Blutschnabelweber
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Blutschnabelweber | ||||||||||
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Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Quelea quelea | ||||||||||
(Linnaeus, 1758) | ||||||||||
Unterarten | ||||||||||
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Der Blutschnabelweber (Quelea quelea) ist ein Vogel aus der Familie der Webervögel. Er lebt südlich der Sahara und hat einen großen Artenbestand. Sein Name rührt von dem roten Schnabel des Männchens her, das ansonsten, außerhalb der Brutzeit, dem Weibchen gleicht.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Merkmale
Blutschnabelweber werden etwa 12,5 cm lang und 29 g schwer. Man erkennt das Männchen an seinem roten Schnabel. In der Brutzeit besitzt es ein schwarzes Gesicht, sowie rote Brut- und Scheitelfedern. Das Schlichtkleid gleicht weitgehend dem Gefieder des Weibchens, welches beige gefärbt ist und einen schwarzen Gesichtsstrich besitzt. Der kurze Schnabel ist silbern oder grau.
[Bearbeiten] Lebensweise
Blutschnabelweber leben und brüten in großen Schwärmen. Sie halten sich meistens in Steppen und Savannen auf, schrecken aber auch vor Menschennähe nicht zurück. Auf ihrer Nahrungssuche fliegen sie jeden Tag große Strecken, ohne zu ermüden. Ihre Lebenserwartung liegt bei zwei bis drei Jahren.
[Bearbeiten] Fortpflanzung
Die Brutzeit beginnt mit der Regenzeit, die territorial unterschiedlich ist. Die balzenden Männchen weben halbe, ovale Nester aus Gras- und Strohhalmen. Sobald das umbalzte Weibchen die Konstruktion begutachtet hat und die Paarung vollzogen wurde, weben beide Partner das Nest zu Ende. Dort legt das Weibchen seine zwei bis vier hellblauen Eier hinein, um diese für zwölf Tage zu bebrüten. Nachdem die Jungen geschlüpft sind, werden sie für einige Tage mit Raupen und proteinreichen Insekten ernährt. Nach dieser Zeit stellen die Eltern vor allem auf Samen um. Flügge und selbstständig genug, um ihre Eltern zu verlassen, werden die Jungvögel nach einer Nestlingsdauer von etwa zwei Wochen; ihre Geschlechtsreife erlangen sie aber erst mit einem Lebensjahr. Viele Weibchen sterben allerdings schon vor dieser Zeit, so dass viele Männchen jedes Jahr keine Partnerinnen finden.
[Bearbeiten] Nahrung
Die Nahrung der Blutschnabelweber besteht aus Grassamen und Getreidekörnern. Sobald die Sonne aufgeht, finden sie sich zu großen Schwärmen zusammen und suchen gemeinschaftlich nach einem geeigneten Futterplatz, welchen sie, nach einer erfolgreichen Suche, sofort bevölkern und dabei nicht selten große Schäden anrichten. Gegen Mittag ruhen sie sich in schattigen, gewässernahen Gebieten auf und verbringen die Zeit mit Gefiederpflege. Erst gegen Abend gehen sie ein weiteres Mal auf Nahrungssuche.
[Bearbeiten] Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet der Blutschnabelweber umfasst den größten Teil von Afrika südlich der Sahara, ausgenommen die Regenwaldgebiete und Teile Südafrikas. Sie werden von Bauern wegen ihrer Gefräßigkeit als Plage angesehen und dabei oft mit Heuschrecken verglichen, die über Getreide- und Reisfelder herfallen. Da sie kaum natürliche Feinde haben, ist ihre Population mit 1.5 Milliarden Exemplaren riesig. Der Mensch versucht durch gezielte Abschüsse, die Population unter Kontrolle zu halten, allerdings kann dies kaum als Grund für die jüngste Abnahme des Bestandes gelten. Als eine der wenigen natürlichen Feinde sind die Krokodile zu nennen, die an den Trinkstellen der Vögel lauern, um in einem günstigen Moment gleich mehrere von ihnen zu schnappen.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Blutschnabelweber – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Eintrag in der Avibase
- Quelea quelea in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. eingestellt von: BirdLife International, 2004. Version vom 12. Mai 2006