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Bistum Kotor

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Das Bistum Kotor (lat. Catharensis, ital. Cattaro) ist eine der beiden in Montenegro gelegenen römisch-katholischen Diözesen. Sein Gebiet (674 km²) umfasst die rings um die Boka Kotorska gelegenen Ortschaften (Risan, Perast, Tivat, Herceg Novi u.a.). Die Diözese hat knapp 10.000 Gläubige; das sind 20 Prozent der an der Boka lebenden Bevölkerung. Die Katholiken des Bistums gehören zumeist der kroatischen Minderheit in Montenegro an. Nur wenige der Diözesanen sind Montenegriner und Albaner.

Bischofskirche der Diözese ist die Kathedrale St. Tryphon (serbo-kroat. Sveti Trifon oder Trifun) in Kotor. Traditionell ist das Bistum als Suffragan einer dalmatinischen Erzdiözese unterstellt. Seit 1969 gehört es dem Metropolitanverband der Erzdiözese Split-Makarska an. Der Bischof von Kotor ist damit auch Mitglied der kroatischen Bischofskonferenz.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

An Stelle des heutigen Kotor befand sich in der römischen Kaiserzeit die Kolonie Ascrivium. Als Bischofssitz der Region ist bis Ende des 6. Jahrhunderts Risinium belegt, dessen letzter Bischof im Jahr 595 erwähnt wird, als die Stadt dem Ansturm der Awaren und Slawen zum Opfer fiel. 860 wurde Ascrivium von den Sarazenen zerstört, bald darauf aber wiederbesiedelt.

Das Bistum Kotor wurde im 10. Jahrhundert errichtet, als die Bevölkerung der Region schon lange nicht mehr nur aus alteingesessenen Romanen sondern auch aus Slawen bestand. Die engen vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert hinein bestehenden wirtschaftlichen, kirchlichen und kulturellen Beziehungen Kotors zu Italien haben Stadt und Bistum aber entscheidend geprägt. So war bis ins 19. Jahrhundert hinein Italienisch die Kanzleisprache der bischöflichen Kurie.

Zur Zeit der Bistumsgründung unterstand Kotor der byzantinischen Herrschaft, die kirchliche Jurisdiktion hatte gleichwohl der Papst in Rom. Im 12. Jahrhundert war Kotor eine unabhängige Stadtrepublik, die eigene Münzen mit dem Bildnis des Sadt- und Bistumspatrons St. Tryphonius prägte. Nachdem Kotor schon einige Zeit in loser Abhängigkeit zum serbischen Fürstentum Doclea gestanden hatte, kam die Stadt nach 1340 unter die Herrschaft des serbischen Zaren Stefan Dušan, der versuchte, die Diözese in seine Reichskirche einzugliedern. Aber schon 1368 begab sich Kotor unter den Schutz des katholischen Königs von Ungarn, Ludwig I.. Von da an stand Kotor bis 1918 immer unter der Herrschaft katholischer Staaten. Unter der langen venezianischen Herrschaft (1423-1797) war das Bistum Kotor Suffragan der Erzdiöse Zara. Diese Zuordnung blieb bis nach dem Zweiten Weltkrieg bestehen.

Unter der österreichischen Herrschaft wurde 1828 das lange unbesetzte kleine Bistum von Budva aufgehoben und mit Kotor vereinigt. Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs hatte das Bistum rund 13.000 Gläubige, während gleichzeitig 15.000 Nichtkatholiken, zumeist Orthodoxe, in diesem Gebiet lebten. Ein bedeutender Anteil der Katholiken waren zu dieser Zeit, Seeleute der k. und k. Kriegsmarine, die in Kotor stationiert waren. Dementsprechend sank die Zahl der Katholiken, als das Gebiet der Boa Kotorska 1918 mit Jugoslawien vereint wurde. Gleichzeitig wanderten orthodoxe Christen aus dem Inneren Montenegros zu. Der katholische Bevölkerungsanteil nahm im gesamten 20. Jahrhundert weiter ab, wodurch Kotor zu einem Diasporabistum geworden ist. Zuletzt hat 1992 eine größere Anzahl katholischer Kroaten (ca. 1000) die Region aufgrund des Jugoslawienkriegs verlassen. Bei der Neugliederung der kroatischen Kirchenprovinzen wurde Kotor 1969 der Erzdiözese Split-Makarska unterstellt.

1999 begründete der Bistumssekretär und Pfarrer von Dobrota, Branko Sbutega, die Diözesancaritas des Bistums. Das katholische Hilfswerk hatte schon kurz nach seiner Gründung Tausende Flüchtlinge aus dem Kosovo zu betreuen, die vor dem Krieg nach Montenegro geflohen sind.

[Bearbeiten] Bischofsliste

  • Francesco Uccellini (1895-1937)
  • Pavao Butorac (1938-1950), danach Bischof von Dubrovnik
  • Vakanz (1950-1981)
  • Marko Perić (1981-1983)
  • Ivo Gugić (1983-1996)
  • Ilija Janjić (seit 1996)

[Bearbeiten] Literatur

  • Nikčević, Vojislav (Hrsg.): Episkopi Kotara i episkopija i mitropolja Risan. (= Monumenta Montenegrina, 6,1). Podgorica 2001. ISBN 86-305-0330-0
  • Nikčević, Vojislav (Hrsg.): Kotor i Risan od 325. do 1200. godine. (= Monumenta Montenegrina, 6,2). Podgorica 2004. ISBN 86-305-0329-7
  • Stjepčević, Ivo: Katedrala Sv. Tripuna u Kotoru. Split 1938.

[Bearbeiten] Weblinks

siehe auch: Katholische Kirche in Montenegro

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