Arn (Würzburg)

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Arn von Würzburg († 13. Juli 892 in der Nähe von Frankenberg) war Bischof von Würzburg von 855 bis 892.

[Bearbeiten] Leben

Arn wurde 855 von Ludwig dem Deutschen zum Bischof von Würzburg ernannt. Im Jahr seiner Amtseinführung brennt in Würzburg der Dom nieder, den er wieder aufbauen ließ. Arn nahm aktiv an Reichstagen und Reichssynoden teil und kämpfte als aktiver Heerführer z.B. 884 zusammen mit Heinrich, Markgraf von Friesland, in der Verteidigung Sachsens gegen einen starken Normanneneinfall. Dies wurde ihm zu Verhängnis. Bei einem Feldzug im Osten des Reiches erschlugen ihn an der Chemnitz vielleicht in der Nähe von Frankenberg die Sorben. Nach anderen Vermutungen zog er sich mit seinen Truppen im Sommer 892 auf den Sandberg bei Wiederau (nach anderen Quellen am Taurastein) zu einer Entscheidungsschlacht zurück. Er erlag der sorbischen Übermacht und wurde wenig später am 13. Juli 892 in seinem Feldlager am Schlossberg zu Chemnitz von eindringenden Sorben ermordet. Den kriegerischen Auseinandersetzungen setzte erst um 894 der "Mährische Friede" ein Ende, in dessen Folge sich die hier verbliebenen Sorben (Wenden) verpflichteten, die deutsche Krone anzuerkennen. Thietmar von Merseburg berichtet über den Tod des Bischofs Arn von Würzburg und dessen Gefährten im Jahre 892. Diese seien von Feinden erschlagen worden, als sie auf einem Hügel die Messe sangen. Am Ort des Martyriums seien noch zur Zeit Thietmars merkwürdige Sterne zu sehen gewesen. Selbst die Slawen der Umgebung dachten, dass diese Lichter die Seelen der Märtyrer seien. Er ist in der Kirche St. Aegidien in Colditz beigesetzt und wurde bis ins 18. Jahrhundert als Heiliger verehrt. Um 1250 soll ihm in Mittweida eine Sühnekapelle gebaut worden sein. Sein Todesdatum ist bis heute das älteste bekannte Tagesdatum auf sächsischem Boden.

[Bearbeiten] Literatur

THIETMAR VON MERSEBURG, Chronik, hg. und übersetzt von Werner TRILLMICH (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe 9) 1957, I, 4 (3), S. 6.
Störmer, Wilhelm: Zur Herkunft Bischofs Arns von Würzburg (855-892).In: Von sacerdotium und regnum : Geistliche und weltliche Gewalt im frühen und hohen Mittelalter ; Festschrift für Egon Boshof zum 65. Geburtstag / Hrsg.: Erkens, Franz-Reiner. - Köln [u.a.], 2002. - S. 301-311
L. BÖNHOFF, Der Tod des Bischofs Arn von Würzburg, in: NASG (Neues Archiv für Sächsische Geschichte) 26, 1905, S. 147-157; Literatur, in: NASG 26, 1905, S. 158-195; Nachrichten, in: NASG 26, 1905, S. 196-208
C. KLOTZSCH, Der Tod des Bischofs Arn von Würzburg, in: NASG 29, 1908, S. 273-281
Alfred MEICHE, Zuckmantel und die Todesstätte Bischof Arns von Würzburg, in: NASG 31, 1910, S. 307-314