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Capdepera

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Gemeinde Capdepera
Wappen Karte
Wappen von Capdepera Lage der Gemeinde Capdepera
Basisdaten
Staat: Spanien
Region: Balearische Inseln
Insel: Mallorca
Comarca: Llevant
Fläche: 54,92 km²
Einwohnerzahl: 10.245 (1. Jan. 2005)
Bevölkerungsdichte: 186,5 Einwohner/km²
Höhe:
Postleitzahl:
Telefonvorwahl: (+34) 971
Kfz-Kennzeichen (bis 2001): IB (vorher PM)
Geografische Lage:
Ortsteile: 11
Gemeindenummer (INE): 07014
Adresse der Gemeindeverwaltung:
Webpräsenz der Gemeinde:
Politik
Bürgermeister:

Capdepera ist eine von 53 selbständigen Gemeinden der balearischen Mittelmeerinsel Mallorca. Die Gemeinde liegt in der nordöstlichen Landschaftsebene des Llevant. Die gleichnamige Kleinstadt ist Verwaltungssitz der Gemeinde. Sie liegt am Ende der Hauptstraße C175, 11 Kilometer von Artà und 75 Kilometer von der Hauptstadt Palma entfernt. Der Ort zeichnet sich durch mit Blumen geschmückte Natursteinhäuser und enge Pflastergassen aus. Auf dem Hügel Recó erhebt sich die Festung aus dem 13. Jahrhundert nördlich oberhalb der Stadt. Dieses Bauwerk zählt zu den am besten erhaltenen Festungen Mallorcas.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Statistik / Bevölkerung

Die Gemeinde Capdepera umfasst eine Fläche von 54,92 km². Dort leben 10.245 Einwohner (Stand 2005); dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von 187 Einwohnern pro km².

Die Bewohner von Capdepera nennen sich in der mallorquinischen Heimatsprache „Gabellí“ (die weiblichen „Gabellina“) und die Einheimischen aus Cala Rajada nennen sich „Calarajader“, bzw. „Calarajadera“.

[Bearbeiten] Orte der Gemeinde

Folgende Ortschaften gehören außer der Stadt Capdepera selbst (2901 Einwohner) zum Gemeindebezirk:

Die Einwohnerzahlen stammen vom 1. Januar 2005 und beziehen außerhalb der Siedlungen vereinzelt lebende Bewohner nicht mit ein, so dass sich die Zahlen nicht zur Einwohnerzahl der Gesamtgemeinde summieren (Quelle: INE).

[Bearbeiten] Bildung

Laut Gemeindestatistik hat ein größerer Anteil der Bevölkerung der Gemarkung Capdepera überhaupt keine Schulbildung (ca. 800 Personen), ca. 80 Einwohner sind sogar Analphabeten. Grundschulbildung hatten 2300 Personen, 1000 Personen besaßen laut Zählung die Mittlere Reife. 240 Personen hatten eine abgeschlossene Berufsausbildung, Abitur 350 und einen Hochschulabschluß 300.

[Bearbeiten] Landschaft

Lage und Straßenverbindung
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Lage und Straßenverbindung

Capdepera liegt in der küstennahen, nordöstlichen Ebene des Llevant, aus denen sich kleinflächige, stark erodierte Bergketten (Serras) erheben, bewachsen mit Strauchheide (garriga) und vereinzelten Kiefern. Der Küstenstreifen von Capdepera weist eine große morphologische Vielfalt auf; es gibt Steilküste, zahlreiche flache Buchten sowie ausgedehnte Sandstrände.

Die höchsten Erhebungen sind:

  • Puig des Racó, 371 m
  • Puig de ses Fites, 351 m,
  • Puig de Son Jordi, 316 m,
  • Puig Negre de sa Torre 275 m und der Aussichtspunkt Talaia de Son Jaumell, wo sich in 271 m Höhe ein alter Wachturm zum Schutz vor Piraten befindet.

Daneben gibt es fünf weitere Erhebungen, deren Höhen zwischen 235 m und 159 m liegen.

  • Puig de s’Aguila,
  • Puig de sa Cova Negra
  • Talaia Vella,
  • Puig Saguer und
  • Puig de Capdepera.

