Austenit
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Als Austenit werden γ-Mischkristalle des Eisens bezeichnet.
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[Bearbeiten] Struktur und Eigenschaften
Austenit besitzt eine kubisch-flächenzentrierte Struktur mit einer maximalen Löslichkeit für Kohlenstoff von 2,06 %. Das Gefüge besitzt eine geringe Härte. Seine Festigkeit kann durch Kaltverformung enorm gesteigert werden; dadurch kommt es zu Problemen bei seiner Bearbeitung durch Zerspanung. Bei der Betrachtung durch ein Auflichtmikroskop ist das Gefüge erkennbar an charakteristischen Zwillingsgrenzen.
Austenit ist der Haupt-Gefüge-Bestandteil vieler nichtrostender Stähle und ist nicht ferromagnetisch. Austenit kommt bei Raumtemperatur nur in Legierungen vor, in unlegierten und niedriglegierten Stählen wird unterhalb von etwa 723 °C der gesamte Austenit zu Perlit und (abhängig vom Kohlenstoffgehalt) Ferrit oder Zementit umgewandelt.
[Bearbeiten] Weitere Bedeutung
Im weiteren Sinn wird der Begriff Austenit auch auf andere kubisch-flächenzentrierte Strukturen übertragen. Ein Beispiel sind die Formgedächtnis-Legierungen.
Der Name Austenit stammt von dem Werkstoffkundler Sir William Chandler Roberts-Austen (1843-1902).