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Bischofskrieg

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König Jakob I.
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König Jakob I.

Die Bischofskriege wurden ein paar bewaffnete Begegnungen und Gefechte zwischen England und Schottland in den Jahren 1639 und 1640 genannt, die Teil der Kriege der drei Königreiche waren. Trotzdem hatten sie weitreichende Folgen, da der Streit zwischen dem englischen König und dem Parlament nicht zuletzt auf diese Kriege zurückzuführen ist.

Die Reformation und das Entstehen des Protestantismus führte zu einem heftigen Streit zwischen England, dessen König Heinrich VIII. Anhänger des Protestantismus war und der sich selber zum Oberhaupt der Kirche von England ausrief und Schottland, wo sich die Presbyterianische Bewegung wachsender Beliebtheit erfreute, die der Kirche von Schottland, der sogenannten „Kirk“, angehörten. König James VI. von Schottland setzte Bischöfe im Einvernehmen mit der Kirche und dem Parlament ein, während Heinrich VIII. persönlich darüber entschied, wer Bischof wurde.

Nachdem James den englischen Thron bestiegen hatte, als James I. von England, übernahm er vorsichtig aber erfolgreich immer mehr der in England üblichen Vorgehensweisen. Sein Sohn, Karl I. von England war nicht so taktvoll und versuchte seinen Willen der Kirche von Schottland durch ihm genehme Bischöfe aufzuzwingen. Als er schließlich 1637 versuchte ein nach der englischen Liturgie geschaffenes Gebetbuch in Schottland einzuführen, kam es zu Aufständen. Initiatororin dieser Aufstände war die Marktfrau Jenny Geddes, die während der Einführung des Gebetbuches in der St. Giles Kathedrale von Edinburgh, einen Stuhl auf den Pfarrer warf. Die Opposition zu Karls Maßnahmen formierte sich immer mehr und wuchs zu offenen Widerstand, was in der Unterzeichnung des National Covenant besiegelt wurde, in dem sie sich zur Erhaltung des Presbyterianismus verpflichteten.

Karls versuchte die Situation von London aus durch königliche Dekrete zu regeln, was aber nicht gelang. Deshalb entschloss er sich im Jahre 1638 militärisch gegen die Aufständischen vorzugehen. Um Zeit zu gewinnen berief er eine Generalversammlung der Kirche von Schottland ein, die sich im November 1638 in Glasgow traf. Die Versammlung entschied allerdings nicht in seinem Sinne, sondern sie berief zwei Bischöfe ab und exkommunizierte sie. Außerdem schaffte sie das Gebetbuch wieder ab.

Die Aufständischen bekamen prominenten Zulauf durch James Graham, 1.Marquis von Montrose und Archibald Campbell, 8. Earl von Argyll, sowie unter den Soldaten die vom Kriegsdienst auf dem europäischen Festland nach Schottland zurückkehrten, unter ihnen General Alexander Leslie.

[Bearbeiten] Erster Bischofskrieg (1639)

Obwohl Karl I. unter starken finanziellen Problemen litt, hob er im Sommer 1639 eine Armee von 20.000 Soldaten aus und marschierte in Richtung schottische Grenze. In Berwick-upon-Tweed stand er plötzlich einer gut organisierten Streitmacht unter General Leslie gegenüber. Da keiner von beiden angreifen wollte, einigte man sich auf eine Friedensvereinbarung, wonach der König alle offenen Fragen durch eine zweite Generalversammlung der Kirche von Schottland oder das schottische Parlament regeln lassen sollte.

[Bearbeiten] Zwischenspiel

Die neue Generalversammlung wiederholte sämtliche Beschlüsse der ersten Versammlung. Das schottische Parlament ging sogar noch weiter und sagte sich von königlicher Kontrolle los. Karl, im Besitz eines Briefes des Schottischen Parlaments mit der Bitte um Vermittlung an Louis XIII von Frankreich glaubte, dieser vermeintliche Verrat werde ihm die Unterstützung des Englischen Parlaments verschaffen. Nachdem er elf Jahre alleine regiert hatte, berief er daher im April 1640 wieder ein Parlament ein. Das so genannte Kurzparlament ignorierte allerdings den Brief an Louis völlig und stellte stattdessen umfangreiche Forderungen an Karl, so u.a. die Abschaffung der Schiffbausteuer und die komplette Neustrukturierung des kirchlichen Systems. Karl I. waren diese Forderungen zu weitreichend, um Schottland zu erobern und er löste das Parlament wieder auf. Ein neuer Krieg mit Schottland stand an.

 Thomas Wentworth
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Thomas Wentworth

[Bearbeiten] Zweiter Bischofskrieg (1640)

Thomas Wentworth, mittlerweile Earl von Strafford, wurde zum Hauptberater des Königs ernannt. Er übernahm Karls Pläne und ließ keine Gelegenheit aus Geld und Versorgungsgüter für eine Militärexpedition nach Schottland aufzutreiben. Die Moral des Heeres war allerdings derart schlecht, dass auch ihre Kommandeure keine schlagkräftige Armee in den Kampf führen konnten. Die Schotten überquerten mit ihren Kommandeuren Leslie und Montrose den Tweed River und Karls Armee ergriff die Flucht. In kurzer Zeit wurde die Grafschaften Northumberland und Durham überrannt (siehe auch Schlacht von Newburn). Als es schließlich zum Frieden von Ripon im Oktober 1640 kam, musste Karl beide Grafschaften den Schotten als Pfand überlassen, bis er ihnen ihre Kriegsausgaben ersetzt hatte.

Der König musste nun erneut das Parlament einberufen, damit dieses ihm die Mittel bewilligte, um die Schotten zu bezahlen. Das nun einberufene Lange Parlament griff den König heftig an, kritisierte seine Staatsführung und forderte, dass seine Berater Strafford und William Laud abgesetzt und hingerichtet werden sollten. In der Hoffnung in Schottland Unterstützung zu finden, reiste er im Herbst 1641 dorthin und verlieh Leslie und Argyll Adelstitel. Weiterhin erklärte er sich bereit alle Beschlüsse der Generalversammlung von 1638 und des schottischen Parlaments von 1641 anzuerkennen, einschließlich des Rechts des Parlaments die Handlungen der Minister zu kritisieren.

Karl hatte nun alle Probleme in Schottland beseitigt, aber seine Konflikte mit dem englischen Parlament führten schließlich zum Ausbruch des englischen Bürgerkriegs.

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