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Asciburgium

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Denkmal für das römische Lager Asciburgium an der heute noch so genannten Römerstraße
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Denkmal für das römische Lager Asciburgium an der heute noch so genannten Römerstraße
Plan der Ausgrabungen von Asciburgium unter Boschheidgen
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Plan der Ausgrabungen von Asciburgium unter Boschheidgen

Asciburgium ist der Name eines ehemaligen römischen Kastells, das im Gebiets des Moerser Stadtteils Asberg gefunden wurde. Es befand sich direkt an einem schiffbaren Altarm des Rheins und sicherte die Mündung der Ruhr gegen Überfälle der Germanen aus dieser Richtung ab. Das Lager war auch ein Haltepunkt auf der Marschstraße von Claudia Ara Agrippinensium (Köln) nach Ulpia Noviomagus Batavorum (Nimwegen), die in diesem Bereich Teil des Limes war, jeweils einen Tagesmarsch von Novaesium (Neuss) und Vetera (Xanten) entfernt. Weiterhin hatte dieser Platz Bedeutung als zugang zum Hellweg, der von Aachen über Duisburg und Paderborn nach Goslar führte. Um diesen zu nutzen, verfügte die Garnison über einen eigenen Hafen, was durch einen in diesem Bereich im Rhein gefundenen 2,2 m langen römischen Anker bezeugt wird.

Das rechteckige und etwa 2 ha große Kastell wurde 12 v. Chr. unter Drusus erbaut. Das Lager, das ursprünglich für 500 Mann angelegt war, wurde im Verlaufe seines Bestehens mehrfach grundlegend erneuert und ausgebaut. Die zweite Anlage stammt aus der Zeit des Tiberius, das dritte Kastell wurde in der Zeit des Caligula (37-41) oder des Claudius errichtet. Im Bataveraufstand wurde es 69 oder 70 zerstört und danach nochmals wiedererrichtet. Das Lager wurde daraufhin bis 85 von Auxiliartruppen genutzt und danach planmäßig von den Römern aufgegeben. Der Grund waren vermutlich Versandungen des Rheins bei Asberg (der heutige Essenberger Bruch), so dass kein unmittelbarer Zugang zum Fluss mehr bestand. Die Garnison wurde nach Werthausen ins benachbarte Rheinhausen verlegt, das zugehörige Lagerdorf (Canabae) für die Angehörigen der Soldaten und die Veteranen bestand dagegen, wie Münzfunde belegen, mindestens gut einhundert Jahre weiter. Um 230 gab es an dieser Stelle eine Benefiziarstation (Raststätte). Unter Valentian I. (354-375) wurde hier noch einmal eine kleine Befestigung (burgus) errichtet, die noch bis Mitte des 5. Jahrhunderts genutzt wurde.

Seit 1521 wurde in der Literatur immer wieder von der Existenz des alten Römerlagers berichtet, doch erst 1879 gelang der erste archäologische Nachweis. Die ersten systematischen Grabungen erfolgten unter Leitung des Moerser Amtsgerichtsrates Heinrich Boschheidgen. Das in der Karte unten bezeichnete Gelände zeigt jedoch nicht das eigentliche Lager, sondern den Ort des Lagerdorfs. Gefunden wurde auch der römische Friedhof. Die gesamte Anlage bedeckte eine Fläche von 30 bis 40 ha. Im Rahmen systematischer Ausgrabungen des Niederrheinischen Museums der Stadt Duisburg, die unter der wissenschaftlichen Leitung des Archäologen Dr. Tilmann Bechert durchgeführt wurden, fand man schließlich das Kastell selbst erst im Jahr 1971 einige hundert Meter nördlich. Die Bauwerke bestanden ausschließlich aus Holz, Erde und Lehm.

Das Kastell ist heute von einer modernen Siedlung überbaut und nicht mehr sichtbar. In einer Entfernung von etwa 300 m befindet sich die heutige Römerstraße, die - wie ihr Name schon sagt - in diesem Bereich ebenfalls auf römische Ursprünge zurückgeht. Ein wenig weiter im Südwesten des Lagerdorfes finden Ausgrabungen zu einem römischen Friedhof statt.


[Bearbeiten] Weblink

[Bearbeiten] Literatur

  • Tilmann Bechert: Asciburgium - Ausgrabungen in einem römischen Kastell am Niederrhein. In der Reihe Duisburger Forschungen, Bd. 20. Duisburg: Braun, 1974. ISBN 3-87096-032-9
  • Tilmann Bechert: Die Römer in Asciburgium. In der Reihe Duisburger Forschungen, Bd. 36. Duisburg: Braun, 1989. ISBN 3-87096-047-7
  • Tilmann Bechert: Zweitausend Jahre Asciburgium. Die Geschichte der römischen Kastelle auf dem "Burgfeld" in Moers-Asberg. Gummersbach: Gronenberg, 1992. ISBN 3-88265-179-2

Die wissenschaftliche Publikation des Fundmaterials erfolgte durch T. Bechert u.a. in der mehrbändigen Reihe "Funde aus Asciburgium" seit 1973. Die älteren Hefte sind heutzutage nur noch antiquarisch bzw. in wissenschaftlichen Bibliotheken erhältlich.

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