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Canzoniere

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Der Canzoniere (Originaltitel Rerum vulgarium fragmenta) ist die Geschichte des inneren Lebens Petrarcas.

Der Zyklus besteht aus 366 Werken: 317 Sonetten, 29 Lieder, 9 Sextinen, 7 Balladen und 4 Madrigale. Er enthält nicht alle Gedichte von Petrarca, sondern diejenigen, die er sorgfältig auswählte. Andere (so genannte extravagantes ) sind verlorengegangen oder wurden in andere Schriften eingefügt. Der Großteil der Gedichte des Canzoniere betrachten das Thema der Liebe, ungefähr 30 behandeln ethische, religiöse oder politische Themen. Der zweite Teil vom Canzoniere endet mit dem Lied Alla Vergine, in dem der Dichter um Anflehung und Schutz bittet.

Bekannt sind die Lieder Italia mia und Spirto gentil, in denen er den Begriff von Heimat mit seinem Geburtsort Arezzo identifiziert, den frei von den Bürgerkriegen und den fremden Streitkräften er sich wünscht. Die Sammlung wurde von den Verlegern zweigeteilt: Gedichte, die zu Lebzeiten Madonna Lauras und nach ihrem Tod entstanden. In Wirklichkeit verfasste Petrarca den Canzoniere kurz nach 1348. Dabei verwandte er Verse, die sowohl genuin für Laura gemeint waren als auch solche, die zunächst für andere Frauen gedacht waren und dann später umgeschrieben wurden (siehe Dante Alighieri).

In den einzelnen Gedichten wird eine Vielzahl von Stimmungen und Gegenständen behandelt. Besonders geht es immer wieder um die intensive psychologische Reaktion des Erzählers auf die Geliebte.

Maria Gräfin Lanckoronska schreibt im Nachwort der Reclamausgabe (siehe Literatur): Der Canzoniere zeigt uns die glühende, hingebungsvolle Liebe eines Zurückgestoßenen, der aber in sich selbst die Überzeugung trägt, im Geheimen geliebt zu sein. Aus der Spannung verweigerter Erfüllung bei geheimen Einverständnis resultiert die unaufhörliche Hingabe, das unaufhörliche Klagen und Verzagen, das Jubeln und Seligsein über die leisesten Zeichen erwiderter Neigung, das Zweifeln und Verzweifeln und das Aussingen der eigenen Seelenregungen bis in die zartesten Verästelungen.

In der Dichtung von Petrarca mischt sich die Beschreibung der Gefühle mit der der Landschaft. Petrarca verfeinerte die Formen der Lyrik des Mittelalters, von den Provenzalen entnahm er die Metrik und die Sextine und verarbeitete deren dichterische Töne. Auch die Darstellung der geliebten Frau bettet sich in das Thema der Provenzalen ein: Laura ist eine "hehre Frau", die der Dichter verehrt. Ihre Gestalt bebt allerdings nicht vor Leben, hat keine wahre Wirklichkeit, ihre schönen menschlichen Züge, ihre schönen Augen, die blonden Zöpfe, das süsse Lächeln, all dieses wiederholt sich unverändert.

[Bearbeiten] Wirkung

Viele der von Petrarca verwandten Bilder (z. B.brennend wie Feuer, frierend wie Eis) wurden in der Folge so häufig verwandt, dass sie sich in Klischees verwandelten. Der Canzoniere inspirierte eine ganze Generation von Übersetzern und Nachamern in Europa und besonders in England: Die Liebessonnete von Philip Sidney, Edmund Spenser und William Shakespeare sind ohne Petrarca nicht denkbar.

[Bearbeiten] Literatur

  • Francesco Petrarca: Canzoniere – Triumphe – Verstreute Gedichte. Italienisch und Deutsch. Artemis & Winkler, Düsseldorf/Zürich 2002, ISBN 3538069344 (zweisprachig)
  • Francesco Petrarca: Canzoniere. 50 Gedichte mit Kommentar. Italienisch/Deutsch. Reclam, Ditzingen 2006, ISBN 3150183782 (zweisprachig)

[Bearbeiten] Weblinks

Wikisource: it:Canzoniere (Rerum vulgarium fragmenta) – Quellentexte
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