Bizutage

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Unter Bizutage versteht man in Frankreich und den frankophonen Ländern mehrere Initiationsriten, die häufig die Grenze zur Schikane oder sogar zur Schutzgelderpressung überschreiten.

Aufgrund ihrer Missbräuche wurde die Bizutage, die seit den 1920er Jahren offiziell verboten war, 1997 von Ministerin Ségolène Royal in das französische Strafgesetzbuch aufgenommen. Dieses definiert die Bizutage als „Gemeinschaft von erniedrigenden oder schadenden Riten in einem sozialen Milieu“ (Livre II, titre II, Chapitre V, Section 3 bis, Article 225-16-1). Sie wird mit sechs Monaten Gefängnis oder rund 7.600 € Geldstrafe bestraft.

Dennoch werden als Bizutage weiterhin mehrere Aufnahmezeremonien für frisch Beförderte bezeichnet. Heute nehmen sie eine eher humoristische Tendenz an und geben sich als Ziel, die Neuen davor zu bewahren, dass ihnen ihre neue Stellung zu Kopfe steigt. Ansonsten sollen Bizutages einen Korpsgeist unter den Mitgliedern einer bestimmten Stellung erzeugen.

Vor allem an Universitäten und Grandes écoles waren Bizutages gang und gäbe. Mehrere Organisationen setzen sich gegen die Bizutage ein, vor allem, nachdem einige Opfer solcher Riten Selbstmord begangen hatten.

Ahnliche Rituale sind in vielen anderen westlichen Kulturkreisen unter verschiedenen Bezeichnungen üblich, so etwa in den Vereinigten Staaten (hazing), Polen (fala), Italien (nonnismo) und Brasilien (trote).

[Bearbeiten] Weblinks

• SOS Bizutage (französisch)
• Le bizutage en questions (französisch)
• CNCB : Comité national contre le bizutage (französisch)

[Bearbeiten] Siehe auch

• Deposition (Universität)
• Pennalismus
• Dedowschtschina