Bar-sur-Aube

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Koordinaten: 48° 14' 05" Nord 04° 42' 17" Ost

Bar-sur-Aube
Region	Champagne-Ardenne
Département	Aube
Arrondissement	Bar-sur-Aube
Kanton	Bar-sur-Aube
Geografische Lage	48° 14' Nord 04° 42' Ost
Höhe	166 m
Fläche	16,27 km²
Einwohner – mit Hauptwohnsitz – Bevölkerungsdichte	(1999) 7265 Einwohner 447 Einw./km²
Postleitzahl	10200
INSEE-Code	10033
Website	www.barsuraube.net

Bar-sur-Aube ist eine französische Gemeinde und Hauptstadt des gleichnamigen Arrondissements Bar-sur-Aube. Sie gehört zum Département Aube (genannt nach dem Fluss Aube) und der Region Champagne-Ardenne. Die Einwohner werden Baralbins genannt. Paris ist 207 Kilometer entfernt, Troyes 52 Kilometer.

Inhaltsverzeichnis 1 Die Region Champagne-Ardenne 1.1 Der Fluss Aube 2 Geschichte 2.1 Kriegerische Ereignisse in Bar-sur-Aube 3 Kultur und Sehenswürdigkeiten 3.1 Bauwerke 3.2 Ziele in der Umgebung 4 Persönlichkeiten 4.1 Söhne und Töchter der Stadt 5 Städtepartnerschaft 6 Straßennamen in Deutschland 7 Weblinks

[Bearbeiten] Die Region Champagne-Ardenne

Die Region liegt im Norden Frankreichs. Sie grenzt im Westen an die Picardie und die Île-de-France, im Süden an Burgund sowie Franche-Comté und im Osten an Lothringen.

Traditionell wird in der Champagne Landwirtschaft betrieben. Die intensiv bewirtschafteten Täler unterscheiden sich jedoch erheblich von der mit Viehzucht, besonders der Schafhaltung, und Grassschnitt extensiv genutzten Hochflächen. An den Hängen wird schon seit der Zeit der Römer Wein angebaut.

In der Champagne liegen vier Weingebiete: Montagne de Reims, Vallée de la Marne, Côte des Blancs und Côte des Bars. Das Gebiet des Côte des Bars verläuft zwischen den beiden Orten Bar-sur-Seine und Bar-sur-Aube östlich der alten Hauptstadt Troyes in nordöstlicher Richtung.

[Bearbeiten] Der Fluss Aube

„L'Aube“ (französisch für Morgenröte; genauer Morgengrauen)). Aus der Sicht der gesamten Champagne und aus der Sicht der Hauptstadt trifft dies zu, liegt doch die Aube im südöstlichen Teil der Champagne, östlich von Paris. Täglich kommt von hier die Morgensonne. Die Aube ist der erste wesentliche Zufluss von der Seine (rechtes Ufer).

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Kriegerische Ereignisse in Bar-sur-Aube

• 1814 begleitete Wilhelm I. von Preußen seinen Vater als Hauptmann bei der Verfolgung Napoléons und erwarb bei den Kämpfen bei Bar-sur-Aube als Anerkennung das Eiserne Kreuz. Wilhelm folgte 1861 seinem verstorbenen Bruder Friedrich Wilhelm IV. als König von Preußen nach.
• Während des deutsch-französischen Krieges bekämpfen sich 1870 die Armeen, zunächst unter den Oberbefehlshabern Helmuth Karl Bernhard Graf von Moltke und François-Achille Bazaine, in der Nähe von Bar-sur-Aube mit sehr vielen Toten auf beiden Seiten. Der Friede von Frankfurt am 1. Mai 1871 war nicht der Schlusspunkt.
• General Joseph Joffre nimmt während der so genannten Marneschlacht im September 1914 in der Ecole Communale de garcons in Bar-sur-Aube sein Hauptquartier. Sein Gegner ist die deutsche Armee zunächst unter General Helmuth Johannes Ludwig von Moltke, abgelöst dann von Erich von Falkenhayn.
• 1918 eröffnen die Amerikaner einen Trainingsplatz zum Eingreifen in die Kämpfe des 1.Weltkrieges in Bar-sur-Aube.
• Durchmarsch vom 31. Mai bis 23. Juni 1940 beim so genannten Frankreichfeldzug durch die 7. Infantrie-Division

