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Bahnpost

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Bahnpostwagen der Österreichischen Post
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Bahnpostwagen der Österreichischen Post
Detailansicht: Vorrichtung zur Aufnahme von Postsäcken während der Fahrt (Chicago, Burlington and Quincy Railroad)
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Detailansicht: Vorrichtung zur Aufnahme von Postsäcken während der Fahrt (Chicago, Burlington and Quincy Railroad)
Bahnpost-Briefkasten der Deutschen Bundespost um 1990
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Bahnpost-Briefkasten der Deutschen Bundespost um 1990
Beutelspanne im Inneren eines Bahnpostwagens der Bundespost
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Beutelspanne im Inneren eines Bahnpostwagens der Bundespost

Unter Bahnpost versteht man die Bearbeitung von Postsendungen in Eisenbahnwagen. Ein reiner Postsachentransport in Güterwagen wird nicht als Bahnpost definiert.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Kriterien

Das wichtigste Kriterium eines Bahnpostwagens ist die darin erfolgende Sortierung der Sendungen während der Fahrt, da nur dann von Bahnpost im eigentlichen Wortsinn gesprochen wird. Hierfür verfügen Bahnpostwagen über spezielle postalische Einrichtungen wie Sortierfachwerke und Spannvorrichtungen für Postbeutel (so genannte Beutelspannen). Bahnpostwagen werden entweder in Reisezüge eingestellt oder bilden eigene Postzüge. Es gab auch Postabteile als Bestandteil von Gepäckwagen oder Triebwagen. In Frankreich sind einige TGV („TGV Poste“) komplett für die Postbeförderung eingerichtet. Die meisten Bahnpostwagen wiesen zudem Wagenbriefkästen auf, so dass sich die Absender von Briefen bei Kenntnis der Bahnpostlinien einen Zeitvorteil bei der Abgabe ihrer Sendungen auf dem Bahnhof gegenüber dem Einwurf in einen stationären Briefkasten verschaffen konnten.

Bei manchen Bahngesellschaften z.B. in Großbritannien und den USA hatten die für die Post vorgesehenen Wagen an Fernzügen Vorrichtungen zur Aufnahme von Postsäcken während der Fahrt.

Die badische Postverwaltung nutzte das neue Verkehrsmittel Eisenbahn bereits unmittelbar nach dessen Inbetriebnahme im Jahr 1840 zur begleiteten Mitnahme von Postsendungen. Der erste Bahnpostwagen Deutschlands mit Umarbeitung der Post durch Postconducteure wurde dann am 1. April 1848 in Baden in Betrieb genommen. Die Bahnpost löste dann nach und nach in allen altdeutschen Teilstaaten die Beförderung der Post durch Pferd und Kutsche ab.

Zur schnelleren Beförderung wurde Überland-Post nur grob nach Richtung vorsortiert und in Beuteln zu den Bahnpostämtern gebracht, die sie an die Bahnpostwagen weitergaben, die an Reisezüge angehängt wurden. Bis zu 20 Postbeamte (Postschaffner, später Bahnpostbegleiter) sortierten die Briefe und Zeitungen nach Orten. Das Personal musste über gute geographische Kenntnisse verfügen. Durch die Einführung der Postleitzahlen wurde die Arbeit sehr erleichtert.

Die Beutel mit der jeweiligen Orts- oder Streckenpost wurden dann beim Halt ausgeladen zur ortsinternen Weiterleitung oder zur Weiterführung zu anderen Bahnpoststrecken. Um 1914 waren insgesamt 2400 Bahnpostwagen in Deutschland im Einsatz, in denen etwa 8000 Mitarbeiter beschäftigt waren.

Die auf den Bahnhöfen in die Briefkästen der Bahnpostwagen eingeworfene Post wurde im Wagen mit besonderen Bahnpoststempeln abgestempelt. Sie enthielten Angaben zum Kurs (z. B. Köln–Berlin), die Zugnummer sowie das Datum. Jedoch längst nicht alle, der per Bahnpost transportierten Sendungen erhielten auch einen Bahnpoststempel. Nur diejenigen, die noch keine Abfertigung durch das Aufgabepostamt erhalten hatten, wurden im Zug gestempelt. Solche Briefe, speziell von seltenen Nebenstrecken oder speziellen Fahrten, sind heute bei Sammlern sehr begehrt.

Man unterscheidet verschiedene Typen von Bahnpostwagen je nach deren Ausstattung: Briefbahnpostwagen für die ausschließliche Bearbeitung von Briefen, Paketbahnpostwagen für die ausschließliche Bearbeitung von Paketen und Alles-Bahnpostwagen zur Bearbeitung von Briefen und Paketen. Daneben gab es Päckereiwagen, die lediglich zum Transport und Umarbeitung von Paketen vorgesehen waren, Postabteile in auch noch anderweitig genutzten Bahnwagen usw.

In Deutschland wurde der Bahnpostbetrieb 1997 eingestellt. Hauptgründe für die Einstellung waren die Übernahme der Sortierung durch die stark automatisierten Briefverteilzentren, die großteils ohne Gleisanschluss geplant wurden, sowie der Transport durch Flugzeuge.

In der Schweiz wird die Post weiterhin auch per Bahn befördert, aber seit 2004 nicht mehr im Zug sortiert.

[Bearbeiten] Museen

Viele Postwagen werden durch Eisenbahnvereine teilweise betriebsfähig museal erhalten. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Bahnpost e.V. betreibt mit ihren voll ausgestatteten Bahnpostwagen in Losheim am See ein Bahnpostmuseum und setzt die Wagen auch in historischen Postsonderzügen ein oder lässt sie bei Sonderzügen von Museumsbahnen mitfahren.

Die Bahnpostwagensammlung des Museum für Kommunikation ist im Bahnpark Augsburg abgestellt. Die Wagen können derzeit nicht besichtigt werden.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Joachim Deppmeyer, Klaus Kirsch, Peter Wagner: Kleine Typenkunde deutscher Bahnpostwagen. Transpress Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-71215-6
  • Bahnpost-Wagen-Archiv. Bundesarbeitsgemeinschaft Bahnpost e.V. (Reihe von bisher 25 Ausgaben)
  • Harry Miosga, 130 Jahre Bahnpost in Deutschland in:Archiv für deutsche Postgeschichte, Heft 1/1980, Frankfurt, ISSN: 00003-8989
  • Peter Schmelzle: Die Post auf der Schiene. 150 Jahre Bahnpost in Deutschland., Jubiläums-Edition der Deutschen Post AG, Bonn 2006

[Bearbeiten] Weblinks

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