterben. Gedichte (1975)
  • Geistliche Studien. Meditationen (1982)
  • A onça espelhada , poemas (1983)
  • Tupí, poemas (1984)
  • Amor/Doust, poemas oriental-brasileiros (1985)
  • POESIA DIVINA, Erbauungen (1988)
  • Leben. Gedichte (1992)
  • LEIDENSCHAFTLICH INS HELLE ERZÜRNT, Gedichte aus dem Nachlaß, hrsg. von Chagai Verbeen (1997)


[Bearbeiten] Weblinks

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