Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Béarn (Schiff) - Wikipedia

Béarn (Schiff)

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Die Béarn war der einzige französische Flugzeugträger, der zu Beginn des zweiten Weltkriegs fertig gestellt war. Die Béarn war zu dieser Zeit im Grunde schon ein veraltetes Schiff, da sie technisch auf dem Stand der 1920er Jahre war.

Die Béarn war am 10. Januar 1914 bei Forges & Chartiers de la Méditeranée La Seyne als letztes Schlachtschiff der Normandie-Klasse auf Kiel gelegt worden. Der für Juli 1917 vorgesehene Stapellauf wurde durch den Beginn des ersten Weltkrieges verschoben. Der Bau wurde unterbrochen, da die Ressourcen anderweitig benötigt wurden. 1918 wurde der Bau wieder aufgenommen, aber nur um das Schiff schwimmfähig und somit die Helling frei machen zu können. Der Stapellauf erfolgte am 15. April 1920, und danach wurde an dem Schiff nicht mehr weitergearbeitet. Später wurde es erst einmal nicht vollendet, da es bei seiner Fertigstellung dem Washingtoner Abkommen aus dem Jahre 1922 (Flottenverträge) widersprochen hätte. Das Schiff war schon zur Aussonderung vorgesehen, als man sich nach den erfolgreichen Flugversuchen mit dem kleineren umgebauten Aviso Bapaume entschloss, ein größeres Schiff für Versuche umzubauen.
Die Wahl fiel auf die Béarn, da bei ihr praktisch noch alle Aufbauten fehlten, und ab Oktober 1920 wurden die ersten Flugversuche erfolgreich unternommen. Dies führte zu dem Beschluss, die Béarn zu einem vollwertigen Flugzeugträger umzubauen.

Die Umbauarbeiten wurden am 4. August 1923 bei der Bauwerft aufgenommen. Die Béarn wurde als Inseltyp mit einer Insel auf der Steuerbordseite konzipiert. Das Flugdeck ging über nahzu die gesamte Schiffslänge, und das Hallendeck war 124 Meter lang und maximal 19,5 m breit. Auf diesem fanden trotzdem nur 17 Flugzeuge der damaligen Abmessungen Platz, daher befand sich unter dem Hallendeck ein weiteres zur Aufbewahrung und Wartung von Flugzeugen. Auf diesem Deck wurden auch zerlegte Reserveflugzeuge und Ersatzteile gelagert. Diese Decks waren nicht auf den Schiffskörper aufgesetzt wie damals üblich, sondern in den Aufbau des Schiffes integriert und somit stabiler. Eine weitere Besonderheit war die ausgekrangte Insel, die aussah, als sei sie seitlich an der Schiffswand befestigt. Die Insel war wulstartig ausgeformt und wie die Flugzeugaufzüge eine eigenwillige französische Lösung. Die Flugzeugaufzüge hatten ihre Nullstellung auf dem Hangardeck, und die Öffnungen des Flugdecks wurden von schweren Klappen, die wie Klappbrücken beschaffen waren, verschlossen. Dies hatte den Vorteil, dass das Hangardeck bei Nullstellung der Aufzüge eine ebene Fläche hatte und die Öffnungen im Flugdeck trotzdem geschlossen waren. Da die Klappen aber schwer waren und einen sperrigen Mechanismus zum Öffnen und Schließen benötigten, wurden die Aufzüge später durch herkömmliche Aufzüge mit Nullstellung auf dem Flugdeck ersetzt.
Der Rauchabzug der Dampfkesselbefeuerung war in der Insel integriert und musste Mitte der 1930er Jahre durch einen größeren Rauchabzug, der ebenfalls in der Insel verlief, ersetzt werden.

Das Schiff hatte, sozusagen als Überbleibsel seiner ursprünglichen Bestimmung, eine überflüssige Bewaffnung von acht 15,5 cm Seezielgeschützen in Kasematten und vier Torpedorohre. Diese waren typwidrig und fanden keine praktische Anwendung.

In Dienst gestellt wurde die Béarn am 1. September 1926, obwohl sie erst im Mai 1927 endgültig fertig war. Sie entkam im Juni 1940 nach Fort-de-France auf Martinique und war dann bis Juli 1943 demilitarisiert. Im Juli 1943 wurde sie nach New Orleans in den USA verlegt und zum Flugzeugtransportschiff umgebaut. Ab Oktober 1945 bis 1948 diente sie dann in dieser Rolle in Französisch-Indochina. Ab 1948 war sie nur noch eine stationäre Ausbildungshulk in Toulon, und kurz vor ihrem Verkauf zur Verschrottung am 5. November 1966 diente sie noch als stationäres Depotschiff für U-Boote. Am 30. März 1967 wurde sie nach La Spezia geschleppt und dort abgewrackt.

[Bearbeiten] Technische Daten

  • Standardverdrängung (leer) 22.146 t
  • Einsatzverdrängung (voll) 28.400 t
  • Länge über alles: 182,60 m
  • Breite: auf Kielwasserlinie 27,13 m, maximal 31,10 m
  • maximaler Tiefgang: 9,3 m
  • Antrieb: 2 Satz Dampfturbinen, mit 6 Normand-Du-Temple-Kessel mit Ölfeuerung
  • Wellen: 4
  • Ruder: 1
  • Antriebsleistung: 40.000 PS
  • Geschwindigkeit maximal: 21,5 kn
  • Ölvorrat: 2.160 t
  • Fahrstrecke bei 10 kn: 7.800 nm
  • Besatzung: 875 Mann
  • Flugzeuge: 40
  • Aufzüge: 3
  • Bewaffnung:
    • 8 x 15,5 cm Seezielgeschütze in Kasematten
    • 6 x 7,5 cm Flak
    • 8 x 3,7 cm Flak
    • 4 x 55 cm Torpedorohre
  • Panzerung:
    • Seite: 83 mm
    • Horizontalschutz: 25-70 mm
    • Kasematten: 70 mm

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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