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Böttcherstraße (Bremen)

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Eingang zur Boettcherstraße. Lichtbringer, Fassadenrelief von Hoetger
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Eingang zur Boettcherstraße. Lichtbringer, Fassadenrelief von Hoetger
Blick vom Paula Becker-Modersohn Haus auf Haus St. Petrus
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Blick vom Paula Becker-Modersohn Haus auf Haus St. Petrus
Haus des Glockenspiels
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Haus des Glockenspiels
Robinson-Crusoe-Haus und Haus Atlantis
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Robinson-Crusoe-Haus und Haus Atlantis

Die Böttcherstraße ist eine etwa 100m lange Straße in der Bremer Altstadt, die aufgrund ihrer Architektur zu den Kulturdenkmalen und Touristenattraktionen in Bremen zählt. Die meisten Gebäude sind in der Zeit von 1922 bis 1931 entstanden und hauptsächlich Ludwig Roselius, einem Bremer Kaffeekaufmann, zu verdanken, der Bernhard Hoetger damit beauftragte die künstlerische Gestaltung zu übernehmen.

Der mit dem Nationalsozialismus sympathisierende Roselius verfolgte völkisch-nordisch/ niederdeutsches Gedankengut mit seinem Glauben an den unersetzlichen Wert der nordisch/niederdeutschen Rasse unter dem Einfluss der Ideologen Julius Langbehn und Hermann Wirth. Diese Ideenwelt wollte er in der Böttcherstraße verwirklicht sehen (Roselius: "Die Wiedererrichtung der Böttcherstraße ist ein Versuch, deutsch zu denken" - "Ich möchte, und das ist der tiefere Sinn des Geschaffenen in der Böttcherstraße, den Bann brechen, der einst durch halbwissende Römer über unser Volk ausgesprochen wurde, und der heute noch auf uns lastet..."). Hitler lehnte diese völkische Variante ab, was er in seiner Reichsparteitagsrede von 1936 klarstellte ("Böttcherstraßenkunst"). Die Böttcherstraße galt fortan als abschreckendes Beispiel entarteter Kunst.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Die Geschichte der Böttcherstraße reicht bis ins Mittelalter zurück. Sie stellte eine wichtige Verbindung zwischen Marktplatz und Weser dar. In ihr waren Böttcher, Kimker, Fass- und Zudermacher ansässig. Als der Hafen Mitte des 19. Jh. verlegt wurde, begann die Böttcherstraße immer weiter an Wichtigkeit zu verlieren.

1902 kaufte dann Ludwig Roselius auf Drängen der Besitzer das Haus Nr. 6 in der Böttcherstraße (heute das Museum im Roselius-Haus) und errichtete dort den Verwaltungssitz seiner Firma, aus der später die Kaffee HAG hervorging. In den Jahren nach dem ersten Weltkrieg entstanden weitere Bürohäuser sowie das HAG-Haus und das Haus St. Petrus. Die Häuser wurden mit damals typischen Materialien Backstein und Sandstein errichtet.

Im Kontrast zu diesen Bauten ließ Ludwig Roselius 1926 das Paula-Becker-Modersohn-Haus für das Paula Modersohn-Becker Museum errichten. Es besitzt reliefartige Außenwände und organisch geformte Innenräume.

1931 wurde das Haus Atlantis fertiggestellt, das mit mit seiner Architektur und seinen Materialien (Glas, Stahl und Beton) ebenfalls einen starken Kontrast zu den übrigen Gebäuden darstellt. Ebenfalls 1931 wurde das Robinson-Crusoe-Haus errichtet.

1944 wurden große Teile der Böttcherstraße zerstört. Die Fassaden wurden bis zum Jahr 1954 durch die Kaffee HAG größtenteils in ihrem ursprünglichen Zustand wiederhergestellt.

1979 verkaufte Ludwig Roselius jun. die Kaffee HAG mitsamt der Böttcherstraße an General Foods.

1981 kaufte er die Böttcherstraße wieder zurück. Die Straße ist nun in privater Hand.

1989 wurden erneut beträchtliche Schäden festgestellt. Die Sparkasse Bremen kaufte bis auf das Haus Atlantis die gesamte Straße inklusive ihrer Gebäude.

1999 konnten alle Restaurierungsmaßnahmen abgeschlossen werden.

2004 ging die Böttcherstraße in die Stiftung Bremer Sparer Dank über. Betrieben wird sie durch die Böttcherstraße GmbH, einer Tochter der Sparkasse Bremen.

[Bearbeiten] Heute

Heute zählt die Böttcherstraße zu den wichtigsten touristischen Attraktionen in Bremen und beherbergt Museen der Kunstsammlungen Böttcherstraße, Kunsthandwerkstätten, Gastronomie sowie Geschäfte, die Bremer Spielbank und ein Hotel. Fast alle Gebäude und Grundstücke der Straße befinden sich im Besitz der Sparkasse Bremen.

Siehe auch: Kunstpreis der Böttcherstraße

[Bearbeiten] Literatur

  • Strohmeyer, Arn: Der gebaute Mythos: das Haus Atlantis in der Bremer Böttcherstrasse - ein deutsches Missverständnis. Bremen: Donat, 1993 - ISBN 3-924444-67-6
  • Strohmeyer, Arn: Parsifal in Bremen. Richard Wagner, Ludwig Roselius und die Böttcherstrasse. Weimar:VDG, 2002 - ISBN 3-89739-263-1
  • Tallasch, Hans (Hg.): Projekt Böttcherstraße. Aschenbeck & Holstein, Delmenhorst 2002 - ISBN 3-932292-29-4

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Böttcherstraße – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
Commons: Bernhard Hoetger – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

Koordinaten: 53° 4' 30" N, 8° 48' 20" O

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