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Bauwerke

• Cellier (Keller) der Mönche aus dem 12. Jahrhundert. Dieses Haus war ein alter Wohnsitz der Mönche des Klosters Clairvaux.
• Bibliothek aus dem 16. bzw. 17. Jahrhundert
• Kirche Saint-Pierre, burgundische Frühgotik aus dem 12. Jahrhundert mit ihrem Halloy, einer Holzgallerie um das Kirchengebäude, das den Händlern früher als Verkaufsraum diente.
• Kirche Saint-Maclou aus dem 12. und 14. Jahrhundert. Ihr Kirchturm ist der Rest eines Schlosses der Comtes, das auf Befehl Heinrichs IV. zerstört wurde.
• Saint-Jean-Kapelle des Ordens Saint-Jean

[Bearbeiten] Ziele in der Umgebung

• Die Abtei von Clairvaux, 14 km südöstlich, einst Hochburg des Zisterzienserordens, gegründet 1125 von Bernhard von Clairvaux, im 18. Jahrhundert wiederaufgebaut, heute ein Gefängnis
• Der Grundriss von Troyes, der ehemaligen Hauptstadt der Grafschaft Troyes, besitzt eine markante Sektkorkenform.
• In Colombey-les-Deux-Églises befindet sich der ehemalige Wohnsitz von Charles de Gaulle und seiner Ehefrau Yvonne.
• Trémilly, 19km N, Schloß aus dem 18.Jahrhundert mit einem Renaissancebrunnen
• Das Weingut Drappier in Urville gehört zu den größten und ältesten Champagner-Herstellern.
• In Essoye befinden sich das Wohn- und das Atelierhaus sowie das Grab von Pierre-Auguste Renoir.
• Im Château de Cirey wohnte Voltaire von 1733-1749.
• Im Dorf Vendeuvre-sur-Barse steht das Château de Vendeuvre mit seinem Park, bestehend aus drei Stilgärten.
• Vignory besitzt die bedeutendste Kirche im Osten Frankreichs aus der Zeit des 11. Jahrhunderts (beginnende Romanik). Die strenge Holzkonstruktion des Schiffs wirkt besonders reizvoll durch die reich verzierten Kapitelle.
• See und Wald d'Orient (Lac et Foret d'Orient, künstlicher See Lac d'Orient (23km²) wurde 1966 angelegt, um den Flußlauf der Seine zu regulieren. Zusammen mit dem 13km² großen Wald (vorwiegend Eichen) bildet er einen Naturpark, der zu einer Touristenattraktion geworden ist.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

• um 1150, Gottfried von Villehardouin (frz.: Geoffroy de Villehardouin), Ritter und Chronist des Vierten Kreuzzugs
• Bertran de Bar-sur-Aube, einer der ersten namentlich bekannten Autoren altfranzösischer Epik
• 1874, Steve Bloomer, †1938 in Paris, bekannter Fussballspieler in England vor dem Ersten Weltkrieg. Bei 23 Spielen schoss er 28 Tore.
• 1884, Gaston Bachelard, †1962 in Paris, französischer Philosoph
• 1975, Marinette Pichon, Fußballnationalspielerin und - wie Bloomer - erfolgreiche Torschützin

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

• Maurice Emmanuel, Musikwissenschaftler, Musiklehrer und Komponist

[Bearbeiten] Städtepartnerschaft

Seit 1976 besteht eine Städtepartnerschaft mit der hessischen Stadt Gernsheim.

[Bearbeiten] Straßennamen in Deutschland

Die Barstraße in Berlin, Charlottenburg-Wilmersdorf, Ortsteil Wilmersdorf führt von der Brandenburgischen Straße am Fehrbellinger Platz zur Mecklenburgischen Straße und erinnert an die Schlacht vom 27. Februar 1814 während der Befreiungskriege bei Bar-sur-Aube zwischen Napoléon und der Hauptarmee der Alliierten unter Karl Philipp Fürst zu Schwarzenberg.

Auch die Barer Straße in München, Maxvorstadt erinnert an diese Ereignisse.

[Bearbeiten] Weblinks