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Bürmoos

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Wappen Karte
Wappen der Gemeinde Bürmoos Lage von Bürmoos
Basisdaten
Bundesland: Salzburg
Politischer Bezirk: Salzburg-Umgebung (SL)
Fläche: 7 km²
Einwohner: 4.554
Bevölkerungsdichte: 650 Einwohner je km²
Höhe: 436 m ü. A.
Geografische Lage: Koordinaten: 47° 59' N, 12° 56' O 47° 59' N, 12° 56' O
Postleitzahl: 5111
Vorwahl: 0 62 74
Gemeindekennzahl: 50 305
Verwaltung: 5111 Bürmoos
Ignaz Glaser-Straße 59
Offizielle Website: http://www.buermoos.at
E-Mail-Adresse: gemeinde@buermoos.at
Politik
Bürgermeister: Martin Seeleithner (Liste Bürmoos)

Bürmoos ist eine Gemeinde im nördlichen Flachgau im Land Salzburg in Österreich.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Die Gemeinde Bürmoos liegt im Norden des Bezirkes Salzburg-Umgebung auf einer Seehöhe von 436 Metern. Bürmoos grenzt im Süden, Westen und Norden an Sankt Georgen bei Salzburg und im Westen an Lamprechtshausen. Das ehemalige Moorgebiet ist durchwegs flach und zum Teil noch von Moorwald und renaturierten Moorflächen geprägt. Der bezeichnende Name "Grundlose Straße" für eine Straße in Nordwesten der Gemeinde, weist noch auf die Zeit der Erschließung des Moorgebietes hin. Auch der Ortsname selbst zeugt - wie zahlreiche andere Toponyme der Gegend - von der Bodenbeschaffenheit. Moos ist sprachgeschichtlich eine Wortvariante von Moor und der Wortteil Bür- leitet sich von Birke her. Die heutige Ortsgegend war also ein ursprünglich mit Birken durchwachsenes Moor und grenzte sich somit vom nördlich davon befindlichen Flurgebiet Weidmoss ab.

Auch das durch Torferde braun gefärbte Wasser des Weihers im Ortszentrum weist auf die Lage in einer moorigen Landschaft hin. Dieser als "Bürmooser See" bezeichnete Weiher war durch den Lehmabbau des nahe gelegenen Ziegelwerks Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden. Heute dient der Weiher als Naherholungsraum und wird sommers von Badegästen und winters von Eisläufern und Eisschützen genutzt. Der nördliche Teil des Weihers ist Domäne der Fischer.

[Bearbeiten] Raumordnung

Die Gemeinde Bürmoos wird in neun Ortsteile (Riede) unterteilt:

  • Bürmoos Ort
  • Zehmemoos
  • Laubschachen
  • Kellerwald
  • Alm
  • Pladenfeld
  • Stierling
  • Ringofen (Industrie)
  • Moorfeld (Naturschutz- und Erholungsgebiet)

[Bearbeiten] Geschichte

Badesee im Zentrum von Bürmoos
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Badesee im Zentrum von Bürmoos

Das Gebiet des heutigen Bürmoos war bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts praktisch unbesiedelt, in großen Teilen auch eine nicht begehbare Moorlandschaft. Mit dem Torfabbau beginnt die Erschließung des Gebietes. Die dicke Lehmschicht unterhalb des Moores wird bald zur Ziegelproduktion verwendet. Später kommt es aufgrund des billigen Brennstoffs zur Aufnahme einer Glasproduktion durch den Fabrikanten Ignaz Glaser (bis 1929). In den Dreißigerjahren als "Armenhaus" Salzburgs bekannt, wurde Bürmoos nach 1945 der erste Anlaufort für zahlreiche Flüchtlinge aus Südosteuropa.

Politisch gesehen ist Bürmoos die jüngste Gemeinde des Landes Salzburg. Erst am 1. Juli 1967 wurde Bürmoos eine eigene Gemeinde, gebildet aus Teilen der bisherigen Gemeinden St. Georgen und Lamprechtshausen. Karl Zillner wurde bis zum Abschluss der Gemeinderatswahlen als "Gemeindeverwalter" eingesetzt. Das neu geschaffene Bürmoos zählte 2.604 Einwohner. Am 20. Oktober fand die konstituierende Sitzung der ersten gewählten Gemeindevertretung statt und Karl Zillner wurde einstimmig zum ersten Bürmooser Bürgermeister gewählt.

Das 1. Ignaz-Glaser-Symposion beschäftigt sich vom 21.- 23. April 2006 mit dem Thema Integration. Eingeladen sind die Gemeinden Braunau am Inn, Freilassing, Hallein, Mauthausen, Telfs, Traunreut und Waldkraiburg.

[Bearbeiten] Wappen

Das Gemeindewappen wurde von Josef Buchsteiner entworfen. Dieser suchte bei seiner Arbeit nach Symbolen, die das Wesen des Ortes ausmachten. Buchsteiner entschied sich für das Kammrad (Industrie), den Torfbreitstecher (Moor), einen Arbeiter (Menschen) und die Hausgänse, die das Ortsbild des frühen Bürmoos beherrschten. Bis zum 12. Januar 1976 fertigte Josef Buchsteiner 35 verschiedene Wappenentwürfe mit diesen Symbolen und den Farben Rot, Schwarz und Blau an. Die Gemeindevertretung nahm daraus fünf in die engere Wahl und Bürgermeister Zillner legte diese der zuständigen Stelle der Landesregierung vor, wo sie mit einigem Unwillen entgegengenommen wurden. Nach längerem Hin und Her sprach die Landesregierung am 31. Oktober 1979 Bürmoos endlich ein Wappen zu.