[Bearbeiten] Geschichte

oben: Sicht zur Festung, unten: im Kastell
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oben: Sicht zur Festung, unten: im Kastell

Es wird vermutet, dass der Burghügel bereits zu vorgeschichtlichen Zeiten der Talayot-Kultur, die bei Artà und Canyamel durch Ausgrabungen belegt ist, bewohnt gewesen sein könnte. Römische Navigationskarten verzeichnen an dieser Stelle ein Caput Petrae (= steinerner Kopf). Dass die Mauren vor Ort schon eine Festung unterhielten, erfahren wir erst durch ein heute in der Bibliothèque Nationale in Paris aufbewahrtes Friedensabkommen Jaumes I. im Juni 1231. Der nur von einer kleinen Truppe begleitete König hatte sich die Unterwerfung der Mauren durch die List erschlichen, am Cap de la Pera (alternative Etymologie: "Kopf der Birne") durch Aufstellen von 300 Fackeln an der Küste die Eroberung Menorcas vorzutäuschen.

Der Sohn des Eroberers, Jaume II., veranlasste den Wiederaufbau der zerstörten maurischen Festungsmauern, um die ca. 200 im Landstrich verstreut lebenden Siedler innerhalb der Umfriedung zusammen zu führen. Die Bauern, die Versorgungsengpässe und Platzmangel befürchteten, folgten dem Aufruf nur schleppend und mussten durch finanzielle Anreize zur Umsiedlung motiviert werden. 1323 wurde unter Jaumes Nachfolger Sanç I. auf dem Hügel eine frühgotische Kapelle erbaut. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurde die Burg nach und nach verstärkt; Tore und Türme entstanden. Eine wichtige Funktion der Anlage war der Schutz der Bevölkerung vor türkischen Piratenangriffen.

Im 17. Jahrhundert, als diese Funktion obsolet geworden war, verließen die Bewohner die Festung und gründeten die heutige Siedlung unterhalb des Hügels; die Burg wurde bis 1854 Garnison für Dragoner. Die Besiedlung der Küste um Cala Rajada fand erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts statt. Nach Abzug des Militärs wurde die Festung unter wechselnden Besitzern mehrfach restauriert; seit 1983 gehört sie der Gemeinde Capdepera.

[Bearbeiten] Tourismus / Umgebung / Strände

Cala Guyá im Sommer
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Cala Guyá im Sommer

Unter dem Namen "Cales de Capdepera" werden die Küstenorte Cala Rajada, Cala Mesquida, Font de Sa Cala und Canyamel zusammengefasst, die, nur wenige Kilometer von Capdepera entfernt, von Touristen lebhaft frequentiert werden.

  • Am Ortsausgang nach Norden, Richtung Cala Mesquida mit ausgedehnten hohen Dünen, findet man eine Landschaft voller wilder Oliven, Zwergpalmen und Mastix-Sträuchern, in denen Nachtigallen, Zaunkönige und Rotkehlchen nisten. Die Cala Guyá (Cala Agulla) und die Cala Moltó sind naturgeschützt mit von Kiefern gesäumten Dünen.
  • Im Osten liegt der touristisch stark frequentierte Ort Cala Rajada und östlich davon die zerklüftete Halbinsel Punta de Capdepera.
  • Die Cala Son Moll liegt in kurzer Distanz zum Zentrum Cala Rajadas. Der Strand ist zwar recht klein und im Sommer überlaufen, ist aber überwacht, verkehrstechnisch gut angebunden und mit infrastrukturellen Einrichtungen (Duschanlagen, Telefonkabinen, Rettungs- und Unfallstation, Verleihstation für Sonnenschirme und -liegen sowie Restaurants) versehen.
  • Der Küstenabschnitt im Süden führt zur Sa Font de sa Cala und leitet zur Region Canyamel mit breiten Sandstränden über.

[Bearbeiten] Klima

Die mittleren Niederschläge betragen in diesem Gebiet direkt an der Küste 500 - 600 l pro Quadratmeter im Jahr und weiter im Inselinneren 600 – 800 l pro Quadratmeter im Jahresdurchschnitt, wobei im Oktober mit ca. 95 Litern pro Quadratmeter die meisten Niederschläge fallen. Die regenärmste Zeit ist im Juni und Juli mit nur ca. 12 bzw. 8 Litern.

Siehe auch: Klimadaten Mallorca, Bedeutung der Winde auf Mallorca

[Bearbeiten] Festung Capdepera

zentraler Festungsturm, möglicherweise im Kern maurisch
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zentraler Festungsturm, möglicherweise im Kern maurisch
begehbare Festungsmauern; Blick in die Serra Llevant
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begehbare Festungsmauern; Blick in die Serra Llevant

Kulturhistorische Hauptattraktion der Gegend ist die Festung Capdepera. Ihr Grundriss ist dreiecksförmig. Ein massiver Verteidigungsturm steht im Eingangsbereich (Südecke), das Portal stammt aus dem 16. Jahrhundert. Seitlich davon befindet sich ein kleinerer Verteidigungsturm. Von hier aus sind die Festungsmauern komplett begehbar. Die vormals innerhalb der Festung stehenden Wohnhäuser für die Siedler, die unmittelbar an die Mauern gebaut worden waren, sind abgerissen. Das ehemalige Hauptportal in der Westecke ist nach Jaume I. benannt.

