Apgar-Zahl
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Die Apgar-Zahl (engl. Apgar score) ist ein Punkteschema zur Beurteilung des Zustandes von Neugeborenen. Sie wurde erstmalig von der amerikanischen Anästhesistin Virginia Apgar 1953 vorgestellt und nach ihr benannt. Die Kriterien sind: 1) Heart Rate (Herzfrequenz), 2) Respiratory Effort (Atemantrieb), 3) Reflex Irritability (Reflexauslösbarkeit), 4) Muscle Tone (Muskeltonus) und 5) Color (Farbe). Die Bestimmung erfolgt heutzutage 1, 5 und 10 Minuten nach der Geburt. Prognostisch wichtig ist der 5 Minuten-Wert. Niedrige Werte korrelieren mit neurologischen Spätschäden.
Was | 0 Punkte | 1 Punkt | 2 Punkte |
---|---|---|---|
Herzfrequenz | kein Herzschlag | unter 100/min | über 100/min |
Atemantrieb | kein | unregelmäßig, flach | regelmäßig, Kind schreit |
Reflexe | keine | Grimassieren | kräftiges Schreien |
Muskeltonus | schlaff | leichte Beugung der Extremitäten | aktive Bewegung der Extremitäten |
Farbe | blau, blass | Stamm rosig, Extremitäten blau | gesamter Körper rosig |
Optimale Punktzahl für Neugeborene sind 9–10 Punkte, wobei der „fehlende“ Punkt nach einer Minute in der Regel auf die bläuliche Hautfarbe zurückzuführen ist. Bei Wertungen zwischen 5–8 gilt das Neugeborene als gefährdet – bei unter 5 als akut lebensgefährdet. Frühgeborene lassen sich mit dem Apgar-Schema nur unzureichend beurteilen, da die Merkmale wie Atmung, Muskeltonus und Reflexe vom Gestationsalter abhängig sind.
1963 führte der Kinderarzt Dr. Joseph Butterfield einen Merkspruch ein (Appearance (Hautfarbe), Pulse (Herzfrequenz), Grimace (Reflexauslösbarkeit), Activity (Muskeltonus) und Respiration.), und in Deutschland hatte sich eine Abwandlung davon verbreitet: Atmung, Puls, Grundtonus, Aussehen, Reflexe. Andere Quellen verwenden als Merkspruch für Apgar folgende Worte: Aussehen, Puls, Gesichtsbewegungen, Aktivität, Respiration (Atmung). Ein weiter Neologismus ist der Ausdruck: American Pediatric Gross Assessment Record.
[Bearbeiten] Literatur
- V. Apgar, A proposal for a new method of evaluation of the newborn infant, Curr. Res. Anesth. Analg. 32 (1953), 260–267.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Scoring-Systeme
- Krankheitsfrüherkennungsprogramm für Neugeborene