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Buraku

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Buraku (jap. 部落 („Sonderweiler“) bezeichnet eine „besondere Ortschaft“, d. h. ein von der Mehrheitsbevölkerung abgegrenztes Wohngebiet, in dem Angehörige einer als Burakumin 部落民 („Bewohner der Sonderweiler“) bezeichneten japanischen Minderheit leben mussten. (Im Deutschen steht statt des Begriffes Burakumin oft einfach nur Buraku.) Die Minderheit, deren Nachfahren auch heute noch in bestimmten gesellschaftlichen Bereichen diskriminiert werden, gehört ethnisch zu der japanischen Mehrheitsbevölkerung - im Unterschied zu den Ainu oder den Koreanern, den anderen beiden großen Minderheitengruppen in Japan - und ist weder im Aussehen noch durch Religion oder Sitten von den „normalen“ Japanern zu unterscheiden.

Sowohl religiöse Auffassungen als auch gesellschaftliche Ausformungen führten zur Diskriminierung.

Die Burakumin entstammen einer Bevölkerungsgruppe, die außerhalb der von den Herrschern während der Tokugawa-Zeit (1603-1867) festgelegten vier Gesellschaftsschichten (Krieger, Bauern, Handwerker, Kaufleute) stand. Grund für ihre Ausgrenzung waren ihre teils aus shintoistischen, teils aus buddhistischen Motiven als unrein betrachteten Berufe, dazu gehörten zum Beispiel alle Berufe, die mit Toten oder Tieren, deren Fleisch oder Fellen, zu tun hatten (z. B. Trommelhersteller, Gerber, Schlachter, Totengräber, aber auch Strohsandalenhersteller). Einen Hinweis auf die gesellschaftlich sehr unterprivilegierte Stellung gibt die historische Bezeichnung für diese Gruppe: eta („viel Schmutz“). Da zudem die Berufe erblich waren und Melderegister bestanden, in denen die Bevölkerung bei Geburt eingetragen wurde, konnte man die Burakumin jederzeit identifizieren. Das verfestigte die Diskriminierung, die sich auf alle Bereiche des öffentlichen Lebens erstreckte: Die Menschen mussten in bestimmten Ortschaften (Buraku) zu leben, ihre Kinder durften nicht in die normale Schule gehen, es gab besondere Tempel zur Ausführung ihrer Religion, sie durften nicht die Häuser von „Normalbürgern“ betreten, kein Essen annehmen und nicht im Gemeindewald Holz sammeln, außerdem wurde ihnen nur das ärmlichste Land zum Anbau zur Verfügung gestellt.

Obwohl ein sogenannter Befreiungserlass die Burakumin 1871 offiziell mit den Normalbürgern (heimin) gleichstellte, gingen die Diskriminierungen gegen sie weiter. Zum Beispiel setzte sich für sie die Bezeichnung shinheimin („Neubürger“) durch, die in ähnlicher Weise wie burakumin abwertet (Euphemismus-Tretmühle).

Die Nachfahren der Burakumin haben heute noch Schwierigkeiten im gesellschaftlichen Leben, zum großen Teil auch wegen der beschriebenen Register - die immer noch bestehen, bis in die siebziger Jahre für jeden einsehbar waren und über Generationen die Familiennamen und die Herkunft preisgeben. Zum Beispiel kommt es bei Einstellungen oder ehelichen Verbindungen immer noch zu Diskriminierungen. So haben etwa Personalabteilungen größerer Unternehmen mittlerweile illegale Listen, die auf den offiziellen Melderegistern beruhen und die ehemals den Burakumin vorbehaltenen Siedlungen und Wohngegenden aufzeigen. Bewerber können daher leicht aufgrund ihres Geburtsortes als Burakumin identifiziert werden. Da aber nicht nur der Wohnort, sondern auch der Familienname Auskunft über die Herkunft gibt, ist es den Nachfahren der Burakumin seit einigen Jahren erlaubt, ihren Namen zu ändern.

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