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Blemmyer

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Die Blemmyer (griechisch: Βλέμμυες oder Βλέμυες; altägyptisch: brhm; bohairisches Koptisch Ⲃⲁⲗϩⲙⲱⲟⲩ) waren ein antiker Nomadenstamm in Nubien.

Die antiken Quellen schweigen zumeist über die Blemmyer, sie werden allerdings möglicherweise schon in der Zeit Ramses’ IX. erwähnt.[1] Nach Strabon (17,786) wohnten sie am rechten Nilufer, gegenüber der Nubier, während sie von Ptolemaios östlich des Tanasees lokalisiert wurden. Um die Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. jedoch treten die Blemmyer vor allem als Räuber und Plünderer auf, die die römische Provinz Ägypten, das Königreich Meroe und die dortigen Handelswege gefährdeten, teils sogar als Verbündete Palmyras (siehe Reichskrise des 3. Jahrhunderts). In der Zeit des Kaisers Probus erobern sie zeitweilig Koptos und Ptolemais in Oberägypten, bevor sie 279 von römischen Truppen geschlagen werden konnten (wohl aber nicht von Probus selbst). Obwohl Kaiser Diokletian ihnen Jahrgelder zahlte, hielt sie dies nicht von weiteren Raubzügen ab; schließlich sah sich Diokletian sogar gezwungen, Teile der bedrohten Provinz aufzugeben; die Grenze wurde zum ersten Katarakt zurückverlegt und zusätzlich gesichert, außerdem wurde bald darauf ein spezielles Militärkommando geschaffen. Die Region Dodekaschoinos wurde von den Blemmyern und den Nobaten, die ebenfalls Raubzüge unternommen hatten, übernommen. Eine große Rolle beim Aufstieg der Blemmyer zu einer politischen Macht in der Region Nubien hat das Kamel bzw. Dromedar gespielt, das die Blemmyer nun zu Operationen in der Wüste zu nutzen wussten.

Während der gesamten Spätantike, bis in die Zeit Justinians, stellten die Blemmyer eine potentielle Bedrohung für die Südgrenze der römischen Provinz Ägypten dar. Kaiser Markian konnte sie 451 schlagen und einen Friedensvertrag mit ihnen schließen, wonach den heidnischen Blemmyern auch Zugang zum berühmten Isis-Tempel auf der Nilinsel Philae gewährt wurde. Kurz darauf kam es jedoch wieder zu Kampfhandlungen; in der Zeit Justinians musste der heidnische Kult auf Philae durch Narses unterbunden und die Insel schließlich 577 befestigt werden.

Von den Arabern wurden sie Bedscha (Beja) genannt. Die Bedscha waren wohl die Nachfahren der Blemmyer [2]; zur nachfolgenden Geschichte siehe dort.

[Bearbeiten] Literatur

  • R. T. Updegraff: The Blemmyes I: The Rise of the Blemmyes and the Roman Withdrawl from Nubia under Diocletian (with Additional Remarks by L. Török), in: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt II.10.1 (1988), S. 44–106.

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Vgl. Updegraff, The Blemmyes, S. 55.
  2. Zur Herkunft des Bedscha aus der Sprache der Blemmyer: Ernst Zyhlarz, in: Zeitschrift für Eingeborenensprachen Nr. 31 (1940-41), S. 1 ff.

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