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Arbeitsproduktivität

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Abbildung 1: Triadenländer im Vergleich
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Abbildung 1: Triadenländer im Vergleich
Abbildung 2 - ameco-Daten der Dienststellen der EU-Kommission.
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Abbildung 2 - ameco-Daten der Dienststellen der EU-Kommission.

Unter Arbeitsproduktivität versteht man die Produktionsmenge je Arbeiter (Pro-Kopf-Arbeitsproduktivität) oder je Arbeitsstunde (Arbeitsproduktivität je Stunde).

In der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ist die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität der Quotient aus Bruttoinlandsprodukt (Abk. BIP) und der Menge der eingesetzten Arbeitseinheiten. Letzteres kann die Anzahl der Erwerbstätigen oder der Arbeitnehmer sein (Bestandsgrößen), der Anzahl der geleisteten Stunden oder der bezahlten Stunden (Stromgrößen). In der Regel wird die Anzahl der Erwerbstätigen oder der Arbeitnehmer verwendet.

Neben der Arbeitsproduktivität lassen sich in gleicher Weise auch noch andere Faktorproduktivitäten berechnen, etwa die Kapitalproduktivität oder, was selten geschieht, die Produktivität des Produktionsfaktors Boden.

Betrachtet man die Entwicklung der Arbeitsproduktivität innerhalb einer Volkswirtschaft, werden Preisveränderungen herausgerechnet. Es wird also das reale BIP (das BIP berechnet in konstanten Preisen) verwendet. Mit der Einführung der Kettenindizes wird das Statistische Bundesamt das Volumen des BIP als preisbereinigte Größe verwenden.

Bei internationalen Vergleichen kann dagegen auch das nominale BIP (das BIP in jeweiligen Preisen) verwendet werden, wobei mit Hilfe der jeweiligen Wechselkurse die Bruttoinlandsprodukte auf eine Währung (z. B. US-Dollar, Euro) umgerechnet werden müssen. Allerdings spiegelt die Entwicklung der so gemessenen Arbeitsproduktivitäten im Vergleich auch die Schwankungen der Wechselkurse wider.

Als Arbeitseinheiten können dabei z. B. die Anzahl der Arbeitskräfte oder die Anzahl der Arbeitsstunden herangezogen werden. Wird die Anzahl der Arbeitskräfte eingesetzt, lässt sich dies mit dem Pro-Kopf-Einkommen (Abk. PKE) einer Volkswirtschaft vergleichen. Dabei ist das PKE stets kleiner, da nicht alle Personen im Arbeitsprozess integriert sind. Zwischen Höhe und Wachstumsrate der Arbeitsproduktivität kann im internationalen Vergleich kein empirischer Zusammenhang festegestellt werden (vgl. Hemmer (1999) und Jone (1997)). Wären Höhe und Arbeitslosigkeit negativ korreliert, wäre als die Wachstumsrate der Arbeitsproduktivität umso höher, je niedriger das Niveau der Arbeitsproduktivität ist, dann gäbe es einen allgemeinen Aufholprozess. Länder mit niedriger Arbeitsproduktivität würden Länder mit hoher Arbeitsproduktivität allmählich einholen.

In der Abbildung 2 ist angegeben, wie sich das BIP je Beschäftigten in den Ländern der Triade Deutschland, USA und Japan 1960 bis 2004 entwickelt hat. Das BIP ist in konstanten Preisen in der jeweiligen Währung berechnet. Zwischen den Triadeländern hat es offensichtlich ein Aufholen gegeben. Japan und Bundesrepublik Deutschland haben inzwischen der Größenordnung nach eine ähnlich hohe Arbeitsproduktivtät wie die USA. Nach dem zweiten Weltkrieg waren sie noch zurückgelegen.

[Bearbeiten] Arbeitsproduktivität und Lohnhöhe

Die Arbeitsproduktivität muss höher sein, als das Lohnniveau, andernfalls ist der Arbeitsplatz nicht rentabel. Das heißt, wenn Löhne erhöht werden, fallen Arbeitsplätze mit niedrigerer Arbeitsproduktivität weg und es bleiben nur die Arbeitsplätze mit höherer Arbeitsproduktivität übrig. Die gemessene Arbeitsproduktivität der verbliebenen Arbeitsplätze steigt somit infolge von Lohnerhöhungen.

Daraus erklärt sich der üblicherweise angenommene Verlauf der Arbeitsnachfragekurve. Je höher das Lohnniveau, desto weniger Arbeit wird von den Unternehmen nachgefragt. Arbeitslosigkeit kann so mit zu hohem Lohnniveau erklärt werden. Dies wird auch als klassische Arbeitslosigkeit bezeichnet, im Unterschied zu keynesianischer Arbeitslosigkeit, die auf mangelnde Nachfrage nach Gütern zurückgeführt wird.

Durch Lohnerhöhungen entsteht nun folgender Teufelskreis:

Löhne werden erhöht -> minderproduktive Arbeitsplätze fallen weg -> gemessene Produktivität steigt -> die erhöhte Arbeitsproduktivität dient zur Begründung weiterer Lohnerhöhungen -> weitere Arbeitsplätze mit niedriger Arbeitsproduktivität fallen weg -> gemessene Arbeitsproduktivität der verbliebenen Arbeitsplätze steigt abermals - usw.

Durch Lohnerhöhungen entsteht eine immer höhere Arbeitsproduktivität, die jedoch aus arbeitsmarktpolitischer Sicht unerwünscht ist, weil Arbeitsplätze mit niedriger Arbeitsproduktivität wegfallen und so die sog. klassische Arbeitslosigkeit steigt.

Von gewerkschaftlicher Seite wurden dagegen Lohnerhöhungen als wünschenswerte "Produktivitätspeitsche" angesehen. Höhere Löhne zwängen die Unternehmen, technischen Fortschritt einzuführen, um weiter rentabel produzieren zu können, wodurch die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft nachhaltig gestärkt würde. Angesichts anhaltender Arbeitslosigkeit wird dieses Argument inzwischen selten gebraucht.

Bei Tarifverhandlungen gehört die Arbeitsproduktivität zu den Größen, die bei der Lohnfindung beachtet werden. Eine produktivitätsorientierte Lohnpolitik verlangt, die Löhne parallel zur Arbeitsproduktivität zu erhöhen. So bliebe die Lohnquote stabil. Bei Arbeitslosigkeit wird von dieser Regel eine Abweichung verlangt. Wird klassische Arbeitslosigkeit vermutet, müssen die Löhne schwächer ausgeweitet werden, als die Arbeitsproduktivität steigt, wird jedoch Unterkonsumtion als Ursache angenommen, dann sollen nach der Kaufkrafttheorie die Löhne stärker ausgeweitet werden.

[Bearbeiten] Weblinks

Ameco-Datenbank der Dienststellen der EU-Kommission


[Bearbeiten] Formel

Arbeitsproduktivität = Ausbringungsmenge/Sachkapital

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