Benno Jacob

Benno Jacob (* 7. September 1862 in Frankenstein, heute Zabkowice; † 24. Januar 1945 in London) war liberaler Rabbiner in Göttingen und Dortmund und ein bedeutender jüdischer Bibelkommentator.

Benno Jacob war Gründer der schlagenden und farbentragenden Studentenverbindung Viadrina, einer jüdischen Verbindung, die 1886 in Breslau von jüdischen Studenten gegründet wurde, um den Antisemitismus an den Universitäten mit der Mensur zu bekämpfen.

Von 1891 bis 1906 war er Rabbiner in Göttingen, anschließend von 1906 bis zur Pensionierung 1929 in Dortmund. Danach zog er nach Hamburg um.

1939 floh er vor den Nationalsozialisten nach London.

Ein Enkel Jacobs ist der amerikanische Rabbiner Walter Jacob, Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes und des Päpstlichen Gregoriusordens.

[Bearbeiten] Veröffentlichungen

Das erste Buch der Tora, Genesis. Übersetzt und erklärt von Benno Jacob, Schocken Verlag, Berlin 1934 (Neudruck 1999)
Das Buch Exodus, Stuttgart 1997
Das Buch Ester bei den LXX, in ZAW 10 (1890), S. 241-298
Im Namen Gottes, Berlin 1903
Der Pentateuch, Leipzig 1905
Die Abzählungen in den Büchern Leviticus und Numeri, Frankfurt a. M. 1909
Die Thora Moses, Frankfurt a. M. 1912/13
Quellenscheidung und Exegese im Pentateuch, Leipzig 1916
Auge um Auge, Berlin 1929

Trumah 13 (2003), Benno Jacob - der Mensch und sein Werk
Walter Jacob und Almuth Jürgensen (Hg.): Die Exegese hat das erste Wort. Beiträge zu Leben und Werk Benno Jacobs. Stuttgart 2002
Almuth Jürgensen: Die Thora lehren und lernen. Rabbiner Benno Jacob in Dortmund (1906-1929). In: Jan-Pieter Barbian (Hg.): Juden im Ruhrgebiet. Essen 1999
Christian Wiese: Wissenschaft des Judentums und protestantische Theologie im wilhelminischen Deutschland. Tübingen 1999
Günter Birkmann: Benno Jacob. Ein liberaler Rabbiner in Dortmund. Heimat Dortmund 2/2000
Hans Chanoch Meyer (Hg.): Aus Geschichte und Leben der Juden in Westfalen. Eine Sammelschrift. Frankfurt/M. 1963