In der Nordecke befindet sich am höchsten Punkt der Anlage die Kapelle, die ursprünglich dem Hl. Petrus gewidmet war und eine gotische Marienstatue beherbergt, über die eine Legende erzählt wird: Als Capdepera am Ende des 14. Jahrhunderts wieder einmal von Piraten angegriffen wurde, holten die Bewohner die Madonna zu Hilfe, indem sie sie aus der Kapelle mitnahmen und auf die Mauern stellten. Danach sollen die Angreifer auf wundersame Weise durch dichten aufsteigenden Nebel vertrieben worden sein. Seitdem heißt die Madonna und ihre Kapelle „Nuestra Senyora de la Esperanza“. Außerdem beherbergt die Kapelle eine Christus-Statue aus Orangenholz, die ins 14. Jahrhundert datiert wird und vormals farbig gefasst war.

Das einst Verteidigungszwecken dienende Dach der Kirche (Schießscharten sind noch erkennbar) dient heute als Aussichtsterrasse auf das Meer hinaus nach den Calas de Capdepera und in die Serras des Llevant.

Die Zisterne auf dem Kirchenvorplatz ist dem 15. Jahrhundert zuzurechnen.

Zentral innerhalb des Kastells steht der Festungsturm Miquel Nunis, dessen quadratisches Untergeschoss möglicherweise noch vom maurischen Vorgängerbau stammt. Aus einer Urkunde Jaumes II. erschließt sich das Jahr 1300 als terminus ante quem. Der Turm war bis ins 19. Jahrhundert aufgrund seiner Funktion als Wachtturm doppelt so hoch wie heute.

Südlich angrenzend sind die Residenz des Militärgouverneurs sowie Kasernen aus dem 18. Jahrhundert erhalten.

[Bearbeiten] Feste

  • Capdepera Mare de Déu del Carme vom 10. bis 16. Juli, Fest der Schutzheiligen der Fischer, mit einer einmaligen Prozession der Fischerboote auf See
  • Cala Rajada: Sant Roc am 16. August und Sant Bartomeu am 24. August mit Veranstaltungen praktisch den ganzen August über. Am 18. Dezember ist das Fest der Schutzpatronin "Nuestra Senyora de Esperanca" und am 17. Januar Sant Antoni.

[Bearbeiten] Märkte

  • Capdepera jeden Mittwoch auf der "Placa Orient"
  • Cala Ratjada jeden Samstag in den Straßen "Carrer del Castellet i carrer Camamil"

[Bearbeiten] Golf

Golfplatz Capdepera: Grün 7
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Golfplatz Capdepera: Grün 7

Sechs Kilometer westlich von Capdepera liegt ein von Dan Maples, einem Golfplatzarchitekt aus North Carolina, Anfang der 90er Jahre gebauter 18-Loch-Platz mit teilweise abschüssig an den Felshängen der Serra, teilweise eben zwischen Olivenbäumen, Palmen und Teichen verlaufenden Fairways und Clubhaus im Finca-Stil.

Weitere Golfplätze der Region Llevant befinden sich bei Canyamel und Son Servera.

[Bearbeiten] Sonstiges

VOR/DME UKW-Drehfunkfeuer bei Capdepera
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VOR/DME UKW-Drehfunkfeuer bei Capdepera

Auf dem Puig de Son Jordi wurde in Capdepera das sogenannte VOR DME - Funkfeuer (engl. Umgangssprache der Piloten: Navaids genannt) errichtet. Es wird als Hauptanflugszeichen für alle IFR-Anflüge auf den Flughafen Son Sant Juan bei Palma genutzt. Die Antenne in Form eines flachen runden Tellers ist für den Laien sehr gut sichtbar und wird oft mit einer Aussichtsplattform und Rundsichtrestaurant verwechselt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Patronat de Castell de Capdepera: Castell de Capdepera. Cala Ratjada, 1. Ausgabe, 1997
  • Gisela Völger: Mallorca Richtig Reisen. DuMont, Köln 1996

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 39° 42' N 3° 26' O

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