Das Wappen ist durch einen erniedrigten schwarzen Schräglinksbalken von Blau und Rot geteilt, darin oben in Umrisslinien nebeneinander zwei rechtsfliegende silberne Vögel (idealisiert dargestellte Hausgänse) und darunter ein goldener Torfbreitstecher, eingestellt in die untere Hälfte eines goldenen Kammrades.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

Bürmoos ist durch die Linie S1 der S-Bahn Salzburg in Richtung Lamprechtshausen sowie in Richtung der Landeshauptstadt Salzburg erschlossen, außerdem zweigt am Bahnhof Bürmoos die S11 ins oberösterreichische Trimmelkam ab. Beide Linien werden von der Salzburger Lokalbahn betrieben.

[Bearbeiten] Straßen

Die Straßen in Bürmoos werden nach einem bestimmten System benannt: Während man im Ortszentrum die Namen der Gründerväter findet, werden die Straßen und Gassen Richtung Moor nach Tieren und Pflanzen benannt.

  • Antony-Seywald-Gasse: benannt nach einem Lehrer, der lange Zeit in Bürmoos arbeitete
  • Dr.-Eugen-Zehme-Straße: Besitzer des Ortsteiles Zehmemoos
  • Georg-Rendl-Weg: benannt nach Dichter Georg Rendl, der einige Jahr in Bürmoos lebte und seine Erlebnisse im Roman "Die Glasbläser von Bürmoos" verarbeitete
  • Gugg-Gasse: benannt nach dem Tischler der ehemaligen Glasfabrik
  • Ignaz-Glaser-Straße: Ignaz Glaser war über Jahrzehnte der Eigentümer von Bürmoos. Ihm ist sozusagen der Aufbau dieses Ortes zu verdanken.
  • Julius-Fritsche-Gasse: benannt nach dem Direktor der Glasfabrik
  • Karl-Zillner-Platz: Karl Zillner war der erste Bürgermeister von Bürmoos
  • Pater-Felix-Platz: Pfarrer in Bürmoos unter dem die katholische Kirche gebaut wurde

[Bearbeiten] Betriebe

Einige bedeutende Betriebe sind in Bürmoos angesiedelt, u. a. das W&H Dentalwerk, einer der weltweit führenden Erzeuger von Präzisionsgeräten für die Zahnmedizin und Mikrochirurgie, ein Zweigwerk der Firma Miele, bekannter Hersteller von Waschmaschinen und Küchengeräten für Haushalt und Gewerbe, eine Verzinkerei, eine Firma für Recycling von Metallen und andere.

[Bearbeiten] Natur

Seit langem schon wurde in Bürmoos Torf abgebaut, vorerst händisch, ab 1967 maschinell. Hinterließ der händische Abbau zwar eine veränderte Landschaft, so war diese doch noch moorähnlich und durchaus artenreich. Anders beim maschinellen Torfabbau: Zurück blieb eine völlig ausgetrocknete, wüstenähnliche, weitgehend tote Landschaft. Damit wollten sich viele Bürmooser nicht abfinden. So begann man schon in den 1980er Jahren mit den ersten Versuchen einer Renaturierung der abgetorften Flächen. 1993 wurde der "Torferneuerungsverein" gegründet, im Jahre 2000 der Torfabbau überhaupt eingestellt. Inzwischen sind bedeutende Flächen renaturiert, d. h. das Wasser wurde wieder rückgestaut, Feuchtbiotope angelegt und zahlreiche Bäume, Sträucher und andere Pflanzen gesetzt.

Mittlerweile ist das Bürmooser Moor zu einem "Lebesraum aus zweiter Hand" geworden, das zahlreiche seltene, vielfach in der Umgebung schon ausgestorben geglaubte Pflanzen, Amphibien, Reptilien und Vögel beheimatet.

Für die jahrelangen erfolgreichen diesbezüglichen Bemühungen hat der Torferneuerungsverein zahlreiche Preise erhalten. Unter anderem wurde das Bürmooser Moor zum europäischen Vogelschutzgebiet "Natura 2000" erklärt.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

Der Dichter, Maler und Schriftsteller Georg Rendl (1903-1972) lebte einige Jahre in Bürmoos und veröffentlichte 1935 und 1937 die Roman-Trilogie „Die Glasbläser von Bürmoos“.

Die Ehrenbürgerschaft von Bürmoos wurde unter anderem an Konsul Peter Malata, der das Dentalwerk in Bürmoos aufbaute und an Dr. Erich Hermann verliehen.

[Bearbeiten] Literatur

Hermann Rasp: Allzeit bereit. Bürmoos vom Werden einer modernen Industriegemeinde. 1997.
Die Dentalfamilie. 2000.
Die Braune Trommel. Bürmoos 1938-1945
Torferneuerungsverein Bürmoos 2005.
  • Alois Fuchs:, Bürmoos - Ein Lesebuch (Berichte, Fakten, Dokumente und Bilder aus der Geschichte einer Gemeinde), Bürmoos 1992
  • Dr. Georg Rohrecker lebt seit 1993 in Bürmoos:
Seine Bücher: Erlebniswandern Tennengau, Erlebniswandern Flachgau, Druiden, Wilde Frauen, Andersweltfürsten, Das Keltische Erbe in Österreichs Sagen, Die Kelten Österreichs, Auf den Spuren unseres versteckten Erbes, Heilige Orte der Kelten in Österreich.

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

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