Carl Herlitz
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Carl Herlitz (*1867 in Ohlau (Schlesien); †1939) war der Gründer des Familien-Unternehmens Herlitz.
Carl Herlitz wurde als Sohn von Eduard Herlitz geboren. Er hatte sechs Geschwister. Der Vater war als Geschäftsmann mit einer Schnapsbrennerei und einem renommierten Gasthof zu Wohlstand gekommen und als Stadtrat von Ohlau tätig. Carl verließ bereits mit 18 Jahren Schlesien, zog in die Metrole Berlin und absolvierte dort eine Lehre als Buchdrucker.
1904 machte er sich als Papier- und Schreibwarengroßhändler in Berlin-Schöneberg selbständig. Das Einzelunternehmen des Carl Herlitz wurde erstmals 1905 im Berliner Adressbuch aufgeführt unter "Vertreter auswärtiger Häuser der Papier- und Konturutensilien-Branche". Auf diesen Zeitpunkt geht auch die Gründung des Familien-Unternehmens Herlitz zurück, aus dem in den 70er Jahren des 20.Jahrhunderts die Herlitz AG hervorging.
Carl Herlitz heiratete 1910 Berta Böker (1886-1962) mit der er drei Söhne hatte: Heinz (1911 - 1991), Günter (*1913) und Walter (*1918).
Carl Herlitz konnte sich gegen die Konkurrenz auf dem Schreibwarensektor hauptsächlich deshalb durchsetzen, weil er regelmäßig die Leipziger Messe besuchte, um seiner Kundschaft Neuheiten präsentieren zu können. So verkaufte er z.B. Anspitzer in Tierform oder ein Zentimetermaß, das man in einem kleinen Gehäuse einrollen konnte. Mit dem üblichen Sortiment aus Schulheften, Schreibfedern und Bleistiften hätte er gegenüber den etablierten Großhändlern nicht bestehen können.
1929 zählte die Firma, gemessen am Umsatz, zum Mittelfeld der Berliner Schreibwaren-Großhandlungen. Nach 31 Jahre zog sich Carl Herlitz aus gesundheitlichen Gründen aus der Firma zurück und überließ 1935 seinem Sohn Günter Herlitz die Firmenleitung. Dieser baute das Unternehmen nach dem Krieg zu Europas führendem Unternehmen der PBS-(Papier-, Büro- und Schreibwaren) Branche aus.