Björn Engholm
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Björn Engholm (* 9. November 1939 in Lübeck-Moisling) ist ein deutscher Politiker (SPD).
Er war von 1981 bis 1982 Bundesminister für Bildung und Wissenschaft, 1982 zusätzlich Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie von 1988 bis 1993 Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein. Von 1991 bis 1993 war er außerdem Bundesvorsitzender der SPD.
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[Bearbeiten] Leben und Beruf
Er erlangte nach dem Besuch der Volksschule 1958 die Mittlere Reife und begann dann eine Lehre als Schriftsetzer in Lübeck. Anschließend arbeitete er bis 1962 als Metteur und Schriftsetzer.
Gleichzeitig studierte er auf dem 2. Bildungsweg an der Hochschule für Wirtschaft und Politik (HWP) in Hamburg. 1962 begann er ein Studium der Politik, Volkswirtschaft und Soziologie an der Universität Hamburg, das er als Diplom-Politologe abschloß. Er arbeitete dann als Dozent in der Jugend- und Erwachsenenbildung.
1994 schloss Engholm einen Beratervertrag mit dem Energiekonzern PreussenElektra.
Björn Engholm ist seit 1964 mit der Künstlerin Barbara Engholm (* 1940) verheiratet und hat zwei Töchter.
[Bearbeiten] Partei
Seit 1962 ist Engholm Mitglied der SPD. Im Mai 1984 wurde er Mitglied des Bundesvorstandes und am 29. Mai 1991 schließlich als Nachfolger von Hans-Jochen Vogel Bundesvorsitzender (Rücktritt Mai 1993) und damit auch designierter Spitzenkandidat der SPD für die Bundestagswahl 1994. Durch den Rücktritt Engholms 1993 kandidierte dann aber der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Rudolf Scharping.
[Bearbeiten] Abgeordneter
Von 1969 bis 1983 war Engholm Mitglied des Deutschen Bundestages. Er ist stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Lübeck in den Bundestag eingezogen.
Nach der Landtagswahl 1983 wurde er Mitglied des Landtages von Schleswig-Holstein. Hier wurde er Vorsitzender der SPD-Fraktion und damit Oppositionsführer. Aus dem Landtag schied er am 7. November 1994 vorzeitig aus.
[Bearbeiten] Öffentliche Ämter
Am 18. Mai 1977 wurde Engholm als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Bildung und Wissenschaft in die von Bundeskanzler Helmut Schmidt geführte Bundesregierung berufen. Nachdem Jürgen Schmude im Januar 1981 in das Amt des Bundesministers der Justiz gewechselt war, übernahm Engholm am 28. Januar 1981 selbst das Amt des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft.
Nach dem Ausscheiden der FDP-Bundesminister aus der Bundesregierung war Engholm vom 17. September bis zum 1. Oktober 1982 zusätzlich Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Am 1. Oktober 1982 wurde Helmut Kohl (CDU) zum Bundeskanzler gewählt. Damit endete auch Engholms Amtszeit als Bundesminister.
1983 war er erstmals Spitzenkandidat der SPD Schleswig-Holstein. Die CDU unter Ministerpräsident Uwe Barschel konnte ihre absolute Mehrheit jedoch verteidigen.
Die schleswig-holsteinische Landtagswahl 1987 war schon überschattet von der sogenannten Barschel-Affäre um den Medienreferenten Reiner Pfeiffer. Die CDU verlor ihre absolute Mehrheit und Ministerpräsident Uwe Barschel trat schließlich zurück. Eine Regierungsbildung scheiterte am Patt im Landtag und an der ungeklärten Affäre.
Es kam deshalb am 8. Mai 1988 zu Neuwahlen, bei denen die SPD mit 54,8 % der Stimmen und einem Zuwachs von 9,6 Prozentpunkten die absolute Mehrheit erringen konnte, während die CDU einen Stimmenverlust von 9,3 Prozentpunkten auf 33,3 % der Stimmen hinnehmen musste.
Engholm wurde dann am 31. Mai 1988 zum Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein gewählt. Turnusgemäß war er dann vom 1. November 1988 bis zum 31. Oktober 1989 auch Präsident des Bundesrats.
Am 3. Mai 1993 schließlich trat Björn Engholm von allen Ämtern zurück, nachdem erneut Unklarheiten im Zuge der Barschel-Affäre auftraten. Ihm wurde vor allem eine Falschaussage vor dem ersten Untersuchungsausschuss vorgeworfen (Schubladen-Affäre).
[Bearbeiten] Gesellschaftliche Ämter
1997 wurde Engholm Vorstandsmitglied des Vereins "Pro Baltica Forum". In dieser Eigenschaft vertrat er den Gedanken einer "Neuen Hanse" als Kooperation der Ostsee-Länder. Für seine Verdienste zur Förderung der deutsch-skandinavischen Beziehungen wurde ihm am 13. Juni 2005 der Willy-Brandt-Preis verliehen. Er ist außerdem Vorsitzender des Kulturforums (der Sozialdemokratie) Schleswig-Holstein e.V. und Vorsitzender des Universitätsbeirates der Universität zu Lübeck.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Vom öffentlichen Gebrauch der Vernunft - 1990
- Mit dem Herzen denken, mit dem Kopf fühlen?
- Björn Engholm im Gespräch - Perspektiven sozialdemokratischer Politik (Hrsg. Alfred Gertler)
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Björn Engholm im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/EngholmBjoern/
Hans Leussink | Klaus von Dohnanyi | Helmut Rohde | Jürgen Schmude | Björn Engholm | Dorothee Wilms | Jürgen Möllemann | Rainer Ortleb | Karl-Hans Laermann | Jürgen Rüttgers | Edelgard Bulmahn | Annette Schavan
siehe auch: Amtsinhaber seit 1933
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1933-1945: Exilorganisation der SPD (SoPaDe)
Otto Wels/Hans Vogel | Hans Vogel
ab 1946: Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Kurt Schumacher | Erich Ollenhauer | Willy Brandt | Hans-Jochen Vogel | Björn Engholm | Johannes Rau | Rudolf Scharping | Oskar Lafontaine | Gerhard Schröder | Franz Müntefering | Matthias Platzeck | Kurt Beck
Personendaten | |
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NAME | Engholm, Björn |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Politiker |
GEBURTSDATUM | 9. November 1939 |
GEBURTSORT | Lübeck |