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Borsäure

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Strukturformel
Bild:Borsaeure.png
Allgemeines
Name Borsäure
Andere Namen Borofax
Summenformel H3BO3
CAS-Nummer 10043-35-3
Kurzbeschreibung weiße Kristalle
Eigenschaften
Molmasse 61,84 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte 1,52 g/cm³
Schmelzpunkt 171 °C
Siedepunkt 300 °C
Dampfdruck ? Pa (x °C)
Löslichkeit gut in Wasser, Ethanol, Glycerin
Sicherheitshinweise
Gefahrensymbole
Gesundheitsschädlich
Xn
Gesundheitsschädlich
R- und S-Sätze R: 21/22-36/37/38
S: 26-36/37
MAK ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Borsäure (auch: Orthoborsäure), H3BO3, ist die einfachste Sauerstoffsäure des Bors, ihre Salze heißen Borate.

[Bearbeiten] Eigenschaften

Reine Borsäure bildet schuppige, farblos-glänzende Kristalle, die einen Schmelzpunkt von 171 °C haben. Sie löst sich anfangs nur schwer in Wasser, aber mit steigender Konzentration beschleunigt sich dieser Vorgang. Die Lösung reagiert schwach sauer. Mit Methanol bildet sich - auch ohne konzentrierte Schwefelsäure - ein flüchtiger Borsäuremethylester, der mit grüner Flamme brennt und zum qualitativen Bornachweis dient.

Beim Erhitzen der Orthoborsäure spaltet sich Wasser ab, und es entsteht die in mehreren Modifikationen auftretende Metaborsäure HBO2 und schließlich unter weiterer Wasserabspaltung Dibortrioxid B2O3.

Trotz ihrer drei Wasserstoffatome reagiert Borsäure in Wasser wie eine einbasige Säure und reagiert zum Tetrahydroxoborat-Ion, B(OH)4-. Hierbei verhält sie sich nicht wie eine Brønsted-Säure als Protonendonator, sondern wie eine Lewis-Säure als Hydroxidakzeptor:

\mathrm{B(OH)_3 + H_2O \rightleftharpoons [B(OH)_4]^- + H^+}

Borsäure ist eine sehr schwache Säure (pKs = 9,25). Durch Umsetzung mit mehrwertigen Alkoholen wie z. B. Mannitol kann die Säurestärke erheblich gesteigert werden. Dies ist bedingt durch eine Verschiebung des Gleichgewichtes auf die rechte Seite hin zu einem Tetraoxoborat-Derivat in Folge einer Veresterung:

Image:Borsäure-Mannitol-Ester.png

Diese Umsetzung wird zur alkalimetrischen Titration von Borsäure verwendet und findet auch bei der Kjeldahlschen Stickstoffbestimmung Anwendung.

[Bearbeiten] Vorkommen und Gewinnung

Freie Borsäure findet sich in den Wasserdampfquellen (Fumarolen) Mittelitaliens in der Toskana, aus diesen Quellen lässt sich die Säure durch Eindampfen in glänzenden Plättchen gewinnen. Ebenfalls in der Toskana kommt die Borsäure als Mineral Sassolin vor. Große Bedeutung haben aber Alkali- und Erdalkalisalze, wie beispielsweise das Mineral Kernit Na2B4O7 · 10 H2O, dieses Natriumsalz wird in reiner Form Borax genannt. Durch Behandeln von Borax mit Salzsäure oder Schwefelsäure lässt sich die Borsäure B(OH)3 freisetzen.

[Bearbeiten] Verwendung

Die wässrige Lösung („Borwasser“) dient als mildes Desinfektionsmittel und ist auch als Konservierungsmittel E284 zugelassen. Borsäure ist ein Zwischenprodukt zur Herstellung von Borosilikatglas, Porzellan, Emaille und kommt auch in Flammschutzmitteln und Beizen vor. Die Weltjahresproduktion von Borsäure beträgt über 200 Kilotonnen.

Eine weitere Anwendung der Borsäure ist der Einsatz in Kernkraftwerken mit Druckwasserreaktoren. Dort wird die Borsäure wegen des hohen Absorptionskoeffizienten für thermische Neutronen des in natürlichem Bor zu 20 % vorhandenen Isotops B-10 verwendet, um den Multiplikationsfaktor k und damit die Leistung des Reaktors zu steuern.

Weiterhin wird die Borsäure zur Berechnung des CO2-Gehaltes in grauen Vorzeiten auf der Erde benutzt. In einem sauren Milieu wird verstärkt 11Bor in Borsäure eingebaut. Wenn sich der pH-Wert ins alkalische verändert, wandelt sich die Borsäure in Borat, das Salz der Borsäure, um. Da Foraminiferen (fossile als auch rezente Einzeller), Borat für den Aufbau ihrer Schale benötigen, kann anhand des Verhältnisses festgestellt werden, welcher pH zu welchem Zeitpunkt der Erdgeschichte in diesem Gebiet vorlag. Da die Schalen solcher Einzeller als auch Muscheln etc. den Hauptteil des marinen Sediments stellen, können von dort einfach Sedimentkerne entnommen und im Labor auf die beiden Bor-Isotope untersucht werden. Solche Ergebnisse korrelierten hervorragend mit den aus in Eiskernen eingeschlossenen Luftblasen.

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