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Boeing B-17

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Boeing B-17F
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Boeing B-17F
B-17 "Flying Fortress"
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B-17 "Flying Fortress"
B-17 bei einem Angriff über Europa
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B-17 bei einem Angriff über Europa

Die Boeing B-17 Flying Fortress ist als leistungsstarker Bomber für die US Luftwaffe gebaut worden. Sie ist im Zweiten Weltkrieg der bekannteste Bomber der USA gewesen. Sie war bekannt für ihre Fähigkeit, trotz schwerer Schäden die Besatzung nach Hause bringen zu können. Die Bezeichnung "Flying Fortress" entstammt einem Comic der frühen 40er Jahre: "Stratosphere Jim and his Flying Fortress" von Oskar Lebeck und Gaylord DuBois.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Der Prototyp Boeing Modell 299 flog am 28. Juli 1935 zum ersten Mal. Die Maschine ging bei einem Absturz, der durch einen Pilotenfehler verursacht wurde, verloren. Nach Anpassungen an das Militär startete der neue Prototyp Y1 B-17 im Januar 1937 zum Erstflug. Schließlich wurde die erste Serienmaschine B-17B am 20. Oktober 1939 an die US Army ausgeliefert. Als Antrieb hatte sie vier Wright R-1820-51 Sternmotoren mit je 1.000 PS. Es folgten 38 weitere Maschinen.

Am 21. Juli 1940 fand der Erstflug der B-17C statt, die neben erhöhter Abwehrbewaffnung eine Panzerung und selbstdichtende Tanks erhielt. Zudem hatten die Motoren nun 1.200 PS.

Mit der B-17E kamen 1941 die Waffenstände hinter dem Cockpit und unter dem Rumpf dazu, das Kaliber der bordlaffettierten MGs stieg teilweise auf nun einheitlich .50 Browning (12,7 mm) . Die Reichweite der B-17E betrug ohne Bomben 5.300 km; die Bombenlast betrug – im Vergleich zu späteren Versionen – relativ geringe 2.000 kg.

Ein Jahr später folgte die B-17F mit neuer Nase aus Plexiglas und mit 7.110 km Reichweite (ohne Bomben). Diese Maschine, von der 3.405 Exemplare gebaut wurden, konnte schon 4.700 kg Bomben mitführen.

Am 21. Mai 1943 war der Erstflug der letzten Serienversion - der B-17G. Sie hatte nun einen Kinnturm mit zwei MGs und wurde bis Mitte 1945 insgesamt 8.680 mal gebaut. Später wurden viele B-17 umgebaut und umgerüstet. Insgesamt sind 12.731 B-17 Maschinen von Boeing produziert worden - zu Spitzenzeiten waren es 16 Maschinen täglich.

[Bearbeiten] Die Sektionen des Flugzeuges

Heckturm einer B-17
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Heckturm einer B-17

Der Rumpf einer B-17 lässt sich in drei Sektionen gliedern:

  • Bugsektion mit Cockpit
  • Mittelsektion mit Bombenschacht
  • Hecksektion

Am Heck des Flugzeuges befindet sich die Position des Heckschützen. In dieser äußerst engen und unbequemen Kabine saß der Schütze vor zwei Browning-M-2-.50-Kaliber-Maschinengewehren (12,7 mm). Diese Waffe ist an allen Geschützständen der B-17 im Einsatz. Es ist die Position mit dem schönsten Ausblick, aber auch die gefährlichste Position im Flugzeug. Bomberformationen wurden oft von hinten unten angegriffen und die Heckschützenposition im hintersten untersten Flugzeug war die unbeliebteste Position.

Blick aus dem Heck nach vorne
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Blick aus dem Heck nach vorne

Weiter vorne im Rumpf befanden sich rechts und links die Positionen der Rumpfschützen. Jeder Schütze bedient ein auf einer Lafette befestigtes MG, das aus einem offenen Seitenfenster feuerte und sichert das Flugzeug zu den Seiten ab.

Weiter in Flugrichtung befindet sich im Boden der Sperry-Browning-Kugelturm zur Absicherung des unteren Bereiches in alle Richtungen. Der Kugelturmschütze hat außerdem die Aufgabe, das Öffnen und Schließen des Bombenschachtes und den Bombenabwurf zu bestätigen. Der Turm ist mit zwei MGs ausgestattet und lässt sich über Schalter drehen und kippen. Der Schütze liegt dabei auf dem Rücken, schaut aus einem kleinen Fenster aus dem Turm und zielt und schießt praktisch durch seine Beine. Da der Raum im Kugelturm recht eng war, kamen hier vorrangig kleine Männer zum Einsatz. Um den Turm zu verlassen, benötigte der Schütze - selbst mit fremder Hilfe - ca. eine Minute. In einer abstürzenden B-17 hatte man selten die Zeit, den Schützen aus seinem Gefängnis zu befreien. Dazu kommt, dass der Kugelturmschütze aufgrund der Enge keinen Fallschirm trug, sondern nur mit einem an der Trägerkonstruktion der Kuppel befestigten Gurt gesichert war.

Nachfolgend befindet sich der Raum des Funkers. Hier befand sich in frühen Versionen ein Maschinengewehr, das durch ein Fenster in der Decke auf den Bereich hinter und über dem Flugzeug zielte. Damit konnte der Funker bei der Verteidigung des Flugzeugs helfen. Da dieses MG in der Praxis aber aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse und der Tätigkeit des Funkers fast nie in Gebrauch war, wurde es in späteren Versionen zur Gewichtseinsparung weggelassen.

Durch einen Durchgang ist der Funkraum vom Bombenraum getrennt. Hier befindet sich in der Mitte ein Laufsteg und rechts und links die Halterungen für die Bomben. Unterhalb des Laufstegs befindet sich die Bombenschachtluke, die vom Bombenschützen kurz vor dem Abwurf geöffnet wird. In diesem Bereich war auch der Großteil der Sauerstoffflaschen montiert.

