Calciumcyanamid

Calciumcyanamid ist auch bekannt als Kalkstickstoff. Der Name Kalkstickstoff als Handelsname wurde 1901 von Dr. Albert Frank (Sohn von Dr. Adolph Frank) und H. Freudenberg vorgeschlagen. Beide leiteten von 1899 bis 1908 die Cyanidgesellschaft mbH Berlin.

Inhaltsverzeichnis

1 Darstellung
2 Verwendung
3 Eigenschaften
4 Sicherheitshinweise
5 Weblinks

[Bearbeiten] Darstellung

Es lässt sich durch extratherme Azotierung von Calciumkarbid bei 1000 °C herstellen. Als Zwischenprodukt entsteht dabei Calciumcyanid. Durch die freiwerdende Energie der exothermen Reaktion reicht eine Initialzündung einer kleinen Menge mittels elektrischer Heizstäbe.

$\mathrm{CaC_2 + N_2 \longrightarrow Ca(CN)_2 \longrightarrow Ca{=}N{-}C{\equiv}N + C}$

[Bearbeiten] Verwendung

Es wird, gereinigt von Calciumcarbid, als Düngemittel Kalkstickstoff in den Handel gebracht. Es dient als Ausgangsstoff für die Synthese von Cyanamid, Dicyanamid, Melamin, Thioharnstoff oder Guanidinen.

Kalkstickstoff gehört zu den zugelassenen EG-Düngemitteln und hat wegen des im Zuge der Umsetzung zu pflanzenverfügbaren Stickstoffformen entstehenden Cyanamids eine abtötende Wirkung auf verschiedene Unkräuter, tierische Schädlinge, Weideparasiten sowie bestimmte Stadien von Bodenpilzen, wie z. B. die Plasmodien von Plasmodiophora brassicae. Für letzteren Einsatzzweck war Kalkstickstoff in den 1980er Jahren von der seinerzeit noch für die Pflanzenschutzmittelzulassung verantwortlichen Biologischen Bundesanstalt als Pflanzenschutzmittel zugelassen.

[Bearbeiten] Eigenschaften

Handelsübliches Calciumcyanamid ist meist noch mit Kohlenstoff, Calciumoxid, Eisen und Aluminium verunreinigt. Es hat dann gewöhnlich eine graue bis schwarze Farbe. Es zersetzt sich beim Lösen.