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Avrupa Türk-İslam Birliği

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Die Avrupa Türk-İslam Birliği (ATİB - „Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine in Europa e.V.“) ist ein Dachverband mit Sitz in Köln. Der ATIB sind eigenen Angaben zufolge bundesweit 123 europäische Vereine angeschlossen. Die Zahl der Mitglieder wird mit 11.500 angegeben,[1] nach Schätzung des Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sind es 8-10.000.[2] Die ATİB ist unter anderem Mitglied im Zentralrat der Muslime in Deutschland. Sie wurde als Zusammenschluss von Kultur-, Sport- und Bildungsvereinen 1987 gegründet.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Eigendarstellung

Im Oktober 1987 trafen sich Vertreter türkischer Kultur-, Sozial-, Freundschafts- und Sportverbände in Nieder-Olm/Mainz und gründeten die Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine in Europa e.V. Da die bis dahin regional begrenzt arbeitenden Vereine an die Grenzen ihrer Möglichkeiten stießen, schlossen sie sich zu einem gemeinnützigen Dachverband zusammen.[3]

Zweck der ATİB ist die Förderung der Völkerverständigung. Die ATİB setzt sich für Toleranz und Freundschaft ein und wendet sich gegen Isolation und Diskriminierung. Das Ziel ist die Pflege der kulturellen und religiöse Identität und die Wahrung der wirtschaftlichen Interessen der in den 1960er Jahren immigrierten Türken in Europa, sowie ihre Artikulation nach innen und außen.[3]

[Bearbeiten] Grundsätze

Die ATİB vertritt keine parteipolitischen Interessen und wahrt Unabhängigkeit gegenüber politischen Parteien. Sie organisiert Maßnahmen und Initiativen gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeıt und Diskriminierung, sowie zur friedlichen Konfliktregelung in Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf und ist bemüht, mit jeder Vereinigung, die sich für diese Ziele einsetzt, zusammenzuarbeiten. Die ATİB macht keine Unterschiede zwischen den Menschen verschiedener Nationalitäten, Hautfarben, Religionen und politischer Meinungen und bekennt sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Deutschlands.[3]

Die ATİB finanziert sich ausschließlich aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen, aus Ertrag von Veranstaltungen und aus dem Verkauf von Büchern, Zeitschriften und Video-/Musikkassetten.[3]

[Bearbeiten] Zusammenarbeit

Die ATİB verbindet alle Mitgliedsvereine gleichen Zieles und arbeitet auf dieser Ebene mit Behörden, Institutionen und ähnlichen Dachverbänden in Holland, Belgien, Schweiz, Österreich, Frankreich, Dänemark und England, sowie mit dem Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD), dem „Rat der Türkischen Staatsbürger in Deutschland“ (RTS), der von Studenten in Deutschland gegründeten İnterAkademİ , der durch Ärzte in Deutschland gegründeten „Türkisch-Deutsche Gesundheits-Stiftung e.V.“ und der „Stiftung Türkisch-İslamische Hilfe“, sowie dem „Muslimisches Hilfswerk“ (MHW), das sich der in Deutschland und im Ausland lebenden muslimischen Gemeindemitgliedern in Trauerfällen und den damit verbundenen sozialen Fragen annimmt, zusammen.[3]

[Bearbeiten] Geschichte

1978 wurde in Frankfurt/Main die ultra-nationalistische „Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Europa“ gegründet (Avrupa Demokratik Ülkücü Türk Dernekleri Federasyonu - ADÜTDF). Sie ist die Auslandsorganisation der rechtsgerichteten türkischen Partei der Nationalistischen Bewegung (Milliyetçi Hareket Partisi - MHP).[4] Diese auch als Graue Wölfe oder „Idealistenvereine“ bekannter Teil der „Ülkücü“-Bewegung) wurde 1996 umstrukturiert. Sie wurde umbenannt in „Konföderation der Ülkücü Türken in Europa“ (AÜTDK), deren Hauptsitz sich in Brüssel befindet. Gleichzeitig wurde die „Deutsche Türkische Föderation“ (Almanya Türk Federasyon - ATF) gegründet. In den 80er Jahren kam es parallel zu Islamisierungstendenzen der Ülkücü-Basis in der Türkei auch in Deutschland zu internen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Flügeln innerhalb der ADÜTDF. Schließlich spaltete sich im Oktober 1987 eine Gruppe von Mitgliedsvereinen von der ADÜTDF ab, die einen neuen türkisch-islamischen Verband gründeten. Die abgespaltenen Vereine schlossen sich am 21. Mai 1988 in Koblenz zur „Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine e.V.“ (Türk Islam Dernekleri Birligi – TIKDB) zusammen. Seit 1993 führt der Verband den Namen „Türkisch-Islamische Union in Europa“ („Avrupa Türk-Islam Birligi“ – ATIB).[5][3]

Die ATIB legt ihr Schwergewicht auf eine Synthese zwischen türkischem Nationalismus und Islam, wobei dem Islam mehr Raum beigemessen wird als bei der ADÜTDF.[1] Die ATIB hat sich nach eigener Darstellung von den Grauen Wölfe gelöst. Es fällt dem Verband jedoch schwer, dieses Negativ-Image loszuwerden.[6] Die ATIB vertritt insbesondere in der Kurdenfrage eine unversöhnliche Haltung, die sich u.a. in einer intensiven Propagandatätigkeit gegen PKK-Einrichtungen niederschlägt.[7][3]

[Bearbeiten] Quellen

  1. a b Verbände Türkeistämmiger in Deutschland, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
  2. Fachtagung „Integration und Islam“, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (PDF)
  3. a b c d e f g ATİB Homepage, über uns
  4. Die islamischen Organisationen im einzelnen in: Aufgaben, Entstehung und Strukturen islamischer Organisationen in Deutschland, Friedrich-Ebert-Stiftung
  5. Türkischer Nationalismus: 'Graue Wölfe' und 'Ülkücü' (Idealisten)-Bewegung, Verfassungsschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Oktober 2004
  6. Muslime in Deutschland: Ziele, Strömungen, Organisationen/Strukturen, Christian W. Troll SJ, Jesuiten-Online-Redaktion (PDF)
  7. Türkische politische Organisationen in der Bundesrepublik Deutschland, Canan Atilgan, Konrad-Adenauer-Stiftung (PDF)

[Bearbeiten] Weblinks

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