Ein weiterer Durchgang führt ins Cockpit. Auf einem Podest im hinteren Teil steht der Techniker und oberer Turmschütze der B-17. Er ist auf seiner Position flexibel um auftretende technische Probleme beheben zu können. Außerdem besetzt er mit seinen zwei MGs eine der wichtigsten Verteidigungstellungen. Sein drehbarer Turm sichert den Luftraum oberhalb des Flugzeuges ab.

Im Cockpit selbst sind die Sitze für den Piloten und den Co-Piloten. Die Sicht von diesen Plätzen ist nicht sehr gut, da man nur nach vorn und zur Seite schauen kann. Besonders bei Start und Landung waren die Piloten auf die Hilfe der anderen Crewmitglieder angewiesen.

Durch eine Luke im Fußraum zwischen den Piloten gelangt man in den Bugraum. Hier befindet sich der Navigationstisch für den Navigator und im Kinn der Platz des Bombenschützen. Der Bombenschütze bedient das Norden-Bombenvisier und den elektrisch betriebenen Kinnturm mit zwei MGs. Der Navigator kann die in den Seitenfenstern befestigten Lafettenhalterungen mit den einzelnen MGs bedienen. Das Bombenvisier ist nur im Leitflugzeug installiert und der Rest der Bombenschützen wirft seine Bomben zusammen mit dem Leitflugzeug ab.

[Bearbeiten] Kleidung

Durch die offenen Geschützstellungen benötigten die Männer spezielle Ausrüstung, um den herrschenden Bedingungen trotzen zu können. Über einem wollenen Unterzeug trug jeder einen elektrisch beheizten Overall. Dann folgte die Uniform, über die eine mit Schafffell gefütterte Fliegerkombination (inklusive der legendären USAAF-Bomberjacke Modell "B3") gezogen wurde. Dazu wurde ein Brust- und Rückenpanzer getragen, der aus einem dichten Kettenhemd bestand, das vom Hals bis zum Becken reichte und gegen Flaksplitter und MG-Geschosse schützen sollte. Die Männer trugen hohe Schafffellstiefel, grellgelbe Schwimmwesten, Fallschirme und dicke, elektrisch beheizte Handschuhe. Den Kopf schützten eine warme Mütze und der Stahlhelm. Derart bekleidet konnte man sich kaum noch bewegen, daher wurde besonders die schwere Schutzkleidung von vielen Besatzungen nur während Einsatzphasen unter Flak-Bedrohung an- und danach wieder abgelegt.

Bei der Ausführung von Tätigkeiten wie Erster Hilfe und Reparaturen an den Geräten mussten die Handschuhe abgelegt werden. Hier zählte jede Sekunde, da die Luft im Flugzeug eisig kalt war. Erfrierungen waren häufig und nicht selten verloren Crewmitglieder dadurch Finger.

[Bearbeiten] Geräte

Jedes Crewmitglied trägt für große Höhen eine Sauerstoffmaske, Kopfhörer für das Bordsprechgerät über den Ohren und das dazugehörige Kehlkopfmikrofon um die Kehle.

Vor den Einsätzen rasierte man sich sehr sorgfältig – da diese sieben Stunden und länger dauern konnten, konnten Bartstoppeln das Tragen der Sauerstoffmaske fast unerträglich machen.

[Bearbeiten] Bedeutende Einsätze

[Bearbeiten] Gegenwart

B-17 Flying Fortress in Chino
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B-17 Flying Fortress in Chino
B-17G-105 Flying Fortress Sally B
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B-17G-105 Flying Fortress Sally B

Derzeit sind noch 44 Flugzeuge vorhanden, von denen 14 noch fliegen. Diese sind hauptsächlich in Museen oder bei privaten Sammlern zu besichtigen.

[Bearbeiten] Technische Daten

Boeing B-17G

  • Einsatzzweck: schwerer Höhenbomber, zehnsitziger strategischer schwerer Fernbomber
  • Fertigungszahlen: 4.035 Maschinen bei Boeing in Seattle, 2.395 Maschinen bei Douglas in Tulsa und 2.250 Maschinen bei Lockheed in Burbank gebaut
  • Besatzung: min. sechs Mann, im allgemeinen zehn Mann
  • Triebwerke: vier Wright R-1820-97 Cyclone Neunzylinder-Sternmotoren mit je 1.200 PS bei 2300 U/min
  • Länge: 22,80 m
  • Spannweite: 31,63 m
  • Höhe: 5,85 m
  • Flügelfläche: 141,9 m²
  • Leergewicht: 14,855 t
  • Max. Startgewicht: 29,70 t
  • Höchstgeschwindigkeit: 485 km/h
  • Marschgeschwindigkeit: 296 km/h
  • Dienstgipfelhöhe: 11.920 m
  • Reichweite ohne Bombenlast: 6.034 km
  • Reichweite mit Bombenlast: 2.897 km bei normaler Beladung, bzw. 1.760 km bei maximaler Beladung.
  • Bewaffnung:
    • 13 Browning MGs (12,7 mm Zwilling-MGs im vorderen Kinnturm, vorderen Deckturm, mittlerer Bodenkanzel und im Heck; 12,7 mm Einzel-MGs an den seitlichen Bugfenstern, an den Seitenfenstern und auf dem Flugzeugrücken im Funkerstand)
    • Ein Bombenschacht für maximal 5.800 kg Bombenzuladung (Standardbeladung = 2.724 kg)
  • Kosten je Maschine: ca. 250.000 $

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: B-17 Flying Fortress – Bilder, Videos und/oder Audiodateien


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